Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2563 Entwicklung: Seit Anfang 1921 hat die Gesellschaft den Vertrieb ihrer Nähgarne der Nähgarnvertrieb G. m. b. H. in München übertragen, in der sich alle massgebenden deutschen Mähfaden-Fabriken vereinigt haben. Der böhmische Fabrikbetrieb in Herrnskretschen wurde an die Wilh. Eiselt Zwirnerei G. m. b. H. verpachtet. Mit Wirkung ab 1. Juli 1929 ist das Hauptwerk in Dresden stillgelegt u. das Kontingent in Nähgarnen von der Ges. gegen eine laufende Entschädigung für eine Reihe von Jahren an die Gruschwitz Textilwerke A.-G. in Neusalz verkauft worden. Besitztum: Die Ges. besitzt in ihren vier Fabriketabliss. in Dresden, Herrnskretschen, Nenzingen u. Stockach 4 Dampfkessel mit rd. 500 qm Heizfläche, 2 Dampfmasch. mit 550 PS, 2 Gasmotoren 115 PS u. Wasserkraft 160 Ps, 18 378 Zwirnspindeln, sowie komplette Färberei, Bleicherei u. Appretur. Kapital: RM. 522 000 in 250 St.-Akt. zu RM. 1000, 110 Nam.-Vorz.-Akt. A zu RM. 200, 150 Inh.-Vorz.-Akt. B zu RM. 1000 u. 1000 Inh.-Vorz.-Akt. B zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. Lit. A unterliegen einer Sperre bis zum 31./12. 1938. Bei Veräusser. ist die Genehmig. des A. R. u. des Vorst. erforderlich. Die Vorz.-Akt. Lit. A erhalten vorweg eine nachzahlungs- pflichtige Vorz.-Div. von bis zu 7 %, danach die Vorz.-Akt. Lit. B vor den St.-Akt. eben- falls eine nachzahlungspflichtige Vorz.-Div. von bis zu 9 %. Bei der Auflösung der Ges. erhalten zunächst die Vorz.-Akt. Lit. A vorweg ihren Nennbetrag sowie etwa rückständige Gewinnanteilsbeträge. Sodann erhalten die Vorz.-Akt. Lit. B ihren Nennbetrag zuzügl. 20 % sowie etwa rückständige Gewinnanteilsbeträge. Aus dem weiteren Ges.-Vermögen werden die St.-Akt. bis zur Höhe ihres Nennbetrages befriedigt. Ein alsdann verbleibender Rest des Vermögens wird auf die Vorz.-Akt. Lit. B u. die St.-Akt. gleichmässig verteilt. Die Vorz.-Akt. Lit. A können mit einfacher Stimmenmehrheit in St.-Akt. umgewandelt werden. – Vorkriegskapital: M. 450 000. Urspr. A.-K. M. 225 000, 1882 auf M. 450 000 erhöht, dann von 1917–1923 erhöht auf M. 15 Mill. in 1500 St.-Akt. zu M. 300, 14 000 St.-Akt. zu M. 1000 u. 550 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 27./11. 1924 Um- stellung von M. 15 Mill. auf RM. 889 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der St.- u. Vorz.-Akt. zu RM. 1000 auf RM. 60 bzw. RM. 40. Vor Durchführ. der Umstell. sind je 10 der über M. 300 laut. Aktien in 3 zu M. 1000 umgewandelt worden, dadurch wurde die Ausgabe von Anteil- scheinen vermieden. Weniger als 10 solcher Aktien wurden von der Ges. zum jeweiligen Tageskurs übernommen. 1929 Umtausch der St.-Akt. zu RM. 60 bei entsprech. Beträgen in 9 solehe zu RM. 100 u. 1000. Die G.-V. v. 22./3. 1930 beschloss Umwandlung der 550 Namen- Vorz.-Akt. zu je RM. 40 in 110 Namen-Vorz.-Akt. zu je RM. 200. Zwecks Sanierung beschloss die G.-V. v. 30./12. 1930 Herabsetz. des A.-K. auf RM. 272 000 u. zwar durch Einzieh. von RM. 367 000 eigener St.-Akt. u. Herabsetzung des restl. St.-Akt.-Kap. von RM. 500 000 auf RlI. 250 000 durch Zus. leg. der St.-Akt. im Verh. 2: 1. Sodann beschloss die G.-V. Wieder- erhöhung des A.-K. auf insges. RM. 522 000 durch Ausgabe von 150 Vorz.-Akt. B zu Ml. 1000 u. 1000 Vorz.-Akt. B zu Rl. 100. Auf je nom, RM. 2000 Pzw. R. 200 alte, d. h. noch nicht zus. gelegte St.-Akt. können nom. RM. 1000 bzw. nom. RM. 100 neue Vorz.- Akt. Lit. B zum Kurse von 106 % zuzüglich Börsenumsatzsteuer bezogen werden. 0 Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 19./5. Stimmrecht: Je RM. 100 Nennwert St.-Akt. u. Vorz.-Akt. Lit. B gewähren 1 St., je NM. 200 Nennwert Vorz.-Akt. Lit. A in der Regel 3 St., jedoch in best. Fällen 20 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 0 des A.-K.), bis zu 7 % Div. an Vorz.-Akt. A mit Nachzahl.-Anspruch, bis zu 9 % Div. an Vorz.-Akt. B mit Nachzahl.-Ansprnch, bis zu 00 %% Div. an St.-Akt., dann 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 800 je Mitgl., der Vors. RM. 1600), vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, Überrest Super-Div. an 0 St-Akt. u. Vorz.-Akt. B bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 200 000, Gebäude 280 000, Masch. u. Einricht. 10 000, Material. u. Waren 3969, Kassa u. Wechsel 385, Eff. 60 000, Bankguth. 75 664, Aussenstände u. Guth. bei Zweigfabr. 73 305, Abteile an Interessengemeinschaften 139 312. 3 Passiva: A.-K. 522 000, R.-F. 52 200, Amortis.-Hyp. 425 000, Rückstell. für in das neue hr übergreif. Verpflicht. 5437 Sa. RM. 1 004 637. 38 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag aus 1929 21 843, Handl.-Unk. 85 725, Abschr. 63 464, R.-F. 52 200, Rückstell. 5437. – Kredit: Bruttoertrag 1930 117 555, Sanier.-Ertrag 1bz. bezahlter Kosten 431 115. Sa. RM. 548 670. Kurs: In Dresden: Ende 1913: 50 %; 1925–1930; 27, 43.9, 37, 66, 35, 31.50 %. Seit auch in Berlin notiert; Kurs daselbst Ende 1925–1930: 27, 42.25, 37.50, 65.25, 50 0. St.-Akt. 1913: 0 %; 1925–1930: 5, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Akt. A 1925–1930: * 47 . 7 0* 0 Direktion: Gen.-Konsul Wilh. Eiselt. rokuristen: Reinhold Vogelgesang, Alexander Sachs. äutsichterat: (3–4) Vors. Geh. Komm.-Rat Oscar Schleich, Stellv. Bank.-Dir. a. D. Max entner, Carl Dittrich, Geh. Komm.-Rat Otto Weissenberger, Dresden. 6 Zahlstellen: Eig. Kasse: Dresden: Commerz- u. Privat-Bank u. Sächsische Staatsbank; in: Commerz- u. Privat-Bank u. deren Fil. dem Geschäftsbericht 1930: Das Hauptwerk in Dresden, das bekanntlich seit 1929 infolge des Kontingentverkaufes stilliegt, hatte nur insofern unter der ungünstigen 161*