Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2567 Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 113 618, Masch. u. Inv. 106 531, Vorräte 32 660, Debit. 48 930, Bargeld 352, Verlust (Vortrag 2695, ab Gewinn 1930 1023), 1671. Passiva: A.-K. 100 000, Kredit. 203 764. Sa. RM. 303 764. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1929 2695, Unk. 10 009, Steuern 4767, Abschreib. 22 647. – Kredit: Bruttogewinn 38 448, Verlust (Vortrag 2695 ab Gewinn 1930 1023) 1671. Sa. RM. 40 120. Dividenden; 1926–1930: 0, 0, 0, 0, 0 % Direktion: Franz Hille, Schluckenau. Aufsichtsrat: Fabrikbes. Robert Weber jun., Ing. Willy Weber, Dirigent Franz Strmiska, Schluckenau; Dir. Emil Kraus, Prag. Schoellersche Kammgarnspinnerei Eitorf Akt.-Ges. in Eitorf a. d. Sieg. Gegründet: 8./5. 1901 mit Wirkung ab 1./6. 1901; eingetr. 28./5. 1901 unter der Firma Kammgarnspinnerei u. Weberei Eitorf A.-G. mit Sitz in Eitorf. Firma bis 17./12. 1925: Schoellersche u. Eitorfer Kammgarnspinnerei A.-G., mit Sitz in Breslau. Zweck: Betrieb von Spinnereien u. Webereien, insbes. der Kammgarnspinnerei Eitorf. Beteilig. an anderen Unternehm. mit gleichen oder ähnlichen Zwecken statthaft. Besitztum: Die Anlagen in Eitorf umfassen rd. 12 ha, wovon ca. 2.6 ha mit Fabrik- gebäuden u. ein grösserer Teil mit Wohngebäuden bebaut sind. Die Eitorfer Fabrik arbeitet mit voller Kämmerei, grosser Färberei. 19 800 Spindeln und 40 mechan. Webstühlen. Entwicklung: Am 14./3. 1908 fusionierte sich das Eitorfer Untern. mit der Schoeller- schen Kammgarn-Spinnerei in Breslau (s. auch Jahrg. 1912/13), welche 1842 von der preuss. Seehandlung gegründet worden ist u. 1849 an den Geh. Komm.-Rat Leopold Schoeller aus Düren verkauft wurde. Die Schoellersche Kammgarnspinnerei bestand aus Zzwei Spinnerei- anlagen sqhvie bedeutender Färberei. Die eine Spinnerei, auf wertvollen Grundstücken Breslaus al der Oder gelegen, diente in der Hauptsache der Herstell. von Strickgarnen u. sonst. gröberen Gespinsten, während die andere, welche in Stabelwitz bei Breslau betrieben wurde, eine Feingarnspinnerei ist. Die Anlage in Breslau hatte eine Gesamtgrösse von 3 ha 32 a 2 qm, die Anlage in Stabelwitz von 35 ha 90 a 90 qm. – Durch erhebliche Verluste im Geschäftsjahr 1925 wurde eine Sanierung der Ges. notwendig. – Das Breslauer Werk vurde ab 1./1. 1926 wegen Unrentabilität stillgelegt, die Maschinen wurden nach Eitorf überführt. Das Werk in Stabelwitz wurde ab 1./1. 1926 in eine selbständige A.-G. unter der Fa. Stabelwitzer Kammgarnspinnerei Akt.-Ges. mit einem Kap. von RM. 650 000 um- ewandelt. Eingebracht wurden in die neue Ges. sämtl. der Schoellerschen Kammgarn- Ainnerei gehörigen Grundstücke, Fabrikgebäude, Maschinen nebst sämtl. Zubehör in Stabel- witz gegen Übernahme von Aktien. Ferner wurde zur Beseitigung der Unterbilanz das Kap. der Ges. im Verh. 5:2 herabgesetzt. 1929 Neubau einer Färberei, Wiederaufbau der im Juni 1928 abgebrannten Fabrikationsstätten. Rapital: RM. 2 440 000 in 6100 Akt. zu RM. 400. — Vorkriegskapital: M. 6 100 000. Urspr. A.-K. M. 2 500 000, erhöht 1908 um M. 3 600 000 in 3600 Akt. Die Ges. stellte lt. G.-V. v. 30./10. 1924 das M. 6 100 000 betragende A.-K. in der gleichen Höhe auf Reichs- mark Währung um. Lt. G.-V. v. 26./5. 1926 Herabsetzung des Kap. um RM. 3 660 000 auf MI. 2 440 000 durch Abstemp. des Nennwerts der Akt. von RM. 1000 auf RM. 400 u. Wieder- ehöh. um RM. 960 000. Durch Beschluss der a. o. G.-V. v. 4./11. 1926 ist der Beschluss über die Erhöh. um RM. 960 000 wieder aufgehoben worden. Erossaktionär: Vom A.-K. befinden sich ca. 60 % im Besitz der Familie Schoeller, ürich u. Düren. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 5./5. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Rewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 0 des A.-K.), event. besondere Abschr. u. Rück- agen, hierauf 5 % Div., 15 % Tant. an A.-R. (mind. jedes Mitgl. RM. 1000), Rest Super- Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Anlagen 2 793 811, Kassa 30 040, Beteil. 1, Vorräte 964 440, Material. u. Farbstoffe 25 000, Schuldner 3 186 724, Verlust 117 806. – Passiva: X. 2 440 000, Spez.-R.-F. 730 000, R.-F. 15 000, Feuerversich.-Rückl. 134 000, Gläubiger 798 825. Sa. RM. 8 117 825. 381 Gewinn. u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1929 38 642, Abschr. auf Anlagen 83 * 8 873, Steuern 217 096. – Kredit: Betriebsüberschuss 725 119, Verlust 117 806. 7 Ikurs: Berlin: Ende 1913: 91 %; Ende 1926: 53 (PM.) %. – In Köln: Ende 1913: 89 %, nas 19267 53 (PpM) % Kursnetiz 8 10./2. 1927 ab eingestellt. Dividenden; 1913: 4 %; 1924–1930: 0 %. irektion: Dr. rer. pol. Detlev Olshausen, Werner Knopfe, Eitorf. biündufslehtsrat; Vors. Komm.-Rat Dr.-Ing. h. c. Rud. Schoeller, Gen.-Konsul Schöller, Pobet Friedr. Arthur Schoeller, Zürich; Walter Schoeller, Zürich; Bank-Dir. Dr. h. c. Pferdmenges, Köln; Dr. Max Renker, Düren. R0 ahlstellen: Eitorf: Ges.-Kasse; Berlin u. Düsseldorf: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; u: A. Schaaffh. Bankverein Fil. d. Deutschen Bank u. Disconto-Ges.