2582 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Seidenhaus Weichmann Akt.-Ges., Gleiwitz, Wilhelmstr. 31 a. Gegründet: 15./6. 1926; eingetr. 9./7. 1926. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927. – Zweigniederlass. in Oppeln u. Beuthen. Zweck: Übernahme u. Fortführ. des seit 1922 unter der Firma Erwin Weichmann in Gleiwitz bestehenden Seidenwarengeschäfts des Kaufm. Erwin Weichmann sowie ferner Vertrieb von Textilien jeder Art, insbes. von Seidenwaren sowohl en detail aber auch en gros, ferner auch von Verarbeiteten Textilien. Kapital: RM. 50 000 in 50 Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 25./3. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Kassa 1729, Aussenstände 25 855, Warenlager 236 316, Inv. 84 677, Verlust 3491. – Passiva: A.-K. 50 000, Kredit. 302 071. Sa. RM. 352 071. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 197 722, Abschr. auf Inv. 9560, Verlust- Vortrag 2094. – Kredit: Waren-K. 205 885, Verlust 3491. Sa. RM. 209 376. Dividenden: 1926–1930: 0 %. Direktion: Max Altgassen. Aufsichtsrat: Vors. Max von Knoblauch, B.-Charlottenburg; Willy Lück, Berlin; Erwin Weichmann, Gleiwitz. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Friedr. Anton Köbke & Co. Akt.-Ges. in Göppersdorf i. Sa. Gegründet: 5./6. 1908 mit Wirkung ab 1./5. 1908; eingetr. 3./10. 1908. Gründer siehe Handb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Zweigniederlass. in Flöha. Zweck: Fabrikation von Wirkwaren u. anderen Erzeugnissen der Textilindustrie sowie die Beteiligung an fremden Unternehmungen. Den Bedürfnissen des Unternehmens ent- sbrechend wurde mit Gültigkeit vom 1./11. 1918 ab die Baumwollspinnerei J. C. Weiss- bach & Sohn m. b. H., Flöha, mit der Köbke-Ges. verschmolzen. Eine in der a. o. G.-V. v. 14./8. 1928 beschlossene Fusion mit der Textil-Syndikat G. m. b. H. u. in Verbind. damit beschlossene Kap.-Erhöh. u. Fa.-Anderung der Köbke-A.-G. konnte nicht rechtsgültig werden, da die Gesellschafterversammlung der Textil-Syndikat G. m. b. H. den Verträgen die Genehmigung versagte. Besitztum: Der Grundbesitz in Göppersdorf umfasst 8.56 ha, wovon 0.73 ha mit den Fabrikgebäuden sowie 10 Beamten- u. Arbeiter-Wohnhäusern bebaut sind. Der Besitz in Flöha beträgt 4.339 ha; davon sind 37.68 a bebaut. Neben den Spinnereigebäuden ge- hören zum Flöhaer Besitz noch 5 Wohngebäude. Die Fabrikation von Strümpfen, Hand- schuhstoffen in Göppersdorf ist mit ihren einzelnen Abteilungen in 4 massiven, frei gelegenen Fabrikgebäuden untergebracht. Die Arbeitssäle sind rd. 15 000 qm gross. Die Betriebs- kraft wird von 2 Wiede'schen Dampfmaschinen von 120 und 275 PS erzeugt und durch aufgestellte Dynamomasch., die zugleich der Erzeug. elektr. Lichtes dienen, auf die Betriebe der einzelnen Geb. übertragen. In Flöha besteht eine Dreizylinder-Spinnerei, welche neu- zeitl. ausgerüstet, mit 9000 Spindeln arbeitet. Der Krafterzeug. dienen eine Wasserkraft- anlage (Turbinen) am Flöhafluss von 270 PS, ferner eine Dampfmasch. von 120 PS, welche die erforderliche Beleucht. erzeugt. – Beschäftigt werden 1000 Arb. u. Beamte. G3anierung: Das Geschäftsjahr 1929 schliesst mit einem Verlust von RM. 1 254 000. Das ungünstige Ergebnis von 1929 ist auf die aussergewöhnlichen Schwierigkeiten zurückzu- führen, mit denen während der ganzen Dauer zu kämpfen war. Neben der allgemeinen Preis- u. Absatzkrise in der Strumpfindustrie war die Gesellschaft gezwungen, ihre älteren, gröberen Maschinen zum grössten Teil stillzulegen. Auch der Flöhaer Spinnerei- betrieb, der mit Verlust gearbeitet hat, wurde Mitte Dez. 1929 stillgelegt. Die sich dar- aus ergebende finanzielle Lage der Ges. macht eine Sanierung in Form einer Zus. legung des alten A.-K. (6: 1) erforderlich (s. auch Kapital). Die Ges. hat sich bereits im Dez. 1929 an die Gläubiger gewendet u. mit diesen eine Vereinbarung getroffen, die dahin geht, dass die grösseren Gläubiger die Hälfte ihrer Forder. in Aktien übernehmen, während diese für die andere Hälfte mit Ratenzahl., die ab 15./4. 1930 über 10 Mon. verteilt sind, sich ein- verstanden erklärten u. unter der Bedingung, dass die Zus. legung der alten Aktien die Zustimmung der G.-V. (20./3. 1930) findet. Mit diesen Ratenzahl. haben sich auch die Gläubig. mit geringeren Beträgen einverstanden erklärt. Mit den anderen Gläubern sind Abkommen getroffen, die auch die Übernahme von Aktien vorsehen. Es haben sich Ver- waltungsmitglieder ferner bereit erklärt, RM. 100 000 neue Aktien bei der Sanier. zu über- nehmen. Kapital: RM. 1 314 500 in 13 145 Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 2 Urspr. A.-K. M. 1 800 000, erhöht 1911 auf M. 2,1 Mill., dann erhöht von 1918 bis auf M. 20 Mill. in 18 800 St.-Akt. u. 1200 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbew. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrgang 1927). Die Kap.-Umstellung erfolgte lt. G.-V. v. 9./2. 1925 000 M. 20 Mill. auf RM. 1 892 000 derart, dass der Nennwert der St.- bzw. Vorz.-Akt. von M. 30 auf RM. 100 bzw. RM. 10 umgewertet wurde. Lt. G.-V. v. 31./5. 1927 Erhöh. um RM. 1 120 9 in 11 200 Akt. zu RM. 100, div.-ber. ab 1./7. 1927. Die neuen St.-Aktien sind an die A 6. Deutsche Credit-Anstalt Filiale Chemnitz fest begeben worden mit der Massgabe, nom. RM. 940 000 den Besitzern der alten St.-Aktien zum Kurse von 85 % im Verh. 2: