Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2587 Baumwollspinnerei Gronau in Gronau i. W., Losserstr. 16. Gegründet: 10./3. 1890; eingetr 19./3. 1890 im Kirchspiel Epe, seit 1./4. 1898 Sitz in Gronau. Zweck: Betrieb einer Baumwollspinnerei u. der damit zus. häng. Geschäfte. Im Dez. 1898 kam eine zweite Spinnerei in Betrieb. 1910/11 Bau einer dritten Spinnerei. Die Ges. arbeitet ab 1./7. 1912 mit insgesamt 105 088 Ring-, 18 978 Selfaktor- u. 19 876 Zwirn- Spindeln. Fabriziert werden Baumwollgarne. Kapital (bis 7./5. 1931): RM. 3 000 000 in 230 Akt. zu RM. 1000 u. 13 850 Akt. zu RM. 200. – Vorkriegskapital: M. 2 500 000. Urspr. M. 1 150 000, erhöht 1897, um M. 350 000, 1909 um M. 750 000, 1910 um M. 250 000, 1920 um M. 1 250 000, 1921 um M. 3 750 000, 1922 um M. 7 500 000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 21./11. 1924 von M. 15 Mill. auf RM. 3 000 000 durch Abstemp. der Akt. zu bisher M. 5000 bzw. M. 1000 auf RM. 1000 bzw. RM. 200. Die G.-V. v. 7./5. 1931 beschloss Herabsetz. des A.-K. von RM. 3 000 000 auf RM. 2 000 000 zwecks Beseitig. der Unterbilanz, für Abschreib. u. zur Schaffung von Reserven durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis von 3: 2, sodann Wiedererhöhung auf bis zu RM. 3 000 000 durch Ausgabe von auf den Inhaber lautenden Vorz.-Akt. in Höhe von bis zu RM. 1 000 000, eingeteilt in 5000 Vorz.-Akt. zu RM. 200 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1931. Die Vorz.-Akt. sollen eine kumulative Vorz.-Div. von 10 % vor den St-Aktien erhalten. Von dem dann noch vorhandenen Reingewinn erhalten die St.-Aktien eine Dividende bis zu 10 %. Der darüber hinaus erzielte Reingewinn wird auf Vorz.-Aktien u. St.-Aktien gleichmässig verteilt. Im Falle der Liquidation haben die Vorz.-Aktien das Recht auf vorzugsweise Befriedigung vor den St.-Aktien. Die Baum wollspinnerei Gronau hat das Recht, die Vorz.-Aktien später, jedoch nicht vor 1941, gegen eine einmalige Bar- vergütung von 20 % des Nennbetrages in St.-Aktien umzuwandeln, vorausgesetzt, dass auf die Vorz.-Aktien die garantierte Dividende voll ausbezahlt worden ist. Den Aktionären wurden die Vorz.-Aktien in der Weise zum Bezuge angeboten, dass auf je zwei zus. gelegte Aktien zu RM. 1000 5 Vorz.-Aktien zu RM. 200 u. auf je zwei zus. gelegte Aktien zu RM. 200 1 Vorz.-Aktie zu RM. 200 gezeichnet werden konnten. Denjenigen Aktionären, welche Vorz.- Aktien bezogen haben, wurde ausserdem der zehnte Teil des Nennbetrages ihres zum Bezuge präsentierten St.-Kapitals ebenfalls in Vorz.-Aktien umgewandelt, welche die gleichen Vorrechte geniessen wie die neu geschaffenen Vorz.-Aktien. Die von den Aktionären etwa nicht gezeichneten Stücke werden im freien Verkehr gegen sofortige Barzahlung zu pari verwertet. Anleihe: M. 1 800 000 in 4½ % Obl. von 1910. Noch in Umlauf Ende 1930: RM. 91 650. Barablös. der Altbesitz-Genussrechte mit RM. 60 für je M. 1000. Die G.-V. v. 21./11. 1924 ermächtigte A.-R. u. Vorst., die gekündigten, ferner die im Dez. 1923 ausgelosten u. die noch auszulosenden Oblig. u. Schuldverschreib. zu einem höheren Aufwertungsbetrage als 15 % (wie in der Reichsmark- Eröffnungsbilanz vorgesehen) einzulösen, u. zwar soll die Aufwert., die nach der geltenden 3. Steuernotverordn. 3 beträgt, weitere 15 % nicht übersteigen. Verzinst wird nur der jeweils gesetzl. vorgesehene Aufwertungsbetrag. Nach der Auslos. werden 15 % ausgezahlt. Die restl. 15 % werden gutgeschrieben u. vom Tage der Auslos. ab bis zu 6 % verzinst u. nach 5 Jahren ausbezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: 1931 am 7./5. Stimmrecht: Je RM. 200 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F.; 4 % Div., etwaige Verstärk. der Reserven, vom Übrigen 9 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Fabrik I 1 132 408, do. II 718 745, do. III 833 792, Terrain (Colonat) 119 648, Wohnhäuser u. Mädchenheim 371 167, Spulen 30 000, Reparatur 47 000, Vorräte an Baumwolle, Garn, Material. usw. 1 214 141, Fuhrwerke 7500, Kontokorrent: Kunden 1 002 357, Bankiers 261 291, sonst. Debit. 64 191, Wertp. 6061, Kassa 6898, Feuer- versich. 12 900, Verlust 459 468. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Schuldverschr. (Anleihe 1910) 91 650, Darlehen 153 612, R.-F. 148 217, Wohltätigkeits-F. 25 000, Kontokorrent: Lieferanten u. sonst. Kredit. 780 756, Bankiers 1 060 691, Akzepte 788 037, Aufwert. 65 385, Rücklage für Steuern usw. 19 329, schuldige Löhne, Zs. usw. 153 934, unerhob. Div. 957. Sa. RM. 6 287 573. 0 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Baumwolle 5 242 883, Betriebskosten u. Abschr. 2617 213. – Kredit: Garne usw. 7 400 628, Saldo 459 468. Sa. RM. 7 860 096. Kurs: Ende 1930; 35 %. Freiverkehr Hamburg. Dividenden: 1913: 10 %; 1924–1930: 5, 12, 7, 12, 0, 0, 0 %. Direktion: Carl Schubert, Herbert Stroink. Prokurist: Joh. Bremmers. Aufsichtsrat: (3–4) Vors. Fabrikant N. G. van Heek, Enschede; Fabrikant Wicher Jansen, Almelo; Bankdir. Dr. E. Teckener, Wuppertal-Elberfeld. Zahlstellen: Wuppertal-Elberfeld: Bergisch-Märkische Bank Fil. der Deutschen Bank u. bse Ges: Gronau: Deutsche Bank u. Disc.-Ges.; Enschede: Rotterdamsche Bankvereeniging; msterdam, Enschede u. Almelo: De Twentsche Bank; Haaksbergen: D. Jordaan F. Izn. R e dem Geschäftsbericht 1930: Nach einer leichten Besserung, die sich im ersten 0 ahr zeigte, fiel die Konjunktur von Juli an wieder desto mehr ab. Der Grund lag 16 zum grossen Teil mit in dem kolossalen Sturz der Preise für alle Rohstoffe. Ab Mitte es Jahres trat eine gewisse Unsicherheit im Geschäftsleben ein, die in jeder Hinsicht zu