Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2613 Stöhr & Co. A.-G. übertragen. Die übernehmende Ges. gewährte den Aktionären der Kammgarnspinnerei Gautzsch A.-G. St.-Akt. in der Weise, dass auf je RM. 640 ab 1./1. 1929 gewinnber. Aktien der Gautzsch A.-G. gleichfalls ab 1./1. 1929 gewinnber. St.-Akt. der Stöhr A.-G. über je RM. 250 entfallen. Die Div.-Scheine für 1928 der zum Umtausch ein- gereichten Gautzsch-Akt. wurden mit 8 % vergütet. – Die Ges. übernahm 1928 die Kamm- garnspinnerei F. Dingelinger in Wüstegiersdorf, die als Zweigniederlass. fortgeführt wird. Amerika-Guthaben: Das Jahr 1928 brachte die 80 % Freigabe der in Amerika beschlag- nahmt gewesenen Vermögens-Substanz. Zur Zeit der Freigabe betrug dieses Vermögen ca. $ 6.3 Mill.; davon sind für Abgaben, Auslagen u. Prov. $ 1.3 Mill. abzuziehen. Von den verbleibenden ca. $ 5 Mill. bleiben ca. $ 1.1 Mill. weiter in den Ver. Staaten beschlagnahmt. Bar zugeflossen sind der Ges. ca. $ 3.6 Mill. = ca. RM. 15 Mill., welche wie folgt verwendet wurden: 10 % Bonus auf St.-A.-K. RM. 1 750 000, Aufwert. der Einlagen der Mitarbeiter RM. 350 000, besond. Vergüt. u. Tant. an A.-R. RM. 1 420 000, Verwalt.-Pens.-F. RM. 1 277 000, Werkerneuer. RM. 3 000 000, Abschr. auf Beteil. u. Wertp. ca. RM. 4 000 000, Abschr. auf Bestände ca. RM. 2 000 000, allg. Zwecke ca. RM. 1 000 000. Kapital: RM. 22 120 000 in 40 000 St.-Akt. zu RM. 100, 18 000 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 400 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 300. Die Vorz.-Aktien, die sich je zur Hälfte im Besitze der C. F. Solbrig Söhne A.-G., Chemnitz, u. der Wallstrassen-Grundges. m. b. H., Berlin, befinden, haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von bis zu 6 % ohne Recht auf Nachzahl. Bei Auflösung der Ges. haben die Vorz.-Akt. Anspruch auf vorzugsweise Befriedigung aus dem nach Befriedigung der Gläubiger verbleibenden Gesellschaftsvermögen. Zur Übertrag. der Vorz.-Akt. ist die Genehmigung des Vorstandes u. Aufsichtsrates erforderlich. Die Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. mit Aufhebung aller den ersteren eingeräumten Vor- zugsrechte hat zu erfolgen, wenn dies mit einer Mehrheit von mindestens vier Fünfteln des Grundkapitals –— wobei den Vorz.-Akt. statt des mehrfachen nur einfaches Stimmrecht zusteht –— bei gemeinsamer Abstimmung der Vorzugs- u. Stammaktionäre beschlossen wird. – Vorkriegskapital: M. 12 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 400 000, erhöht bis 1911 auf M. 12 000 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 72 000 000 in 70 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 1000 (über Kapitals- bewegung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 27./6. 1925 Umstell. von M. 72 000 000 auf RM. 17 620 000 (St.-Akt. 4: 1, Vorz.-Akt. 50: 3) in 70 000 St.-Akt. zu RM. 250 und 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 60. Die G.-V. v. 28./12. 1928 beschloss Erhöh. auf RM. 22 120 000, durch Ausgabe von 10 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 3500 St.-Akt. zu RM. 1000, div.-ber. ab 1/1. 1929. Die neuen St.-Akt. sind der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig als Führerin eines Konsortiums mit der Verpflicht. überlassen worden, hiervon einen Teilbetrag von RM. 4 375 000 den alten St.-Aktionären derart zum Bezuge anzubieten, dass auf je nom. RM. 4000 alte St.-Akt. eine neue St.-Akt. zu RM. 1000 u. auf je nom. NM. 2000 alte St.-Akt. 5 neue St.-Akt. zu je RM. 100 zum Kurse von 106 % bezogen verden können. Die Aktien zu RM. 250 sind in Aktien zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht vorden. Die 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 60 wurden in 400 Vorz.-Akt. zu RM. 300 umgetauscht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 20./5 Stimmrecht: Je RM. 100 Nennbetrag einer St.-Akt. gewähren 1 St., je RM. 300 einer Vorz.-Akt. gewähren 3 St., jedoch in den besonderen 3 Fällen 110 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. event. ausserord. Abschreib. u. weit. Reserven, 6 Vorz.-Div., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem je RM. 3000, Vors. RM. 6000), Rest Super-Div. an St.-Akt. bzw. nach Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Fabrik-Anl. 6 700 000, Beteil. u. Wertp. 16 538 199, Bar* geld 93 300, Wechsel 501 788, Forder. 9 207 804, Bestände 4 947 780, (Bürgschaften 33 075). – Passiva: A.-K. 22 120 000, R.-F. 3 700 000, Ed. Stöhr-Stift. 500 000, Arb.-Unterstütz. 1 000 000, Angest.-Unterstütz. 1 000 000. Verwalt.-Pens.-Kasse 500 000, Werk-Erneuer.*') –, Einlagen 365 475, Verbindlichkeiten 7 298 304, Posten für neue Rechnung 156 403, Erträgnis 1 148 690, GBürsschaften 33 075). Sa. RII. 37 988 872. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. auf Fabrikanlagen (1 185 696 ab aus Werk- Erneuerung 700 000 485 696, bezahlte Steuern 799 899, soziale Lasten 370 816, Div. 1 107 200, ortrag 41 490. – Kredit: Vortrag 26 289, Bruttogewinn 2 778 813. Sa. RM. 2 805 103. Eal Die Bilanz hat eine Anderung durch die Auflösung des Werk-Erneuerungs-Kontos in Höhe von 230 000 000 erfahren, die, abgesehen von gewissen steuerlichen Erwägungen, hauptsächlich deshalb erfolgt, grosse Neuinvestierungen inzwischen beendet wurden. Dieses Konto ist zu Abschreibungen auf Fabrik- gen mit RM. 700 000 und im übrigen zu inneren Reserve-Stellungen verwendet worden. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 155.50 %; Ende 1925–1930: 112.50, 164 , 160, 243, 100, 60.50 % —– In Leipzig: Ende 1913: 155 %; Ende 1925–1930: 113.75, 164, 160.50, 242.50, 13 60.25 %. – Eingeführt in Berlin durch die Disconto-Ges. u. Dresdner Bank am 11. 1899 zu 185 %. Zulassung von RM. 4 500 000 St.-Akt. (Em. v. Dez. 1928) an der elpziger u. Berliner Börse im Nov. bzw. Dez. 1929. 0h Dividenden: St.-Akt. 1913: 5 %; 1924–1930: 0, 6, 6, 10, 10 £ (Bonus) 10, 5, 5 % (Div.- em 4). – Vorz.-Akt. 1924–1930: 0, 6, 6, 6, 6, 6, 6 %. Dirktion: Georg Stöhr, Walter Cramer; Stellv. Dr. Theodor Gutknecht-Stöhr. 8 kokuristen: W. Zenker, A. Ritzhaupt, E. Gottschalk, M. Gabriel, R. Schlager, G. Herbst, P. Ros W. Reinhard, J. Demelius, Dr. W. Fromm, Ing. F. Glass, Ing. G. Jacob, H. Rentsch,