――――― 2684 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Dividenden: 1913: 4 %; 1924–1930: 8, 0, 6, 7, 0, 0, 0 %. Vorstand: R. Naacke, Paul Niepel. Prokuristen: P. Tresser, R. Rosenberger, A. Scholz, E. S. Wende. Aufsichtsrat: (3–7) Alfred Blumenstein, Berlin; Gen.-Dir. Dr. J. Hildebrand, Zillerthal; Komm.-Rat Hans Schlesinger, Berlin; Bank-Dir. Dr. Viktor von Klemperer, Dresden; Joseph Blumenstein, Gen.-Dir. Georg W. Meyer, Berlin, Dir. Hugo Baumann. Sorau. Zahlstellen: Für Div.: Berlin u. Hirschberg i. Schl.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.) Berlin, Dresden, Breslau u. Zittau: Dresdner Bank; Berlin: Abraham Schlesinger, Commerz u. Privat-Bank, Bank f. Textilindustrie A.-G.; Breslau: Schles. Bankverein Fil. d. Deutschen Bank u. Disconto-Ges., Commerz- u. Privatbank A.-G. Vereinigte Textilwerke Wagner &Moras Aktiengesellschaft in Zittau (Sa.), Haberkornplatz 2. Gegründet: 27./5. 1911 mit Wirkung ab 1./5. 1911; eingetr. 8./7. 1911. Gründung siehe Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1916/17. Firma bis 2./7. 1930: Wagner & Moras, Akt.-Ges. Zweck: Herstell. aller Artikel der Textilindustrie sowie Handel mit solchen Artikeln u. deren Rohstoffen sowie Beteil. an Unternehm. der gleichen Art. Mech. Webereien u. Aus- rüstungsanstalten für Futter-, Kleider- u. Wäschestoffe aus Baumwolle, Wolle, Seide und Kunstseide. Entwicklung: 1917 Erwerb der Baumwollspinnerei der Firma F. Schmitt Nachf. Anton Lehrer in Zittau. Durch Gründung der Vereinigte Deutsche Textilwerke A.-G. Ende 1923 hatten die einander nahestehenden Firmen Wagner & Moras A.-G., Hermann Wünsches Erben A.-6. u. Wagner & Co., deren Betrieb mit Wirk. ab 1./1. 1924 pachtweise von der Vereinigte Deutsche Textilwerke A.-G. geführt wurde, eine wirtschaftliche Verbindung gefunden, die – im Jahre 1927 durch Aufnahme der Firma S. Heymann A.-G. erweitert – bezweckte, eine möglichst rationelle Ausnutzung der Betriebe zu erreichen, die in dem Konzern Wagner & Moras vereinigt waren. Die wirtschaftl. Entwicklung in den folgenden Jahren machte es notwendig, auf dem Wege zur Vereinheitlichung der durch die Vereinigte Deutsche Textilwerke A.-G. verbundenen Betriebe der obengenannten Firmen weiter fort- zuschreiten. Die G.-V. v. 2./7. 1930 genehmigte deshalb Fusionsverträge zwischen der Wagner & Moras A.-G. in Zittau einerseits u. der Vereinigte Deutsche Textilwerke A.-6. in Zittau bzw. der Hermann Wünsches Erben A.-G. in Ebersbach, Sa., bzw. der S. Heymann A.-G. in Ostritz, Sa., andererseits, durch welche diese Ges. ihr Vermögen als Ganzes im Wege der Fusion mit Wirkung ab 1./1. 1929 ohne Liquidation auf die Wagner & Moras A.-G. in Zittau übertragen gegen Gewährung von Aktien der Wagner & Moras A.-G., und zwar an die Aktionäre der Vereinigte Deutsche Textilwerke A.-G. in Zittau u. der Hermann Wünsches Erben A.-G. in Ebersbach für je RM. 100 Aktien mit Div. ab 1./1. 1929 je RII. 100 Aktien der Wagner & Moras A.-G. mit Div. ab 1./1. 1930, an die Aktionäre der S. Heymann A.-G. in Ostritz für je RM. 1000 Aktien der S. Heymann A.-G. mit Div. ab 1./1. 1930 je RM. 600 Aktien der Wagner & Moras A.-G. mit Div. ab 1./1. 1930. Die G.-V. genehmigte ferner einen mit der Kommanditges. Wagner & Co. in Zittau abgeschlossenen Vertrag, wonach gegen Gewährung von Aktien der Ges. Vermögenswerte der Kommanditges. Wagner & Co. in Zittau auf die Wagner & Moras A.-G. in Zittau übertragen werden. Zur Durch- führung der Fusionen u. Übernahmen wurde das A.-K. um RM. 1 200 000 auf RM. 6 000 000 erhöht. Die Firma wurde geändert in: Vereinigte Textilwerke Wagner & Moras Aktien gesellschaft. Die G.-V. v. 20./4. 1931 beschloss Erwerb von nom. RM. 897 000 Aktien der Baumvol spinnerei Speyer (A.-K. RM. 1 250 000). Zu diesem Zwecke Erhöh. des A.-K. um RM. 1 000 000, Besitztum: Der Grundbesitz umfasst in Zittau: 116 700 qm mit 92 700 qm bebauter Fläche, bestehend aus Verwalt.-Gebäude, Spinnerei, Schlichterei u. Weberei sowie 10 Beamten- u. Arbeiterhäusern; in Olbersdorf: 244 500 qm mit 33 900 qm bebauter Fläche, bestehend 79 Weberei mit Ausrüst. sowie 10 Beamten- u. Arbeiterhäusern; in Ebersbach: 515 700 dm mf 93 000 qm bebauter Fläche, bestehend aus Baumwollspinnerei, Vigognespinnerei, Bleicherel u. Schlichterei, Weberei, Ausrüst., Färberei u. Druckerei sowie 31 Beamten- u. Arbeiterhäusern in Eibau: 5100 qm mit 4300 qm bebauter Fläche, bestehend aus einer 0 Schirgiswalde: 15 200 qm mit 12 800 qm bebauter Fläche, bestehend aus einer We u. 1 Wohnhaus; in Ostritz: 32 500 qm mit 20 500 qm bebauter Fläche, bestehend Weberei u. 3 Beamten- u. Arbeiterhäusern; in Reichenau: 25 300 qm mit 6500 am Fläche, bestehend aus Färberei, Bleicherei, Mercerisiererei u. Ausrüst., Beamten- u. häusern. – Ferner ist gepachtet der Betrieb der Baumwollspinnerei Speyer in Speyer 0W In den genannten Betrieben sind vorhanden: rund 195 000 Spindeln, rund 05 lektr. stühle u. rund 700 Hilfsmaschinen wie Appretur-, Mercerisiermaschinen usw. m 6. Einzelantrieben. Zur Krafterzeugung dienen Dampfmaschinen mit einer Gesamtleistung rund 5200 PS. – Beschäftigt sind z. Zt. 300 Angestellte u. 4000 Arbeiter. 0 Akt. z Kapital: RM. 7 000 000 in 1000 Akt. zu RM. 1000, 16 000 Akt. zu RM. 300 u. 12 920 Mhoht RM. 100. Urspr. M. 3 000 000 (Vorkriegskapital), erhöht 1919 um M. 1 000 000. V. um M. 4 000 000. Weiter erhöht 1922 um M. 8 000 000 in 8000 St.-Akt. zu M. 1000. 01 1000 v. 17./6. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von M. 16 000 000 auf RM. 4 800 000 G.