2740 Chemische Industrie. Preussen: Peissen (Saalekreis): Kali- u. Steinsalzbergwerk mit einem Schacht. Das Grubenfeld (2 Mill. qm) ist für den Kaliabbau aufgeschlossen, dagegen nicht für Steinsalz- gewinnung. – Micheln (Kreis Calbe a. Saale): Braunkohlenbergwerk mit 2 Schächten, Brikettfabrik (z. Zt. stillgelegt). Mennewitz (Kreis Calbe a. Saale): Braunkohlenbergwerk mit 2 Schächten (z. Zt. stillgelegt)) – Rheinberg (Rheinprovinz): Sodafabrik, Saline, Dampfziegelei, Arbeiter-Kolonie. — Würselen bei Aachen: Sodafabrik. –— Borth (Kreis Moers): Doppelschachtanlage zur Gewinnung von Kalisalzen, Steinsalz, Sole u. Steinkohle. — 6 (Kreis Moers): Doppelschachtanlage zur Gewinnung von Kalisalzen, Steinsalz u. Sole. Der Bergwerksbesitz Borth/Wallach umfasst 40 Normalfelder auf Steinkohle, 39 Normal- felder auf Stein- u. Kalisalze, 1 Normalfeld auf Sole. Diese 80 Konzessionen sind konsolidiert zu den Bergwerken Borth I, Borth II, Wallach I u. Wallach II mit einem Gesamtflächen- inhalt von ca. 175 Mill. qm. Die beiden Borther Schächte stehen im Steinkohlengebirge. Von beiden Schächten aus ist der Steinsalzabbau in Angriff genommen. Die Wallacher Schächte sind nur bis ins liegende Steinsalz abgeteuft. Die Anlage Wallach ist zurzeit stillgelegt. – Der Grundbesitz in Preussen beträgt 1639 ha. Baden: Wyhlen (Bad. Oberland): Sodafabrik, eigene Kalksteinbrüche, Solbohrlochs. betrieb für eigenen Bedarf auf Grund staatl. Verleihungs-Konzessionen, Arb.-Kolonie. — Grundbesitz: 47 ha. Hamburg: Ammoniakfabrik zur Verarbeitung der Gaswässer der städtischen Gaswerke. Die gesamten Fabrik- u. Bergwerksanlagen der Ges. sind durch eigene Anschlussbahnen mit den Staatsbahnlinien verbunden. – Die Ges. beschäftigt ca. 6000 Arb. u. 600 Angestellte. Beteiligungen: Werra-Werke A.-G. in Buchenau bei Eisenach. Die Ges. besitzt ferner Aktien der Akt.-Ges. Kaliwerke Salzdetfurth. 3 Syndikate: Mit ihren Hauptartikeln Soda u. Atznatron gehört die Ges. dem Sodasyndikate sowie dem Aetznatronsyndikat an, deren Leitung in ihren Händen liegt, des weiteren ist die Ges. Mitglied des Kali-Syndikates G. m. b. H., des Steinsalz-Syndikates G. m. b. H., des Mittel- deutschen Braunkohlen-Syndikates G. m. b. H. Der Verkauf einer Reihe von anderen Produkten der Sodafabrikation ist durch Vereinbarungen geregelt. Kapital: RM. 75 000 000 in 74 988 Nam.-Akt. zu RM. 1000 u. 120 Nam.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 40 000 000. Urspr. A.-K. M. 10 000 000, erhöht 1904 auf M. 40 000 000; dann erhöht von 1920–1922 auf M. 500 000 000 in 500 000 Aktien zu M. 1000 (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. a. o. G.-V. v. 30./12. 1924 Umstellung von M. 500 000 000 auf RM. 75 000 000 (20: 3) in 500 000 Akt. zu RM. 150. Die Akt. zu RM. 150 wurden 1929 in Akt. zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. Grossaktionäre: Der grösste Teil des A.-K. ist im Besitz der Solvay-Gruppe in Brüssel. Anleihe: M. 20 000 000 in 4½ % Schuldverschreib., rückzahlbar zu 102 %. Auf- genommen lt. G.-V. v. 6./5. 1909. Stücke zu M. 5000, 2000 u. 1000, aufgewertet u. abgestemp. auf RM. 750 bzw. RM. 300 bzw. RM. 150, lautend auf den Namen der Dir. der Disconto-Ges. in Berlin oder deren Order u. durch Indoss., auch Blanko-Indoss. übertragbar. Zs. 1./7. Über die Altbesitz-Genussrechte wurden besond. Urkunden ausgegeben. Eine hypoth. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe ihren Immobiliarbesitz nicht hypoth. belasten u. keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe, ausser etwa in Bezug auf den Zinsfuss, emittieren. Die Rückzahl. erfolgt 1954. Die bis 1932 vor- zunehmenden Auslos. werden von der Ges. im Jahre 1931 für die rückliegenden Jahre auf einmal vorgenommen. Zahlst.: Ges.-Kassen; Berlin: Disconto-Ges. Umlauf Ende 1930: M. 18 390 000, aufgewertet auf RM. 2 758 500. Kurs in Berlin Ende 1926–1930: 76.50, 67, 70, 69, 65.75 %. Die Genussrechte wurden zum 1./10. 1929 mit 70 % des Nennwerts des einzelnen Genussrechts in bar abgelöst. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 13./5. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F.; 5 % Div., nach Abzug weiteren Rückl. Tant. an A.-R. bzw. an dessen ständige Kommission, Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Kaliwerke in Bernburg, Sodafabriken u. Salinen in Bernburg, Wyhlen, Rheinberg, Würselen, Braunkohlengruben u. Fabriken in Osternienburg, Schachtanlagen in Borth, Konzentrationsanlagen u. sonst Anlagen 94 226 976, Mobil. 1 286 31 Waren, Betrieb, Fabrikation u. auswärtige Lager 12 889 844, Kassa, Wechsel, Eff., 5 049 608, Debit. 11 622 405, (Kaut.-Eff. 35 000, Aval-K. 297 500). – Passiva: A.-K. 75 000 000, R.-F. 5 299 510, Oblig. 2 758 500, nicht eingelöste Genussrechte 39 550, nicht Oblig.- u. Genussrechts-Zs. 11 537, R.-F. für Wohlfahrtszwecke: Jubiläumsstiftung für die Beamten 332 474, do. für die Arb. 771 570, Ernst u. Alfred Solvav-F. (Arb.-Fens Kasse) 3 985 625, Rückstell. f. zweifelhafte Forder. u. Verpflicht. 2 000 000, Solvay & Cie., 25 263 185, sonst. Kredit. 9 613 712, (Kaut.-K. 35 000, Aval-K. 297 500). Sa. RM. 125 075 6 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. der Zentrale 1 587 845. – Kredit: Gesamt- nettoeinnahme nach Abzug aller General-Unk. der Werke, der Abschr., der Steuern usw. RM. 1 587 845. Dividenden: 1913: 10 %; 1924–1930: 8, 8, 0, 0, 8, 8, 0 %. * Direktion: Geh. Reg.-Rat a. D. Dr. jur. Ernst Eilsberger, Bergwerks-Dir. Berg-Assesso Dr.-Ing. e. h. Karl Hornung, Bernburg.