2754 Chemische Industrie. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. O. Beseler, Stellv. Amtsger.-Rat K. Brückner, Meiningen; Bankdir. J. Reutlinger, Berlin; Rechtsanw. E. Reimann, Ilmenau; Komm.-Rat Gottfried Nies, Saalfeld; Bankdir. Albrecht Schadt, Erfurt; Finanzrat Julius Leffson, Gotha; Salinen-Dir. Fr. Settgast, Bad Salzungen. Zahlstellen: Berlin: Darmstädter u. Nationalbank; Meiningen: Deutsche Bank und Disconto-Ges. ― 1908. Ruhrgas Aktiengesellschaft, Essen, Herwarthstr. 60. Gegründet: 11./10. 1926; eingetr. 29./10. 1926. Die Ges. wurde von rund 92 % der im Rheinisch-Westfäl. Kohlensyndikat vereinigten Zechen gegründet. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1928. Fa. bis 30./5. 1928: Aktiengesellschaft für Kohleverwertung. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Anlagen zur Umwandlung fester Brennstoffe (insbes. solcher, die schwer verkäuflich sind) in andere Energiearten oder Stoffe, der Vertrieb der. artig umgewandelter Brennstoffe, sei es aus eigenen oder fremden Anlagen, die Förderung aller Bestrebungen, neue Verfahren mit grossem Brennstoffbedarf bis zur technischen u. wirtschaftlichen Reife durchzuarbeiten u. anzuwenden, sei es in eigenen Betrieben, sei es bei Dritten, der Erwerb von Verfahren u. Schutzrechten, die das Arbeitsgebiet der Ges. berühren, die Gründung von Unternehm., die ähnlichen Zwecken dienen, oder die Beteil. daran in jeder geeigneten Form. Insbes. bezweckt die Ges., Anlagen für die Gasfernversorg. u. Fernheizung zu errichten u. zu betreiben u. die damit zusammenhängenden Lieferungs- u. Konzessionsverträge abzuschliessen. Entwicklung: Ende 1927 begann die Ges. den Bau der ersten Leitung ausser kürzeren Sonderleitungen im Ruhrrevier von der Concordia Bergbau A.-G. Oberhausen zur Ges. für Steinkohleveredlung u. Steinkohleverflüssigung in Duisburg-Meiderich, von den Mannesmann- Röhrenwerken, Zeche Consolidation, Gelsenkirchen, zur Glas.- u. Spiegel-Manufaktur zu Gelsenkirchen-Schalke, sowie zwei Hauptleitungsstrecken von Dortmund nach Plettenberg u. Siegen im Osten u. von Duisburg rheinaufwärts. Die letzten Leitungen sollen vorerst bis Köln durchgeführt werden. Zu den ersten bereits abgeschlossenen Gaslieferungsverträgen kam 1928 eine grössere Anzahl neuer Verträge mit Industrieunternehmen, Gasversorgungs- gesellschaften u. Städten hinzu u. a. ein Vertrag mit der Stadt Hannover über die Lieferung des gesamten Gasbedarfs dieser Stadt. Abgeschlossen wurden u. a. langfristige Gasliefer- verträge mit der Westfälischen Ferngas-A.-G. u. den Vereinigten Gaswerken Westfalen G. m. b. H. Diesen beiden rein kommunalen Unternehmen wurde das ausschliessliche Recht zur Belieferung ihrer Versorgungsgebiete eingeräumt. Am 1./4. 1928 vollzog sich die Uber. nahme des Gasnetzes des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes. 1931 Abschluss eines Vertrages mit der Hessischen kommunalen Ferngasversorg. (Hekoga) in Darmstadt. Gleich- zeitig wurde die in den Verträgen vorgesehene Südwestdeutsche Fernleitungsgesellschaft deren Aufgabe in der Erbauung der der Erfüllung der Verträge dienenden Fernleitung besteht, gegründet. Leitungsnetz: Insgesamt sind z. Zt. folg. Hauptleitungen in Betrieb: Gelsenkirchen- Duisburg 30.1 km, Dortmund –Plettenberg – Siegen –Niederschelden 123.3 km, Hamm Hannover 180 km, Moers–Uerdingen–Krefeld 25.7 km (im gemeinsamen Besitz mit den Thyssenschen Gas- u. Wasserwerken G. m. b. H., Hamborn), Niederschelden– Wissen 20 km, Duisburg–Köln 63 km (im gemeinsamen Besitz mit den Thyssenschen Gas- u. Wasserwerken G. m. b. H.). Das gesamte, in Betrieb befindliche Rohrleitungssystem der Ges. umfasste Ende 1930: 803 Kkm. Angeschlossen waren 23 Zechenkokereien. Alle diese Kokereien sind mit den erforderlichen Kompressorstationen u. Anlagen für die Reinig. von Schwefel u. Naphtalin ausgestattet. – Die als Sammelleitung dienende Strecke Gelsenkirchen–Dortmund (23 In) ist zum grössten Teil vollendet u. wird Mitte 1931 in Betrieb genommen. Gaslieferungsverträge: Ende 1930 bestanden Gaslieferungsverträge mit folgenden, für die Gasverteil. in Frage kommenden Ges. u. Gemeinden: I. Gesellschaften: Müiea Ferngas A.-G., Dortmund;: Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen G. m. b. H., . Rheinsch-Westfälisches Elektrizitätswerk, A.-G., Essen. – II. Städte u. Gemeinden: Dorsten, Duisburg, Düsseldorf (einschl. Stadtteil Benrath), Essen (Stadtteile Steele, Königsteele Kupferdreh), Gelsenkirchen (Stadtteile Buer u. Horst), Gevelsberg, Gladbach, Häafgosen Hilden, Immigrath, Köln, Krefeld-Uerdingen, Langenberg, Leichlingen, Milspe, Moers, Oberhausen (Stadtteile Sterkrade u. Osterfeld), Opladen, Ratingen, Remscheid Stadtteil Lennep), Schwelm, Solingen (einschl. Stadtteile Ohligs, Wald, Gräfrath u. scheid), Voerde, Wiesdorf, Wülfrath, Wuppertal (Stadtteile Langerfeld, Ronsdorf u. berg). – Durch die Westfälisghe Ferngas A.-G. werden versorgt: Altena, Hohenlim 3 Olpe, Siegen, Weidenau. –— Über die Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen 3 aä, versorgt: Bockum–Hövel, Dahlhausen, Datteln, Fröndenberg, Hagen (teilweise), Hat 43 Herbede, Langendreer, Meschede, Rheda-Wiedenbrück, Sprockhövel, Welper-Blankensfwy Westhofen, Wickede, Winz. Die Städte Beckum u. Neubeckum werden von unter Benutzung des Leitungsnetzes der Ges. beliefert. – Über das Rheinisch-Wes 4 3 Elektrizitätswerk werden beliefert: Angermund, Büderich, Hubbelrath, Eeiser Zegag Calcum, Mettmann, Remscheid (Stadtteil Lüttringhausen), Schlebusch. — Über die werks A.-G. Lothringen wird ausserdem die Stadt Witten beliefert.