2762 Chemische Industrie. Zinkweiss u. Zinnprodukten, sowie einer Reihe von organischen u. anorganischen Produkten, die in den verschiedensten Zweigen der chemischen Industrie Verwendung finden, aufge- nommen. Durch Fusionsvertrag v. 15./6. 1926 wurden die Farbwerke Mühlheim vorm. A. Leonhardt & Co. A.-G. in Mühlheim a. M. unter Ausschluss der Liquidation als Ganzes übernommen. Gegen nom. RM. 3000 Mühlheim Aktien wurden nom. RM. 2000 St.-Akt. der I. G. Farben- industrie A.-G. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1925 gewährt. Die Farbwerke Mühlheim vormals A. Leonhardt & Co. gehen zurück auf die im Jahre 1879 von Samuel A. Leonhardt in Mühlheim a. M. gegründete Firma A. Leonhardt. Zweck des Unternehm. waren Fabrikation u. Verkauf von Farbstoffen, insbesond. Anilinfarbstoffen. Im Jahre 1893 trat Herr Charles L. Hallgarten als Gesellschafter in die Firma ein, zwei Jahre später wurde die Ges. in eine Aktiengesellschaft unter der Firma „Farbwerk Mühlheim vorm. A. Leonhardt & Co.“ um- gewandelt. Anfang 1916 ging die Aktienmehrheit in den Besitz der Leopold Cassella & Co, G. m. b. H., Frankfurt a. M. über. In der G.-V. v. 1./9. 1926 wurde beschlossen, das Vermögen der Köln-Rottweil-Aktien- gesellschaft unter Ausschluss der Liquid. mit Wirkung vom 1./1. 1926 ab auf die I. G. Farben- industrie Akt.-Ges. zu übernehmen. Der Aktienumtausch erfolgte im Verhältnis von RM. 2000 Köln-Rottweil St.-Akt. gegen RM, 1000 I. G. St.-Akt., beide mit Divid. für 1926; die Vorz.-Akt. wurden im Verhältnis 1: 1 getauscht. Die Köln-Rottweil-Aktienges. geht zurück auf die in den Jahren 1872/73 erfolgten Gründungen zweier Pulverfabriken. 1872 wurde die Pulver- fabrik Rottweil in Rottweil gegründet, die 1877 den Namen Pulverfabrik Rottweil-Hamburg annahm. Im Jahre 1873 wurden die Vereinigten Rhein. Westf. Pulverfabriken in Köln errichtet. Beide Firmen schlossen sich am 7./6. 1890 unter der Firma Vereinigte Köln. Rottweiler Pulverfabriken Aktiengesellschaft zusammen. Der Firmenname wurde am 7/3. 1919 in „Köln-Rottweil Aktiengesellschaft“ umgeändert. Die Ges. befasste sich mit der Fabrikation u. dem Handel von Jagd- u. Sport-Munition u. Schwarzpulver (Bergwerksspreng- stoffe u. Jagdpulver), sowie ganz besonders mit der Herstellung von Kunstseide, Zellstof, Vulkanfiber u. Triolin. Die Firma besass zahlreiche Fabrikationsstätten, deren bedeutendsten die Werke Rottweil, Düneberg bei Hamburg, Premnitz a. d. Havel, Bobingen bei Augsburg u. Hamm a. d. Sieg waren. Die Pulver- u. Sprengstoff-Fabriken wurden alsbald nach der Fusion an die Dynamit A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co., Hamburg, verpachtet, während die übrigen Betriebe von der aufnehmenden Ges. selbst weitergeführt wurden. Gegenstand des Unternehmens: Erzeug. u. Verkauf von Farben, pharmazeutischen 1. photographischen Artikeln, Kunstseide, Riechstoffen, Metallen, Stickstoffverbindungen, Benzn u. Produkten der Kohleverflüssigung, u. chemischen Produkten aller Art, sowie der Betrieb sonst. gewerbl. Unternehm. Die Ges. ist berechtigt, im In- u. Ausland Zweigniederl. zu errichten, sich bei anderen Ges. u. Unternehm. zu beteiligen u. deren Betriebe ganz oder teilweise zu übernehmen. Die hauptsächlichsten Produktionsstätten der Gesellschaft u. der durch Interessen- gemeinschafts- bzw. Pachtverträge mit ihr verbundenen Werke sind: 1. Für Teerfarbstoffe: Frankfurt a. M.-Höchst, Frankfurt a. M.-Mainkur, Leverkusen, Ludwigshafen a. Rh., Offenbach a. M., Uerdingen, Wolfen, Wuppertal-Elberfeld. 2. Für pharmazeutische und veterinär-medizinische Produkte: Berlin. Neu. kölln, Eystrup, Frankfurt a. M.-Höchst, Frankfurt a. M.-Mainkur, Leverkusen, Marbach bei Marburg a. d. Lahn, Wuppertal-Elberfeld. 3. Für organische u. anorganische Chemikalien: Bitterfeld, Döberitz, Dormagen, Frankfurt a. M.-Griesheim, Frankfurt a. M.-Höchst, Frankfurt a. M.-Mainkur, Gersthofen, Knapsack b. Köln, Leverkusen, Ludwigshafen a. Rh., Offenbach a. M., Premnitz, Rheinfelden i. B., Uerdingen, Wolfen, Wuppertal-Elberfeld. 4. Für Lösungsmittel, Klebemittel, Lacke: Bitterfeld, Eilenburg, Frankfurt a. M- Höchst, Leunawerke, Leverkusen, Ludwigshafen a. Rh., Oppau, Uerdingen, Wolfen. 5. Für synthetische Riechstoffe: Berlin, Frankfurt a. M.-Höchst, Leverkusen, Ludwigshafen a. Rh., Uerdingen, Wolfen. %al. 6. Für Pflanzenschutzmittel: Frankfurt a. M.- Höchst, Leverkusen, Wupperta Elberfeld. 7. Für synthetische Gerbstoffe: Bitterfeld, Frankf. a. M.-Höchst, Ludwigshafena. Rh. 8. Für Vulkanfiber u. Prismalinoleum: Düneberg. 60 9. Für komprimierte Gase, autogene Schweiss- und Schneid- Appatan Bremen, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf-Eller, Essen-Steele, Frankfurt a. M.efiesbe Gleiwitz, Herrenwyk, Karlsruhe. Kassel, Krefeld, Leipzig, Ludwigshafen a. Rh., 84 brücken, Stuttgart, Tschechnitz, Weidenau, Wuppertal-Elberfeld. 10. Für Konservierungsmittel: Uerdingen. 11. Für Leicht metalle: Bitterfeld. 12. Für I. G.-Wachs: Gersthofen. 13. Für synthetische Edelsteine: Bitterfeld. itterfeld 14. Für Stickstoffdüngemittel u. andere Stickstofferzeugnisse: Bi dab Bochum-Gerthe, Frankfurt a. M.-Höchst, Knapsack bei Köln, Leunawerke, Oppau, „ Wolfen.