Chemische Industrie. 2775 abgeändert, dass jede Ges. erst 10 % ihres A.-K. an ihrem Reingewinn in Abzug bringt, die Kölner Ges. ausserdem noch den Betrag von M. 10 000 für Auslos. von Genussscheinen. – Der danach verbleibende Gewinn steht jeder Ges. zur Hälfte zu. – Die Dauer des ursprünglich auf 50 Jahre abgeschlossenen Vertrages wurde durch Beschluss der gleichen Gen.-Vers. bis 31./12. 1926 abgekürzt. – Dieser Gewinnbeteiligungsvertrag bestimmt ferner, dass keine der beiden Ges. ohne Zustimmung der anderen liquidieren darf, es sei denn, dass sie das Zehnfache vom Durchschnittsreingewinn der letzten 3 Jahre vergütet. Nur wenn 5 Jahre hindurch der Gesamtgewinn weniger als je M. 40 000 ausmachen sollte, darf der Vertrag vorzeitig gekündigt werden. 1929 hat die Westendorp & Wehner A.-G. den Betrieb wieder für eigene Rechnung aufgenommen. Kapital; RM. 610 000 in 1000 St.-A. zu RM. 600 u. 100 Vorz.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 1 140 000. Urspr. M. 1 140 000. Erhöht 1920 um M. 860 000, 1921 Erhöh. um M. 1 000 000, 1922 um M. 1 500 000, 1923 um M. 5 400 000. 1924 Umstell. von M. 9 000 000 St.-Akt. auf RM. 540 000 u. von M. 900 000 Vorz.-Akt. auf RM. 5000. Die G.-V. v. 29./6. 1926 beschloss zur Beseitig. der Unterbilanz die Herabsetz. des St.-A.-K. von RM. 540 000 auf RM. 270 000. Die G.-V. v. 6./5. 1930 beschloss zur Stärkung der Betriebsmittel Erhöh. des Kap. um RM. 335 000 auf RM. 610 000 durch Ausgabe von 1000 St.-Akt. zu RM. 600 u. 100 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die neuen Aktien wurden von einem Konsort. zu pari übernommen u. den Aktion. im Verh. 1: 1 zum gleichen Kurse angeboten. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 16./6. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien (ausser ½ % weitere Div. für jedes volle Proz., das die St.-Akt. über 10 % Div. erhalten), dann 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R., Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 232 498, Masch. u. Einricht. 44 947, Kassa 5580, Wertp. u. Beteil. 67 381, Waren 222 058, Auto-K. 7462, Wechsel u. Schecks 23 088, Patente 399, Schuldner 801 133. – Passiva: A.-K. 610 000, R.-F. 37 000, Hyp. 159 000, Gläub. 538 837, Gewinn 59 711. Sa. RM. 1 404 549. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 1 414 007, Abschr. 34 760, Gewinn 59 711 (davon Div. 38 700, Bonus 12 000, Tant. 4000, Vortrag 5011). – Kredit: Vortrag aus 1929 23 648, Rohgewinn 1 484 829. Sa. RM. 1 508 478. Kurs: Ende 1913: In Dresden: 163 %. Amtl. Notiz in Dresden 1926, in Frankf. a. M. 1927 eingestellt. Kurs Ende 1927–1930 im Freiverkehr Frankf. a. M.: 30, 30, 45, 65 %. Dividenden: 1913: 4 %; 1924–1930: 0; 0, 0, 0, 0, 7, 8 £ (Bonus) 2 %. Vorstand: Dr. Carl Adolf Schleussner. Aufsichtsrat: (3–7) Dr. C. Schleussner, Frankfurt a. M.; Hugo Dungs, Elberfeld; Dr. W. Schüller, Frankf. a. M. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankf. a. M.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. ―― Zeppelin S.-N. 53 047. Verein für chemische Industrie, Aktiengesellschaft in Frankfurt a. M., Moselstr. 62. Gegründet: 1865. 1923 Verlegung des Sitzes von Mainz nach Frankfurt a. M. Zweck: Fabrikation u. Verkauf chem. Fabrikate, sowie der Handel mit solchen u. den zu ihrer Darstell. erforderl. Stoffen, ferner Beteilig. bei einschlägigen industriellen u. kauf- männischen Unternehmungen. Die Ges. befasst sich mit der Verkohlung von Holz u. der Weiterverarbeitung u. Veredlung der bei diesem Prozess gewonnenen Rohprodukte. Besitztum: Die Ges. betreibt nachstehende Werke gelegen in Brücken b. Birkenfeld i. Oldenburg, Friedrichshütte i. Oberhessen, Greifenhagen i. Pommern, Laufach i. Bayern, Lorch a. Rh., Lohe i. Westf., Züschen (Kreis Brilon), Oeventrop i. Westf. u. Mainz-Mombach. In den drei letztgenannten werden die chemischen Erzeugnisse zu Reinfabrikaten, wie Aceton, Essigsäure u. Essigessenz (zur Essigbereitung), Metylalkohol (Methanol), Lösungs- mittel, Formaldehyd, Cellulose-Acetat usw. ausgearbeitet. Anfang 1929 wurde der Betrieb der Zweigniederlassung Neheim-Hüsten (Westf.) stillgelegt u. die fabrikatorische Leistung dieser Fabrik auf die übrigen Werke übernommen. Der Grundbesitz der Ges. beträgt an bebauter Fläche rund 11 ha, an unbebauter Fläche rd. 290 ha. – Angestellte u. Arbeiter 150 u. 900. Entwicklung: 1905 Erwerb der Holzverkohlungsanlage von Emil Rüggeberg in Neheim a. d. R. u. 1909 einer kleinen Holzverkohlungsanlage in Fürstenberg i. M. zur Stillegung. 1909 Beteilig. bei der Chemischen Fabrik Vossowska G. m. b. H. in Vossowska, Oberschles. Das Werk Gzichow fiel nach dem Kriege unter poln. Liquid. u. ist 1922 in eine poln. Ges. unter Firma „Fabryka Chemiczna „Gzichow“ Spolka Akcyjna“' in Warschau umgewandelt, wovon die Ges. 50 % des A.-K. besitzt. Beteiligungen: Die Ges. besitzt die gesamten Anteile der Chemischen Fabrik Vossowska G. m. b. H. in Vossowska in Deutsch-Oberschlesien (Kapital RM. 150 000), ferner 50 % der Akt. der polnischen Akt.-Ges. „Fabryka Chemiczna Gzichow Spolka Akcyjna“ in Warschau, in die ihre frühere Fabrik in Gzichow bei Sosnowice eingebracht worden ist (Kap. Zl. 175 000). Ferner besitzt die Ges. die gesamten Anteile der Chemischen Werke Carbon