――8―――― 2782 Chemische Industrie. die Fabrikation u. den Vertrieb von Filmen, Bobinen u. technischen Nitrocellulosen auf, die bisher in den Händen der ihr gehörenden Deutschen Sprengstoff A.-G. lagen. Die Nitrocellulosefabrik Güsen wurde stillgelegt. –— Der Interessengemeinschaftsvertrag be- stimmt, dass die Nobel Ges. jeweils am Jahresschlusse ihren sich nach Vornahme der er- forderlichen Abschr. u. Tantiemezahl. ergebenden Gewinn oder Verlust der I. G. Farben gutzuschreiben bzw. zu belasten hat, während die I. G. Farben ihr den Betrag gutzu- schreiben hat, der ihr ermöglicht, auf je nom. RM. 200 ihres derzeitigen A.-K., soweit dieses nicht nach Gesetz oder Satzung div.frei zu bleiben hat, die gleiche Div. zu ver- teilen, die die I. G. Farben auf je nom. RM. 100 ihrer eigenen St.-Akt. für das gleiche Ge- schäftsjahr verteilt. Beteiligungen (Stand vor der G.-V. v. 29./6. 1931): Die Ges. ist an folgenden Unternehm. beteiligt (Klammern Kap. u. Beteilig.-Quote): Rhein. Dynamitfabrik, Essen (RM. 1 200 000; 100 %), Deutsche Sprengst. A.-G., Hamburg (RM 1 250 000; 100 %), Dresdner Dynamitfabrik, Dresden (RM. 725 000; 100 %), Carbonit A.-G., Hamburg (RM. 1 500 000; 26 %), Sprengstoff- werke Dr. R. Nahnsen & Co., Hamburg (RM. 700 000; 49 %), Dominitwerke A.-G., Köln (RM. 3 000 000; 46 %), Westd. Sprengstoffwerke A.-G., Köln (RM. 2 000 000; 50 %), Deutsche Celluloidfabrik, Eilenburg (RM. 5 000 000; 45 %), Sprengstoffwerke Nüssau A.-G., Hamburg (früher Westlignose A.-G.) (RM. 1 080 000; 100 %), Lindener Zünthütchen u. Patronenfabrik A.-G., Hamburg (RM. 120 000), Chemische Fabriken Plagwitz-Zerbst G. m. b. H., Böhlitz- Ehrenberg (RM. 200 000; 100 %), Kunstfäden Ges. m. b. H., Jülich (RM. 200 000; 50 %), Nobel Film G. m. b. H., Hamburg (RM. 100 000; 50 %), Fabrik Elektr. Zünder G. m. b. H., Köln (RM. 3 000 000; 36 %), Sprengst. Verkauf-Ges. m. b. H., Köln (RM. 100 000; 65 %), Dynamit- Ges. vorm. A. Nobel & Co. A.-G., München (RM. 100 000; 100 %), Esplanade-Verwalt.-Ges. m. b, H., Köln (RM. 5000; 50 %), Adastra Verwalt.-Ges. m. b. H., Hamburg (RM. 5000; 50 %), Billwärder Fettfabrik Walter Krauss G. m. b. H., Hamburg (RM. 100 000; 50 0%). Die Ges. besitzt ferner die Aktienmehrheit der Dynamit Nobel A.-G., Bratislava (Pressburg). Verkaufsorganisation: Die Dynamit A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co. gehört der am 20./1. 1927 in Wirksamkeit getretenen Sprengstoff-Verkaufsgesellschaft m. b. H., Köln, an. Dieser Ges. ist der gesamte Vertrieb der Sprengstoffe, des Sprengpulvers, Sprengsalpeters der Zündmittel, Zündmaschinen sowie allen Zubehörs seitens der wichtigsten Unter- nehmungen der deutschen Sprengstoffindustrie übertragen worden. Kapital (Erhöh. beschlossen): RM. 37 625 000 in 35 500 St.-A. zu RM. 1000, 20 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 6250 Vorz.-Akt. zu RM. 20. – Vorkriegskapital: M. 12 000 000. Urspr. A.-K. M. 3 500 000, erhöht bis 1908 auf M. 12 000 000, dann erhöht von 1915 bis 1923 auf M. 375 000 000 in 250 000 St.-Akt. u. 125 000 Vorz-Akt. zu M. 1000. (Über Kapitals- beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die G.-V. v. 20./11. 1924 beschloss, das St.-A.-K. von M. 250 000 000 auf RM. 30 000 000 durch Herabsetzung des Nennwertes der Aktien von PM. 1000 auf RM. 120 (8¼: 1) und das Vorz.-A.-K. von M. 125 000 000 auf RM. 125 000 umzustellen. In der G.-V. v. 17./12. 1925 wurde das A.-K. um RM. 7 500 000 auf RM. 37 625 000 erhöht durch Ausgabe von 12 500 St.-Akt. zu je RM. 600 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1926. Die neuen St.-Akt. wurden von der engl. Nobel-Gruppe u. der amerikanischen Du Pont Ges. zu pari übernommen. Die Akt. zu RM. 600 u. 120 wurden in Akt. zu RM. 1000 u. 100 umgetauscht. Die G.-V. v. 29./6. 1931 beschloss Erhöh. um RM. 9 500 000 durch Ausgabe von Akt. zu RM. 100 u. RM. 1000. Die neuen Aktien sollen zum Umtausch gegen Aktien der lt. gleicher G.-V. fusionierten Unternehmungen (s. Entwicklung) dienen. Grossaktionäre: I. G. Farbenindustrie A.-G., Nobel Dynamite-Trust Company ILd., London u. Du Pont Ges. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 29./6. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 20 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F.; 6 % Div. (Max.) an Vorz.-Aktien; 4 % Div. an St.- Aktien; vom Ubrigen 8 % Tant., Rest weitere Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Gebäude, Fabriken, Lagerhäuser, Grundstücke usw- 5 627 220, Rohstoffe, Waren, Komm.-Läger 3 639 009, Wertp. u. Beteil. 12 992 364, Kassa 54 287, Wechsel 266 478, (Avale 681 171), verbünd. Ges. 4 334 080, Bankguth. 17 324 783, sonst. Debit. 4 203 425. – Passiva: A.-K. 37 625 000, R.-F. 7 077 708, (Avale 681 171), unbehob. Div. 18 786, Kredit. 2 035 711, Gewinn 1 684 442. Sa. RM. 48 441 648. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Steuern 3 061 932, Abschr. 636 048, Gewinn 1 684 442 (davon Div. 1 548 504, Tant. an A.-R. 44 884, Vortrag 91 054). – Kredit: Gewinn- vortrag aus 1929 91 054, Gewinn aus Waren, Div., Zs. u. Beteil. nach Abrechn. mit verbünd. Ges. 5 291 369. Sa. RM. 5 382 423. Kurs: Ende 1925–1930: In Berlin 76, 161, 136, 126.25, 78.25, 62 %. Auch notiert in Hamburg u. Köln. Dividenden: 1913: 20 %; 1924–1930: 5, 0, 5, 6, 6, 6 £ (Bonus) 1, 6 % (Div.-Schein 4). Vorstand: Vors. Dr. Paul Müller, Andries Born, Dr. jur. Rudolf Schmidt, Köln. Prokuristen: J. H. Ingwersen, Köln; Emil Marquardt, Hamburg; Dr. Wilh. Propach, Otto Riedel, Otto Schmid, Ludwig Schmidt, Karl Veith, Köln; Carl Warnemünde, Essen. Aufsichtsrat: Vors. D. Max von Schinckel, Stellv. Geheimrat Dr. G. Aufschläger, Ham- burg; Komm.-Rat Dr. W. Baare, Bad Godesberg; Geh. Rat Prof. Dr. C. Duisberg, Leverkusen;