2794 Chemische Industrie. Beteiligungen: 1921 Erwerb sämtl. Anteile der Chemischen Ges. Rhenania m. b. H. in Wevelinghoven (Rhld.). 1924 Er werb sämtl. Geschäftsanteile der Tapetenfabrik Coswig G. m. b. H. in Brockwitz u. der Tapeétenfabrik Porz vor Köln G. m. b. H. in Urbach. Die Tapetenfabrik Coswig G. m. b. H. hat ihren Sitz in Brockwitz, Bez. Meissen. Die Fabrik- grundst. des Unternehm., welches die Herstell. aller Arten von Tapeten betreibt u. eine eig. Farbenfabrik besitzt, sind 22 350 qm gross, von denen 13 740 qm bebaut sind. Ausserdem ge- hören der Ges. 2 Wohnh. in Coswig u. 1 Wohnh. in Weinhöhla sowie eine Baustelle von 2590 qm auf Coswiger Flur. Die Fabrik besitzt in ihrem Fabrikgrundst., welches eigenen Gleisanschluss an die Reichsbahn hat, 2 Dampfkessel, 2 Dampfmasch. mit 175 PS sowie eigene elektr. Licht- u. Kraftzentrale. Zum Gebrauch in Notfällen ist das Werk an die ÜUberland- zentrale angeschlossen. – Zurzeit werden etwa 220 Angest. u. Arb. beschäftigt. Die Tapetenfabrik zu Porz vor Köln G. m. b. H. in Urbach bei Porz am Rhein besitzt ein Fabrikgrundst. von 7000 qm Grösse, von denen 3500 qm bebaut sind. Das Unternehm., welches zurzeit etwa 50 Angest. u. Arb. beschäftigt, besitzt einen Dampfkessel u. eine Dampflokomobile mit 35 PS. Mittels 7 Druckanlagen für Maschinendruck mit den dazu- gehörigen Hilfsmaschinen werden in dem Werk vorzugsweise Tapeten billiger u. mittlerer Qualität fabriziert. Das Werk ist an die städtische Stromleit. angeschlossen. Chemische Gesellschaft Rhenania m. b. H. in Wevelinghoven im Rheinland. Die Grund- stücke sind etwa 12 750 qm gross, von denen 3000 qm bebaut sind. Das Unternehmen besitzt 2 Dampfkessel u. eine Dampfmaschine mit ca. 80 PS. Ausserdem ist das Werk an eine Hochspannung angeschlossen. Kapital: RM. 3 344 000 in 4100 St.-Aktien zu RM. 200, 2500 St.-Aktien zu RM. 1000 u. 80 Vorz.-Akt. zu RM. 300. Die Vorz.-Akt. sind mit 7½ % Vorz.-Div. mit Nachzahl., 22 fachem St.-Recht u. Liqu.-Vorrecht zu 130 % ausgestattet, ab 1931 Rückzahl. zu 130 % zulässig. Urspr. M. 800 000 (Vorkriegskapital); erhöht von 1921 bis 1924 auf M. 85 Mill. in 83 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. 19./12. 1924 von M. 85 Mill. auf RM. 3 344 000 derart, dass der Nenn- wert der St.- bzw. Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 40 bzw. RM. 12 ermässigt wurde. (Die St.-Aktien wurden in 200 u. 1000 RM.-Akt. umgetauscht, die Vorz.-Akt. in solche zu RM. 300.) Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 22./4. Stimmrecht: Je RM. 40 St.-Akt.-Kap. = 1 St., je RM. 12 Vorz.-Akt.-K. = 22 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige a. o. Rückl., Tant. an Vorst.; 7½ % Div. an Vorz.-Aktien; 4 % Div. an St.-Aktien; vom ÜUbrigen 10 % an d. A.-R. (der ausserd. ein Fixum von zus. RM. 15 000 erhält), am Rest nehmen die Vorz.-Akt. noch bis zu weiteren 7½ % teil, hierauf nur noch Div. an St.-Akt. oder nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 150 000, Gebäude 380 000, Masch. u. Apparate 147 603, Fuhrpark 12 801, Elektrizitätswerk 1, Brunnen u. Wasserwerk 1, Inv. 1, Patente, Muster u. Marken 1, Beteil. u. Eff. 2 076 099, Aussenstände 591 362, Bank- u. Postscheckguth. 415 940, Kassa 13 972, Vorräte 300 854, (Avale 20 000). – Passiva: A.-K. 3 344 000, R.-F. 130 000, Delkr.-K. 26 700, Verbindlichkeiten 287 732, Steuerrückstell. 32 900, rückständ. Div. 377, (Avale 20 000), Gewinn 266 925. Sa. RM. 4 088 635. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Betriebs- u. Verwalt.-Unk. 1 232 988, Abschr. auf Anlagen 32 424, Gewinn 266 925 (davon Div. 251 309, R.-F. 14 000, Vortrag 1616). — Kredit: Vortrag aus 1929 33 207, Gewinn aus Waren u. Beteil. 1 499 130. Sa. RM. 1 532 338. Kurs: Ende 1913: 147 %; Ende 1925–1930: 29.50, 82, 97.50, 87, 73, 72 %. Notiert in Dresden. St.-Akt. Nr. 48 001–83 000 zu je RM. 40 im Jan. 1925 an der Dresdner Börse zugelassen. Dividenden: St.-Akt. 1913: 9 %; 1924–1930: 0, 0, 5, 7, 8, 8½, 8½ % (Div.-Schein 4). — Vorz.-Akt. 1924–1930: 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½ % (Div.-Schein 4). Vorstand: Ludwig Staub, Dr. F. Heller. Prokuristen: E. Knösche, H. Fricke. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikdir. A. Reichelt, Stellv. Bankier Dr. jur. Friedheim, Geh. Med.-Rat Prof. Dr. med. vet. et phil. Kunz-Krause, Dir. W. Bethke, Dresden; Max Janssen. Krefeld, Reg.-Rat Dr. Max Wilhelm Czerkis; vom Betriebsrat: P. Bernhardt, E. Thieme. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden: Bassenge & Fritzsche. Postscheckkonto: Dresden 2215. S.-Nr. 371 51. % Galenus Dresden. Code: A. B. C. 4. u. 5. Ed. Schutzmarke: Merkurkopf mit Helfenberg im Kreis. Aus dem Geschäftsbericht 1930: Trotz der ungünstigen allgemeinen wirtschaftlichen Lage im abgelaufenen Geschäftsjahre zeigt unser Unternehmen ein zufriedenstellendes Endergebnis. Die chemisch-pharmazeutische Industrie ist von den schlechten wirtschaft- lichen Verhältnissen naturgemäss nicht verschont geblieben. Hierzu kommt die ungünstige Einwirkung der Notverordnung vom 26./7. 1930, die eine Zahlung von Kranken- u. Arznel- scheinen von den Sozialversicherten verlangt, im Zusammenhang mit dem Arbeitslosen- problem, das weiterhin einen Rückgang der Sozialversicherten zur Folge hatte. Diese Faktoren beeinträchtigten bei unserem Hauptunternehmen, der Chemischen Fabrik Helfen- berg A.-G., vorm. Eugen Dieterich, nicht unwesentlich den Umsatz. Trotzdem konnte durch Spar- und Rationalisierungsmassnahmen ein relativ günstiges Ergebnis erzielt werden. Unsere Farbenabteilung, die Chemische Ges. Rhenania m. b. H., Wevelinghoven, hat im Berichtsjahre gut gearbeitet und einen höheren Gewinn als im Vorjahre erzielt. Die 3