Chemische Industrie. 2821 Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst ein nahe dem Güterbahnhof liegendes Anwesen, auf dem sich der Hauptfabrikbetrieb befindet, in Grösse von ca. 5500 am, wovon etwa 4000 qm bebaut, sowie das Grundeigentum an der Dianastrasse, auf dem sich eine zur Fabrikation der Bleiminen dienende Zweigfabrik, eine Sägerei u. ein Holzbearbeitungsbetrieb u. ausgedehnte Lagerplätze für die Zedernholzvorräte u. and. Rohmaterialien befinden, von ca. 33 000 qm, wovon ca. 4000 qm überbaut sind. Dieses Grundstück, unmittelbar am Donau- Mainkanal gelegen, besitzt eigene Gleisverbind. mit der Bahnstation Nürnberg-Rangierbahnhof Dem Betriebe der Fabriken dienen: 5 Dampfkessel mit 800 am Heizfläche, 2 Dampfmasch. u. eine Anzahl Elektromotore mit zus. 850 PS. Ferner befinden sich in Reserve: 2 Dampf- maschinen mit zus. 600 PS, ein Dieselmotor von 320 PS. Beide Betriebe werden durch elektr. Licht aus eigener Anlage beleuchtet. Etwa 600 Arbeitsmasch. — Arbeiter u. Beamte ca. 650. – Produktion wöchentl. ca. 15 000 Gross Blei-, Farb- u. Kopierstifte etc. Beteiligungen: 1929 beteiligte sich die Ges. an der Gründung der Rumänischen Blei- stiftfabrik in Hermannstadt (Rumänien), deren Erzeugnisse den Namen „Johann Faber“' tragen. An der Rumänischen Bleistiftfabrik hat sich 1930 die Koh.i-noor Blelstiftfabrik L. & C. Hardtmuth in Budweis (Tschechoslowakei) mit 50 % des A.-K. beteiligt. Der Verkauf der gemeinsamen Erzeug. ist den voneinander unabhängigen Verkaufsorganisationen vorbehalten. Zu diesem Zwecke gründete die Ges. im Oktober 1930 die rumänische „Apollo Johann Faber S-A. R. Sibiu“. Ende Mai 1930 gründete die Ges. in São Carlos do Pinhal (Brasilien) zusammen mit den Besitzern der grössten brasilianischen Nationalfabrik, der „Industrias do Lapis H. Fehr Ltda, Sao Carlos“, die ,Lapis Johann Faber Ltda* mit einem Kapital von 1500 Contos de Reis. Das neue Unternehmen, dessen überwiegende Majorität sich in Händen der Ges. befindet, hat die Grundst., Gebäude, Masch. u. sonst. Anlagewerte der Nationalfabrik, die in Liquidation trat, übernommen. 1931 erfolgte die Gründ. einer Holdingges. der, Johann Faber Pencil Co., Inc.“, Wilmington. 1931 erfolgte ferner der Zusammenschluss der drei Weltfirmen der Bleistiftindustrie A. W. Faber Castell-Bleistift-Fabrik A.-G., Stein b. Nürnberg, Bleistiftfabrik vorm. Johann Faber A.-G., Nürnberg, Koh-i-noor Beistiftfabrik L. & C. Hardtmuth, Budweis, zum Zwecke rationeller Ausnützung ihrer Betriebe, wirtschaftlicher Organisation ihrer Verkaufsapparate u. einheitlicher Leit. aller ihrer Unternehm. Der Zusammenschluss soll in einer Dachges. erfolgen. Die Selbständigkeit der einzelnen Firmen bleibt bestehen. Kapital: RM. 4 026 000 in 40 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 1300 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 20. – Vorkriegskapital: M. 3 600 000. Urspr. M. 2 800 000, erhöht bis 1911 auf M. 3.6 Mill., dann erhöht bis 1923 auf M. 41.4 Mill. in 40 000 St.-Akt. u. 1400 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 26./9. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 41 400 000 unter Ein- ziehung von M. 100 000 Vorz.-Akt. mithin von M. 41 300 000 auf RM. 5 626 000 dadurch, dass der Nennwert der St.- u. Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 140 bzw. RM. 20 ermässigt wurde. Die G.-V. v. 25./8. 1928 beschloss zur Sanierung der Ges. Herabsetz. des St.-A.-K. von RM. 5 600 000 auf RM. 2 000 000 durch Zusammenleg. von je 2 St.-Akt. zu je RM. 140 im eine St.-Akt. zu RM. 100, anschliessend Wiedererhöh. von RM. 2 000 000 auf RM. 4 000 000 durch Ausgabe von 20 000 St.-Akt. zu RM. 100, div.-ber. ab 1./10. 1928. Die neuen Aktien vurden von der Deutschen Bank, der Bayerischen Hypotheken- u. Wechsel-Bank sowie der Bayerischen Staatsbank übern. u. den Aktionären im Verh. 1: 1 zu 104 % angeboten. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 29./6. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 20 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 0 des A.-K.), 6 % Div. an Vorz.-Akt. (ausserdem derjenigen Div., die die St.-Akt. über 10 % beziehen), 4 % Div., etwaige Rückl., 16 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest weitere Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 1 470 903, Masch. 175 754, Kraft- fahrzeuge 42 810, Fabrikgeräte 1, Kontorgeräte 1, Rohstoffe u. Warenvorräte 1 191 088, Kassa u. Wechsel 173 438, Barguth. 2 371 010, Schuldner in lauf. Rechnung 1 889 944, Beteil. 291 926, bergangsposten 91 962. – Passiva: A.-K. 4 026 000, R.-F. 117 000, Sonder-Rückl. 165 000, nicht erhob. Div. 3434, Hyp. 70 220, Anzahl. u. Guth. von Bestellern 49 397, Kredit. auf teste Termine 1 317 753*), verschied. Kredit. 1 164 188, Rückstell. f. Gewerbesteuer 1930 10 091, Ubergangsposten 115 008, Gewinn 660 748. Sa. RM. 7 698 842. ) Hiervon inzwischen zurückgezahlt RM. 735 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 139 559, Gewinn (Vortrag 339 085 £ Gewinn in 1930 321 663) 660 748 (davon R.-F. 16 100, Div. 321 560, Vortrag 323 088). – Kredit: Vortrag vom Vorjahr 339 085, Geschäftsgewinn 461 222. Sa. RM. 800 307. Kurs: In Berlin: Ende 19133 264 %; Ende 1925–1928: 53, 109, 87, 39.75 %. Amtl. Notiz in Berlin, Frankf. a. M. u. München wurde 1929 eingestellt. Seitdem nur noch im Frei- „ Kurs Ende 1929–1930: in Berlin 119, 82 %; in Frankf. a. M. 115, 80 %; in München 7 9* Dividenden: St.-Akt. 1913/14: 5 %; 1924–1930: 6, 6, 0, 0, 10, 10, 10 % (Div.-Schein 3). orz.-Akt. 1924–1930: Je 6 % (Div.-Schein 10). Yorstand: Vors. Dr Karf Berthold Benecke, Dr. Peter Burkard. Prokuristen: Leo Schwartz, Otto Weitnauer, K. Rubein.