2826 Chemische Industrie. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 22 000, Gebäude 52 530, Masch. 685, Inv. 1, Kassa 281, Debit. 1795, Verlust 3320. – Passiva: A.-K. 80 000, Grunderwerbsteuerrückst. 613. Sa. RM. 80 613. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Steuern 2671, Abschr. 1146, Verlust- vortrag 1./1. 1930 1466. – Kredit: Hausertrag 1963, Verlust 3320. Sa. RM. 5284. Dividenden: 1924–1930: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Baumeister Gotthold Levy, Willy Eisfeld, Kurt Haberstroh. Aufsichtsrat: Max Sokolowski, Rechtsanw. Fritz Goldschmidt, Dr. Wilhelm Böhlen- dorff, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. ―― 45. Chemische Fabrik von Heyden A.-G. in Radebeul b. Dresden, Leipziger Str. 103. Gegründet: 15./5. mit Wirkung ab 1./1. 1899; eingetr. 19./7. 1899. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Chem. Fabriken im In- u. Auslande, insbesondere Fortführung der früheren Chemischen Fabrik von Heyden, G. m. b. H. Die Ges. betreibt auf ihren Fabrikanlagen in Radebeul u. Weissig bei Riesa die Fabrikation von Produkten der chem. Grossindustrie (anorganische Säuren, Atzalkalien, Süssstoff) u. von feineren chem. Produkten für Pharmazie u. Technik. Besitztum: Die Fabrikgrundst. in Radebeul, Weissig, Dresden-Kaditz u. Hirschfelde sind zusammen 1 525 000 qm gross. Die bebaute Grundfläche beträgt 109 000 qm. – Be- schäftigt wurden am 1./7. 1931: 306 Beamte u. 1190 Arbeiter. Beteiligungen: Die von der Ges. unter der Firma „The Heyden Chemical Works' in Garfield, U. S. A., ins Leben gerufene Fabrik ist von der amerikan. Regierung mit Beschlag belegt u. am 14./2. 1918 verkauft worden. Die Ges. schätzte lt. Bericht für 1928 den ihr nach Freigabe der amerikanischen Guth. zufliessenden Betrag auf ca. $ 750 000. Der grössere Teil davon gelangte 1929 zur Auszahlung; im Hinblick darauf wurde bereits 1927 mit Ver- besserungen u. Ausbau in den wichtigsten Betrieben begonnen u. die Grossversuchsan- lagen erweitert, so dass das zurückgez. Amerika-Guthaben der Vermög.-Substanz der Ges. zugute kommt. Im Jahre 1930 erhielt die Ges. eine weitere Auszahl. von rd. RM. 872 000. Dieser Betrag wurde zu Sonderabschreib. auf schlecht beschäftigte Anlagen u. auf Lager- werte verwandt. Im Geschäftsjahr 1925 ist es der Ges. gelungen, wieder Anschluss an ein amerikani- sches Unternehm., der Heyden Chemical Corporation in New York, zu gewinnen. Die Beteili- gung an diesem Unternehmen ist mit RM. 1 000 000 in die Bilanz eingesetzt. Die Ges. ist ferner beteiligt an der Chem. Fabrik Pyrgos G. m. b. H., Radebeul, der Chem. Fabrik Silka G. m. b. H., Radebeul, der Metall-Film G. m. b. H., Dresden sowie je zur Hälfte an der Elektrochem. G. m. b. H. in Hirschfelde (Sa.), an der Chem. Werke Strehla G. m. b. H. in Strehla (Elbe) u. der Deutschen Süssstoff-G. m. b. H., Berlin. Kapital: RM. 14 840 000 in 27 200 St.-A. zu RM. 100, 12 000 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 1200 Vorz.-A. zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 7 % (Max.) mit Nachzahl.-Verpflicht. u. im Falle der Liqu. auf vorzugsweise Befriedig. vor den St.-Akt. bis zu 120 % des Nennwertes. Sie können von 5 zu 5 Jahren, erstmalig zum 1./7. 1931 mit halbjährl. Frist zu 120 % ihres Nennbetrags gekündigt werden. – Vorkriegskapital: M. 7 000 000. Urspr. A.-K. M. 5 000 000, erhöht bis 1912 auf M. 7 000 000, dann erhöht von 1917 bis 1923 auf M. 410 000 000 in 398 000 St.-Akt. u. 12 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitals- beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Unter Einzieh. von aus letzter Erhöh. noch nicht begeb. M. 30 000 000 St.-Akt. erfolgte die Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 10./12. 1924 von M. 380 000 000 (M. 368 000 000 St.- u. M. 12 000 000 Vorz.-Akt.) auf RM. 14 840 000 derart, dass der Nennwert der St.- bzw. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 40 bzw. RM. 10 herabgesetzt wurde. Die St.-Akt. zu RM. 40 u. Vorz.-Akt. zu RM. 10 wurden in St.-Akt. zu RM. 100 u. 1000 bzw. Vorz.-Akt. zu RM. 100 umgetauscht. Anleihe: M. 20 000 000 in 5 % Teilschuldschreib. lt. G.-V. v. 30./11. 1920, rückz. zu 102 % in Stücken zu M. 1000, aufgewertet auf RM. 9.57; die Stücke, welche seinerzeit gegen Stücke der 4½ % Anleihe von 1901 eingetauscht waren, wurden aufgewertet auf RM. 150 für M. 1000. Zs.: 1./4. u. 1./10. Tilg. von 1925–1961. Kurs in Dresden Ende 1927–1930: 72, 72, 70.50, 72.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 4./7. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-Aktie = 1 St., je RM. 100 Vorz.-Aktie = 50 St. in best. Fällen, sonst auch nur 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (bis 10 % des Grundkapitals), 7 % (Max.) Vorz. Div. mit Nachzahl.-Pflicht, 4 % Div. an St.-Akt., an den A.-R. 10 % des an die Aktion. über 4 % Div. hinaus zur Verteil. kommenden Reingewinns (ausserdem feste Vergüt. von RM. 2000 für jedes Mitgl., RM. 4000 für den Vors.), Rest Super-Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 1 412 519, Gebäude 3 071 802, Dampfkessel, Masch., Apparate, elektr. Anl. 3 054 466, Material. 445 012, Feuerungs- u. Verpack.-Material 358 854, Rohstoffe u. fert. Waren 4 297 730, Kassa 67 365, Wechsel 345 711, Bankguth. 793 665, Wertp. 347 513, Hinterleg. bei Behörden 9616, Beteil. 1 856 173, Aussenstände 3 693 181. Passiva: A.-K. 14 840 000, Anleihe 415 803, R.-F. 1 907 702, Gewinnanteile, unerhob. 11 222, Erneuer.-K. 700 000, Verpflicht. 1 735 180, Gewinn 143 700. Sa. RM. 19 753 609.