2858 Lederfabriken, Gerbereien, Fell- und Häuteverwertung. Zweck: Herstellung u. Absatz von Leder u. Nebenprodukten. Besitztum: Der Grundbes. der Ges. umfasst 23 661 qm, wovon ca 8000 qm bebaut sind. Die Baulichkeiten bestehen aus 2 dreistöck. u. 1 zweistöck. massiv. Hauptfabrikgebäuden, welche verschiedene Werkstätten zur maschinellen Bearbeit. der Leder, die Wasserwerkstatt mit Gruben, Walkerei u. Gerberei, sowie Lager u. Packräume enthalten, ferner aus dem Kesselhaus mit anschliess Masch.-Räumen, dem Färbhaus mit Glasbedach., 1 ausgebauten Schuppen zur Lager. für Rohfelle, Kalk etc. mit Haar- u. Wollspeicher, 1 weiteren massiven Fabrikbau, 1 Verwalt.-Geb. u. 1 dreistöck. massiv. Beamtenwohnhaus. Ausserdem sind Kläranl. vorhanden. Der Betrieb, welcher Gerberei, Färberei u. Zurichterei von allen Sorten Fellen u. Leder für Portefeuille-, Buchbinder-, Möbel- u. Schuhfabrikation umfasst, ist elektr. ein.- gerichtet; als Res. steht eine 60 PS Dampfmasch. zur Verfüg. u. es ist ca. 20–25 PS Wasser- kraft vorhanden. Die masch. Einricht. besteht aus allen zur Fabrikation erforderl. modernsten Masch. verschied. Systeme. — Zurzeit beschäftigt die Ges. ca. 150 Arbeiter u. Angestellte. Kapital: RM. 320 000 in 3200 Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 250 000. Urspr. M. 350 000, erhöht 1898 um M. 150 000, 1909 Herabsetz. auf M. 250 000, dann erhöht von 1919 bis 1923 auf M. 16 Mill. in 70 Akt. zu M. 2500 u. 15 825 Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbew. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 25./11. 1924 von M. 16 Mill. auf RM. 320 000 (50: 1) in 70 Akt. zu RM. 50 u. 15 825 Akt. zu RM. 20. Die Aktien zu RM. 50 wurden 1929 in Aktien zu RM. 100 umgetauscht. Die G.-V. v. 25./4. 1931, der Anzeige gemäss § 240 HGB. gemacht wurde, beschloss Herabsetz. des Grundkapitals zwecks Beseitig. der Unterbilanz u. Vornahme von Abschreib. von RM. 320 000 auf RM. 64 000 durch Zus. leg. der Aktien im Verh. 5: 1; die gleiche G.-V. beschloss Wiedererhöh. des A.-K. um RM. 256 000 auf RM. 320 000 durch Ausgabe von 2560 neuen Aktien zu je RM. 100 mit Div.-Ber. für 1931. Die neuen Aktien wurden bis 7./7. 1931 den Aktionären zu 100 % angeboten. Auf einen eingereichten Nennbetrag von RM. 500 nicht zus. gel. Aktien bzw. RM. 100 zus. gel. Aktien können RM. 400 neue Aktien (4 Aktien zu RM. 100) mit Gewinn- berechtig. für 1931 zu 100 % zuzügl. 5 % Stückzinsen bezogen werden. Grossaktionäre: Dr. Carl Blumenthal, Frankf. a. M. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 25./4. Stimmrecht: Je RM. 10 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige a. o. Ab schreib. u. Rückstell., bis 5 % Div., vom Ubrigen vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von RM. 500 für jedes Mitgl. des A-R. u. den doppelten Betrag für den Vors.), Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 33 310, Gebäude 100 185, Turbinenanlage 40 885, Betriebseinricht. 110 491, Kraftwagen 7525, Warenbestand 285 368, Debit. 172 241, Bankguth. 2473, Postscheckguth. 1238, Wechsel 2419, Kassa 564, Verlust 256 000. – Passiva: A.-K. 320 000, Unterst.-Res. 2125, Kredit. 518 832, Akzepte 146 439, nicht erhob. Div. 278, KRückstell. auf Debit. 25 027. Sa. RM. 1 012 703. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 171 062, Betriebs-Unk. 102 755, Steuern 14 542, Gebäude-Reparaturen 2639, Abschr. auf Anlagen 28 096, do. auf Debit. 7219, Verlust- vortrag aus 1929 53 337. – Kredit: Bruttogewinn 123 654, Verlust 256 000. Sa. RM. 379 654. Kurs: In Frankf. a. M.: Ende 1925–1930; 28, 78.5, 70, 60, 60, 25 %. Dividenden: 1913: 6 %; 1924–1930: 10, 0, 4, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Martin Strassburger, Lorsbach. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dr. Carl Blumenthal, Ernst Hirschfeld, Dir. Adolf Bauer, Frankf. a. M.; Eugen Freudenthal, Berlin. Zahlstelle: Frankf. a. M.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1930: Die Ges. hat, wie sich aus der Bilanz ergibt, den Verlust von mehr als der Hälfte des A.-K. zu beklagen u. sieht sich daher veranlasst, Anzeige gemäss $§ 240 HGB. zu machen. Der Verlust ist in erster Linie auf die ausser- ordentlich ungünstige allgemeine Wirtschaftslage des abgelaufenen Geschäftsjahres zurück- zuführen, die nicht nur einen Rückgang des Umsatzes um ca. 25 %, sondern auch erheb- liche Verluste auf die zu Beginn des Geschäftsjahres vorhandenen Bestände mit sich brachte. Über Sanierung s. Kapital.) Rauchwaren Walter Akt.-Ges., Markranstädt. Gegründet: 6./11. 1889. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/01. Fa. bis 16./4. 1923: Rauchwaaren-Zurichterei u. Färberei Act.-Ges., vorm. Louis Walter's Nachf. Fa. bis 5./5. 1926: Rauchwaren Walter & Arnhold A.-G. Zweck: Fortbetrieb der unter der Firma Louis Walter's Nachfolger in Markramtaq betriebenen Rauchwaren-Zurichterei u. Färberei, sowie überhaupt die Herstell. u. der Vertrie industrieller Rauchwaren-Artikel, die Beteilig. bei solchen Unternehm. u. die Ausbeutung von Patenten. Die Ges. betreibt die Zurichtung u. Färbung aller Arten von Pelzfellen 3 Lohn u. stellt ausserdem Kanin für eig. Rechnung her. Beschäftigt werden ungefähr 400 Arbeiter u. Angestellte. * Unter dem Druck der in Deutschland herrschenden schweren sozialen Lasten u. der hohen Löhne gründete die Ges. im Aug. 1930 in Dieghem b. Brüssel eine Zweigaiede0 % unter der Firma Pelleteries Walter, Société Anonyme, mit einem A.-K. von belg. Fr. 100 * ―