2880 Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. Beschluss vom gleichen Tage bestätigt worden ist. Die G.-V. v. 10./9. 1927 genehmigte die Fortführ. der Ges. u. beschloss Herabsetz. des A.-K. zwecks Sanierung (s. a. Kap.). Zweck: Fabrikation von Buchbinderpappen u. anderer im Buchbindergewerbe be- nötigter Materialien sowie Handel mit solchen. Fortführ. der früh. Firma Glitzner & Co. in Leipzig-Stötteritz u. der Betriebseinricht. der ehem. Frohburger Pappenwerke G. m. b. H. Kapital: RM. 300 000 in 3000 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 95 Mill. in 6500 Akt. zu M. 10 000, 4500 zu M. 6000 u. 3000 zu M. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Die G.-V. v. 16./6.1924 beschloss Umstell. auf RM. 190 000 (500: 1) in 9500 Akt. zu RM. 20. Lt. G.-V. v. 10./12. 1927 Herabsetz. des A.-K. auf RM. 5000 in 250 Akt. zu RM. 20 u. Wiedererhöh. um RM. 295 000 durch Ausgabe von 2950 Akt. zu RM. 100. 1929 Zus. leg. der Akt. zu RM. 20 in solche zu RM. 100. Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit ist im Besitz der Firma Otto Enke in Kottbus. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. u. Geb. 185 850, Masch. u. Einricht. 239 028, Inv. 5120, Kassa 84, Warenvorräte 2718. Debit. 17 981, Verlustvortrag 33 895, Verlust 1930 56 862. – Passiva: A.-K. 300 000, Hyp. 80 770, Allgem. Deutsche Credit-Anst., Leipzig 109 000, Bankverbindlichkeiten 502, Kontokorrent-Kredit. 50540, Rückstell. 728. Sa. RM. 541 540. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsunk. 16 116, Handl.-Unk. 40 648, Abschr. 6775, Verluste 195, Rückstell. 728. – Kredit: Rohertrag 7600, Verlust 1930 56 862. Sa. RM. 64 463. Dividenden: 1924–1930: 0 %. Direktion: Kurt Enke jun., Kottbus. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. u. Notar Dr. Steinhäuser, Leipzig; Otto Enke, Kottbus; Bank-Dir. Dr. Schreyer, Leipzig. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Zellstofffabrik Waldhof in Mannheim-Waldhof. Gegründet: 26./6. 1884; eingetr. 10./7. 1884. Zweck: Erzeugung und Verkauf von Holzzellstoff und sonstigen Papierhalbstoffen und von Papier jeglicher Art. Die Ges. kann sich auch mit der Beschaffung und der Erzeugung von diesem und ähnlichem Zweck die- nenden Rohmaterialien, mit der Weiterverarbeitung der Produkte und Zwischenprodukte befassen. Sie kann sich bei industriellen Unternehmungen beteiligen und solche erwerben, auch wenn diese nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Hauptprodukten und sonstigen Erzeugnissen stehen. Besitztum: Der Grundbesitz der Mannheimer Niederlassung umfasst einen Flächenraum von rd. 134 ha 85 a 21 qm. Das Fabrikgrundst. ist ca. 500 000 qm gross, wovon ca. 200 000 am bebaut sind. Die für den Betrieb nötige Kraft wird durch 9 Dampfmasch., 4 Dampfturbinen u. 4 Grossgasmasch. mit einer Gesamtleist. von ca. 24 000 HP. geliefert. An Dampfkesseln sind 18 Stück mit 5527 qm Heizfläche sowie 1 Ruths-Wärmespeicher vorhanden. Das für die Gasmasch. erforderl. Gas wird in eigener Generatorenanlage erzeugt. Mit der erzeugten elektr. Energie werden 653 Elektromotoren betrieben. Drei eigene Wasserwerke liefern aus weitverzweigtem Netz mit 77 Rohrbrunnen das erforderl. Wasser. Die Werksanlagen umfassen eine grosse Zentralreparaturwerkstätte, Metallgiesserei, Bleilöterei, Schreinerei, eigene Bau- abteil. u. Chloranlage; zahlreiche Magazine zum Lagern von fertigen Produkten, Rohstoffen u. Materialien umfassen einen Flächenraum von 8023.53 dam. 25 Schwefelkiesöfen dienen zur Erzeug. der notwendigen schwefligen Säure. An Kochern sind insges. 28 Stück vorhanden. Das Werk besitzt 8 Langsiebmasch. u. 2 Papiermasch. Der Güterverkehr innerhalb des Werkes wird mit 8 Lokomotiven u. 323 Waggons auf einem 34 km langen Normalspurgleis bewältigt. Ausserdem dienen noch 4 km Schmalspurgleis dem Betriebe. 14 Dampfkräne u. 3 Verlade- brücken, von denen 2 mit einer Länge von 120 bzw. 140 m zum Stapeln von Holz dienen, arbeiten am Quai u. auf den Lagerplätzen. Das Werk besitzt eine Anlage zur Gewinn. von Produkten aus der Ablauge, sowie eine Sulfit-Spiritusfabrik mit 8 Brennapparaten. Ausserdem besitzt die Ges. in Mannheim über 50 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser. Die Ges. hat Waldbesitz in Baden, Württemberg, Bayern, Deutsch-Österreich u. der Tschechoslowakei. Dieser beträgt in Deutschland 2267.39 ha, in Deutsch-Oesferreich 19.54 ha u. in der Tschechoslowakei 1316.72 ha. Die Abteil. „Zellstofffabrik Waldhof in Tilsit“ arbeitet nach dem Bisulfitverfahren mit eig. Verbesserung. Die für den Betrieb nötige Kraft wird durch 2 Dampfmasch., 3 Dampf- turbinen u. 1 Dieselmotor mit einer Gesamtleistung von 13 200 PS geliefert. An Dampf- kesseln sind 23 Stück mit 5140 qm Heizfläche sowie 1 Ruth's Wärmespeicher vorhanden. Im Betrieb befinden sich 17 Kocher, 4 Langsiebentwässerungsmasch., 3 Papiermasch. . eine Bleichanlage mit 16 Holländern. Die 1916 erbaute Sulfitspritfabrik arbeitet 4 Destillationsapparaten. Die Fabrik besitzt ferner eine eigene Reparaturwerkstatt mi Eisen- u. Metallgiesserei. Die Grundst. haben eine Gesamtgrösse von 53 ha 60 a 13 wovon 4.75 ha bebaut sind, u. welche von einem mehrere Kilometer langen Schienengleis u. einem ca. 8 km langen Schmalspurgleis durchzogen werden. Die Tilsiter Fabriken, 6 denen die erste Abteil. 1898, die zweite 1906 u. die dritte 1912 erbaut ist, liegen unterha der Stadt Tilsit am Memelstrome u. sind mit diesem Fluss durch einen Stichkanal in direktem Verkehr. Die Fabriken selbst sind massiv ausgeführt. Zu den Tilsiter Fabriken gehören 15 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser.