3048 Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. hat alsbald nach Kriegsende das Pflanzungsgeschäft in überseeischen Gebieten wieder auf- zubauen begonnen. Nachdem seit Juni 1925 das Einreiseverbot u. seit Nov. 1925 das Verbot des Landerwerbs für Deutsche im Tanganyikagebiet aufgehoben sind, hat die Ges. die Möglichkeit, sich auch auf ihrem alten Arbeitsfeld wieder zu betätigen. Die Ges. bearbeitet im Tanganyikagebiet ihre kaufmännischen Geschäfte durch eine Tochterges. u. hat das Pflanzungs- geschäft durch Erwerb von Beteil. an Sisal-, Kaffee- u. Kokosunternehm. im Norden, an der Mittellandbahn u. auf der Insel Mafia wieder aufgenommen. In der Anbahnung von neuen Geschäftsverbind. u. der Neubelebung der durch den Verlust der Kolonien zum Stillstand gekommenen alten Handelsbezieh. sind in den letzten Jahren stetig Fortschritte gemacht worden. Die Ges. hat jetzt wieder eigene Niederlass. in Daressalam, Tanga, Moschi u. Lindi. Auf Grund des Kriegsschädenschlussgesetzes vom 30. März 1928 ist der Gesellschaft eine Entschädigung von RM. 4 347 000 zugesprochen, auf welche die ihr gezahlten Vorent. schädigungen von insgesamt RM. 520 646 sowie die gewährten Wiederaufbaudarlehen im Gesamtbetrage von RM. 2 335 000 anzurechnen waren. Für den Restbetrag von RM. 1 491 400 hat die Gesellschaft Reichsschuldbuchforderungen, fällig am 31. März 1947, erhalten. Beteiligungen: Die Beteilig. an verschiedenen Pflanzungsunternehmungen belaufen sich z. Zt. auf ca. £ 165 862 (davon Sisalkultur £ 115 000, Kaffeekultur £ 35 700 u. Kokos- palmenkultur £ 15 162). Die Ges. ist ferner beteiligt an der Usagara Company Limited, die die Ein- und Ausfuhr an der ostafrikanischen Küste betreibt. Das Pflanzungsgeschäft wird zum grössten Teil in Gemeinschaft mit befreundeten Kolonialunternehmungen und Kolonialinteressenten betrieben. Die Beteiligungsquote der Gesellschaft an dem Kapital der gemeinschaftlich betriebenen Pflanzungsgesellschaften beträgt von 10 – 50 %. Soweit erforderlich, ist der Gesellschaft durch Poolverträge mit anderen Beteiligten ein über das Mass ihrer Kapitalquote hinausgehender Einfluss auf die Leitung der Pflanzungen gesichert. Kapital: RM. 4 500 000 in- 60 000 Anteile zu RM. 50 u. 3000 Anteile zu RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 10 000 000. Urspr. M. 1 407 600, allmählich bis 1913 auf M. 10 000 000 u. bis Ende 1923 auf M. 50 000 000 erhöht. Lt. G.-V. v. 30./10. 1925 Kap.-Umstell. von PM. 50 000 000 auf RM. 2 500 000 in Stücken zu RM. 50. Von diesen RM. 1 250 000 Anteilen sollen RM. 625 000 den alten Anteilseignern im Verh. von 2:1 zu 150 % angeboten werden. Lt. G.-V. v. 27./4. 1927 Erhöh. des Kap. auf RM. 3 000 000 durch Ausgabe von 10 000 Inh.-Anteilen zu RM. 50, den Anteilbesitzern (5: 1) zu 150 % angeboten. Lt. G.-V. v. 21./1. 1929 Erhöh. um RM. 1 500 000 in 3000 Ant. zu RM. 500, div.-ber. ab 1./1. 1929. Die neuen Anteile sind von einem unter Führung der Deutschen Bank stehenden Konsortium mit der Verpflichtung übernommen worden, sie den Inhabern der alten Anteile derart zum Bezuge anzubieten, dass auf je RM. 1000 alte Anteile ein neuer Anteil zu RM. 500 zum Kurse von 100 % bezogen werden kann. Anleihe von 1903: M. 11 495 000 in 3½ % Teilschuldverschr. zu M. 2000, 1000 u. 500, zum 31./12. 1923 gekündigt, nach dem Aufwert.-Gesetz fällig am 1./1. 1932. Der Altbesitz erhielt RM. 82 550 Genussrechte. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 12./5. Stimmrecht: Je RM. 50 Anteil = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn mind. 10 % zum R.-F. (Gr. 15 % des A.-K.. Die Mitgl. des Verwalt.-R. haben Anspruch auf zus. RM. 10 000, ausserdem unter Anrechn. der RM. 10 000 auf eine Tant. von 10 %, welcher verbleibt, nachdem auf die Anteile 4 % Div. verrechnet worden sind. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Kassa 6205, Guth. bei Banken u. Bankiers 177 77/ Schuldbucheintrag. 708 983, Eff. 137 713, Sorten 189, Eff. des Pens.-F. 1, Beteil. 4 017 587, Debit. 7 296 347, Mobil. 1, Hyp. 106 050, Übergangsposten 14 181. – Passiva: A.K. 4 500 000, R.-F. 1 353 381, Delkr. 200 000, Ern.-Res. 2 234 895, Bankschulden 1 079 270, Kredit. 2 493 040, Schuldverschr. 178 500, Div. 2829, Pens.- u. Unterst.-F. 60 000, Übergangsposten 17 750, Gewinn 345 371. Sa. RM. 12 465 038. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Kosten 177 559, Steuern 163 681, Ent- nahmen aus dem Pens.-F. 11 400, Verlust auf Debit. 41 482, Abschr. auf Sisalbeteil. 81 279, Gewinn 345 371 (davon Pens.- u. Unterst.-F. 10 000, Div. 180 000, Vortrag 155 371). — Kredit: Gewinnvortrag aus 1929 120 851, Zs., Prov., Warengewinn 605 462, Erträge aus Beteil. 92 703, Eff.-Gewinn 1755. Sa. RM. 820 773. Kurs: Ende 1913: 155 %; Ende 1926–1930: 329, 163, 154, 119, 69 %. – Eingeführt 1 Berlin am 20./9. 1909 (erster Kurs: 116 %). Zulass. von RM. 500 000 Anteilen, Em. v. 100 1927 (Nr. 50 001–60 000 = 10 000 zu RM. 50), im Juli 1927. Zulass. von RM. 1 500 0 Anteilen, Em. v. Januar 1929 (Nr. 1–3000 zu RM. 500), im August 1929. Dividenden: 1913: 9 %; 1924–1930: 0, 0, 0, 0, 5, 6, 4% (Div.-Schein 6). eh Vorstand: Joh. Jul. Warnholtz. Prokuristen: K. Gaettens, J. F. Warnholtz, A. Tanega Verwaltungsrat (von dessen Mitgl. mind. Reichsangeh. sein müssen): Vors.: Reic minister a. D. Fr. Rosen; Stellv. Komm.-Rat Dr. h. c. Paul Millington-Herrmann u. 33 Urbig; Dr. Karl Beheim-Schwarzbach, Geh. Oberbaurat Julius Fischer, Bankier Ra. Kritzler, Berlin; Gottl. v. Langen, Köln; Bankier Alfred Lehmann, Berlin; S. A. v. Oppenheim, Köln; Arthur v. Osterroth-Schönberg, Oberwesel b. Koblenz; Imre v. Palm, Berlin; Komm.-Rat Arthur Pastor, Aachen; Dr. Max Schoeller, Düren; Dr.