Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. 3049 Stern, Frankf. a. M.; Ernst August Warnholtz, Hamburg; Caesar Wegener, Altona; Dr. Kurt Weigelt, Berlin. 3 Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Darmstädter u. National- bank, S. Bleichröder, Delbrück Schickler & Co., Mendelssohn & Co.; Frankf. a. M.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Darmstädter u. Nationalbank, Jacob S. H. Stern; Köln: A. Schaaff- hausenscher Bankverein Fil. der Deutschen Bank u. Disconto-Ges., Darmstädter u. National- bank, Sal. Oppenheim jr. & Cie.; Hamburg: Norddeutsche Bank in Hamburg Fil. der Deutschen Bank u. Disconto-Ges., Darmstädter u. Nationalbank. Aus dem Geschäftsbericht 1930: Die Weltkrisis machte sich im Laufe des Geschäfts- jahres immer stärker fühlbar. Die Preise der Bodenerzeugnisse gingen stark zurück und hierdurch wurde andererseits die Kaufkraft der Eingeborenen stark vermindert. Das kauf- müännische Geschäft litt unter diesen Verhältnissen und der Umsatz verringerte sich. Die Aussenstände gingen schlechter ein, was eine Anspannung der Geldverhältnisse des Unter- nehmens zur Folge hatte. Angesichts des stark zurückgegangenen Sisalpreises können die Pflanzungen nicht mit Nutzen arbeiten; da sie jedoch bei der Gesellschaft verhältnismässig niedrig zu Buch stehen, trifft diese die Preiskrisis weniger schwer. Die Kaffeepflanzungen brachten eine gute Ernte. Die Kokospalmenpflanzungen, die noch in der Entwicklung begriffen sind, erfordern noch Zuschüsse. Von rd. 195 000 Palmen sind heute 49 000 tragend. Guatemala Plantagen-Gesellschaft in Hamburg, Lange Mühren 9. Gegründet: 25./5. 1889. Zweck: Betrieb von Plantagen u. Handelsgeschäften aller Art. Entwicklung: Die Ges. besass u. betrieb die in Guatemala geleg. Plantage (Hacienda) 2El Porvenir“. 1905 Ankauf der Zuckerrohrplantage „La Esperanza“. Die Plantagen wurden Ende Juni 1921 wieder freigegeben. 1922 wurde das Grundeigentum der Ges. in Guatemala mit Zubehör an die Central-American Plantations-Corporation verkauft u. der Kaufpreis in Shares dieser Corporation den Aktion. im Verh. von 10 Shares von nom. je $ 100 der Corporation zu einer Aktie der Guatemala Plantagen-Ges. von nom. je M. 5000 gegen Zahlung von M. 7500 zur Verfügung gestellt. Die G.-V. v. 25./7. 1929 genehmigte einen Fusionsvertrag mit der Osuna-Rochela Plantagen-Ges. in Hamburg, wonach das Vermögen der Osuna als Ganzes ohne Liqu. auf die Guatemala-Ges. übergeht. Auf nom. RM. 480 Osuna-Akt. entfiel 1 Akt. zu RM. 500 der Guatemala Plantagen-Ges. Besitztum: Die Ges. hat ihre koloniale Tätigkeit am 26./3. 1925 durch Übernahme der Pflanzung Likomba im britischen Mandatsgebiet von Kamerun wieder aufnehmen können. Dieser Besitz, ein Teil der früher. Pflanzung der Familie Woermann, erstreckt sich vom Ombe- fuss im Westen bis zum schiffbaren Mungofluss im Osten. Die Grösse der Pflanzung beträgt rd. 6000 ha. Sie liegt fast ausschl. in der fruchtbaren Tiko-Ebene am Fusse des Kamerun- berges. Die Pflanzung besteht fast durchweg aus tiefgründigem, vulkanischem Schwemm- boden, der ausserordentlich fruchtbar ist. Eine Eisenbahn in Länge von etwa 8 km ver- bindet den Haupthof von Likomba mit dem Tiko-Pier, an dem Seeschiffe bis zu 6000 t anlegen können, u. nach dem bereits ein regelmässiger Schiffsdienst eröffnet wurde. Likomba ist durch gute Autostrassen mit dem Seehafen Victoria, sowie mit der Gebirgsstadt Buea verbunden. Sofort nach Übernahme der Pflanzung ist mit dem Wiederaufbau begonnen worden. Angebaut werden Bananen, Kakao u. Olpalmen. Der zur Pflanzung gehörige Urwald fetwa 5000 ha) enthält sehr grosse Bestände an wertvollen Nutzhölzern. Zu der Pflanzung gehört ausserdem ein moderner Sägewerkbetrieb, eine Palmölfabrik u. Trockenhäuser für ananen u. Kakao. Die Zahl der europäischen Angestellten auf Likomba betrug im Jahre 1930: 16; die Zahl der farbigen Arbeiter im Durchschnitt 730. Kapital: RM. 2 000 000 in 400 Akt. zu RM. 1500 u. 2800 Akt. zu RM. 500. Urspr. M. 2 000 000 (Vorkriegskapital) in 400 Akt. zu M. 5000, lt. G.-V. v. 25./9. 1924 Umstell. auf Ml. 600 000. Die G.-V. v. 3./6. 1927 beschloss Erhöh. um RM. 1 400 000 in Akt. zu RM. 500. erner beschloss die G.-V., die alten Aktion. aufzufordern, ihre alten Aktien im Nenn- verte von RM. 1500 in je 3 Akt. zu je RM. 500 umzutauschen. frossaktionäre: Schulbach Thiemer & Co., Darmstädter u. Nationalbank. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 3./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R., (garantiert jedem Mitglied mit RM. 1000) Überrest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Nicht bezogene Aktien 275 000, Likomba-Pflanzung: Elenz. u. unbebaute Ländereien 1 960 870, Gebäude 177 794, Masch. 167 578, Feldbahn u. rücken 159 790, Material., Hospital, Inv., Utensil. u. Arb.-Verpfleg.-Vorräte 39 816, Trocken- Eagen 82 153, Waren-, Produkten- u. Holzbestände einschl. schwimmender Posten 168 080, R u. Bank 5086, Debit. 5844, Wertp. 28 439, Mobil. 1. – Passiva: A.-K. 2 000 000, 22 395, nicht eingel. Div. 756, nicht eingel. Osuna-Rochela-Aktien 3355, Kredit. 1 015 696, erg.-Posten 27 288, Gewinn (Vortrag) 964. Sa. RM. 3 070 455. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ausgaben in Hamburg für Handl.-Unk., Steuern, insbes. Zs. usw. 123 036, Abschr. auf Wertp. 13 058, Überweis. auf R.-F. 3000, Gewinn