„――― Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3197 Am 15./12. 1928 wurde durch die Braunschweigische Omnibus-Ges. m. b. H., an welcher die Ges. mit der Kraftverkehrsges. Braunschweig m. b. H. zu gleichen Teilen interessiert ist, ein Ringverkehr mit gleichzeitigem Anschluss der Gemeinde Lehndorf an das Verkehrs- netz u. mit Umsteigeverkehr auf der Strassenbahn eröffnet. Die Ringlinie wurde ab 19./9. 1930 aufgehoben u. dafür die Linie Lehndorf-Lämmchentrieb eingerichtet. Zweck: Bau, Erwerb u. Betrieb von elektr. betriebenen Strasseneisenbahnen in u. bei Braunschweig, sowie Abschluss darauf bezügl. Geschäfte. Erricht. u. Betrieb von elektr. Stromlieferungsanlagen. Zurzeit sind in Betrieb in Braunschweig Stadt u. Umgebung die Linien: Richmond-Siegfriedstr., Hamburgerstr. Nordbahnhof, Westbahnhof-Glies- marode, Madamenweg-Friedhof, Augusttor-Oelper, Hauptbahnhof-Stadtpark, Hauptbahn- hof-Prinzenpark, ferner die Verbindungsbahn Braunschweig-Wolfenbüttel, sowie Linien in Wolfenbüttel selbst; Streckenlänge aller Linien 43.5 km, Gleislänge 61.35 km, Betriebslänge 58.15 km. Spurweite 1.1 m. Oberirdische Stromzuführung. – 1927 Erwerb der Braunkohlengrube Georg Engelhardt in Bornhausen. – An der Bahnlinie Braunschweig- Wolfenbüttel, im Lechlumer Holz, errichtete die Ges. das Wirtschaftsunternehmen Sternhaus, Anlagekosten ca. M. 300 000, das von der Ges. bis Ende 1900 in eigener Regie betrieben wurde; ab 1./1. 1901 verpachtet. Konzessionen: 1) Strassen-Eisenbahn in Braunschweig bis 31./3. 1960. 2) Elektrische Eisenbahn (Verbindungsbahn) zwischen Braunschweig u. Wolfenbüttel, sowie in Wolfen- büttel, konzessioniert auf die Dauer von 50 Jahren vom Tage der Betriebseröffnung an, d. i. bis 27./10. 1947. Die Gesamtgeleislänge beträgt 13.30 km. 3) Der Ges. ist unter den gleichen Bedihgungen, wie für die Verbindungsbahn Braunschweig-Wolfenbüttel, eine elektr. Strassenbahn nach dem Dorfe Oelper konz. auf 50 Jahre, vom Tage der Betriebseröffnung, d. i. 8./4. 1949, Gleislänge: 0.840 KRm. 4. Die Konzession einer elektrischen Zentrale zur Licht- und Kraftabgabe für das Gebiet der Stadt Braunschweig wurde der Ges. lt. Vertrag mit dem Stadtmagistrat vom 16. Juni 1898 auf die Dauer von 35 Jahren, vom Tage des Betriebsbeginnes an gerechnet, erteilt, die Stadt ist jedoch berechtigt, die gesamte Anlage des Elektrizitätswerkes einschliesslich des Grundstückes nach dem Schlusse des achten Rechnungsjahres nach vorher erfolgter drei- jähriger Anzeige zu übernehmen. Im Mai 1913 erfolgte die Verlängerung der Konzession bis mind. 1930 anlässlich der Anlage eines neuen grossen Drehstromwerkes, mit dessen Bau Ende 1913 begonnen wurde; Kosten einschl. des zugehörigen Kabelnetzes ca. M. 2 500 000. Die Abgabe an die Stadt, welche bisher aus der Bruttoeinnahme und dem Reingewinn ge- trennt geleistet werden musste, ist in eine reine Abgabe aus der Bruttoeinnahme umge- wandelt worden. Dabei hat die Ges. die Garantie für eine vertraglich festgesetzte, mit den Jahren steigende Mindesthöhe dieser Abgabe übernehmen und in erhöhte Abschreibungs- sätze für die Elektrizitätswerksanlagen willigen müssen. Demgegenüber ist der Ges. Tariffreiheit bewilligt worden. Wegen alten Vertrages s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Zur Abdampfverwertung des Gleichstromwerkes im Innern der Stadt, das nur noch zur Reserve diente, wurde ein Fernheizwerk ausgeführt, welches am 15./11. 1924 in Betrieb genommen wurde. Angeschlossen sind die staatlichen u. städtischen Gebäude im Innern der Stadt, sowie Geschäftshäuser, Gastwirtschaften, Hotels u. Bankgebäude. 1929 wurde das Gleichstromwerk stillgelegt, das Fernheizwerk mittels Fernleitung an das Drehstrom- werk angeschlossen. Beteiligung: Die Ges. ist gemeinsam mit der Kraftverkehrsges. Braunschweig m. b. H. an der Braunschweigischen Omnibus-Ges. m. b. H. beteiligt. Statistik: Betriebseinnahmen 1924–1930: für Strassenbahn: RM. 1 831 310, 2 605 702, 2534 757, 2 712 819, 2 942 691, 3 126 411, 2 933 087; für Elektrizitätswerk: RM. 3 346 476, 4255 462, 4 581 195, 5 018 181, 5 410 097, 5 774 453, 5 682 915. Wagenpark Ende 1930: 102 Motorwagen, 88 Anhänger, 24 Arbeitswagen, 6 Salzwagen, zus. 220 Wagen. Das Rohrleitungsnetz betrug Ende 1930: 5.27 km. Gesamtanschlusswert Ende 1921 bis 1930: 23 580, 26 748, 26 731, 30 193, 32 466, 33 593, 35 635, 39 208, 41605, 43 719 kW. Abgegeb. Strommengen 1923–1930: 14 314 825, 17 334 260, 22 715 240, 23 325 245, 28 633 069, 36 024 631, 37 945 590, 35 869 740 kWh. Kapital: RM. 6 000 000 in 1200 Akt. (Nr. 1–1200) zu RM. 500 und 5400 Akt. (Nr. 1201 bis 6600) zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 6 000 000. Urspr. M. 600 000 in 1200 Aktien zu M. 500, erhöht 1896 um M. 1 400 000 in 1400 Aktien zu M. 1000, 1898 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien zu M. 1000 u. 1904 um M. 1 500 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 4./6. 1909 um M. 1 500 000, übern. von der Allg. Lokal- u. Strassenbahn-Ges. zu 103 %, angeb. den alten Aktionären zu 105 %. Umstell. lt. G.-V. v. 21./11. 1924 von M. 6 000 000 in voller Höhe auf Reichsmark. Grossaktionäre: Von dem A.-K. sind 51 % im Besitz der Stadt Braunschweig, der grössere Teil des Restes im Besitz der Allgemeinen Lokalbahn u. Kraftwerke A.-G. in Berlin. Anleihen: I. M. 2 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1897. Gekündigt zum 2./1. 1924. —– II. M. 2 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1898. Gekündigt zum 2./1. 1924. Die Ges. zahlte für Anleihe I u. II bis zum 31./10. 1925 den lt. 3. Steuernotverordnung erst 1932 fälligen Betrag von 15 % = RM. 157.50 für M. 1000. Den Altbesitzern der Anleihen von 1897 u. 1898 wurden für die ihnen zustehenden Genussrechte besondere auf den Inhaber lautende