3288 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. Strassen- und Kleinbahn-Aktiengesellschaft in Neunkirchen-Saar. Gegründet: 12./8. 1925. Gründer u. Einbring.-Werte s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1930. Zweck: Übernahme des Betriebes der bisherigen städtischen Strassenbahnen Nenn- kirchens, Neubau u. Betrieb der Strassenbahnstrecke N eunkirchen-Spiesen-Elversberg, sowie die Förderung u. Verwirklichung sonstiger Strassen- u. Kleinbahnprojekte im Kreise Ott- weiler im Anschluss an die bestehenden Linien. Eisenbahnlinien: Ausser den bestehenden Linien wurde für die Linie Scheib-Steinwald am 24./10. 1929 die Genehmigung erteilt; das Projekt der Strecke Neunkirchen-Heiligen- wald liegt seit 26./11. 1929 der Regierung zur Genehmigung vor. In Bearbeitung sind noch Projekte für folgende Strecken: Heiligenwald–Solch–Merchweiler; Merchweiler –Göttel- born; Scheib–Kohlhof; Merchweiler –Illingen; Heiligenwald– Wemmetsweiler. Autobusbetrieb: Mit der Verkehrsgesellschaft m. b. H. Ottweiler wurde ein Betriebs- vertrag abgeschlossen, auf Grund dessen der Strassen- u. Kleinbahn-A.-G. die alleinige Ein- richtung u. der Betrieb von Autobuslinien im Kreise Ottweiler übertragen wurde. Die erste Linie (Lebach–Hasborn) wurde am 1./7. 1929 in Betrieb genommen. Inzwischen sind noch die folgenden Linien eingerichtet: Hasborn–Eppelborn über Dörsdorf; Hasborn –Eppel- born über Tholey; Eppelborn– Wiesbach-–Göttelborn (Arbeiterverkehr); Eppelborn–Uchtel- fangen–Göttelborn (do.). Auf den Strecken laufen 4 Autobusse; 2 weitere sind noch not- wendig u. in Auftrag gegeben. Statistik: Beförderte Personen 1928–1930: 4 280 605, 4 375 396, ?; Fahrgeld-Einnahmen Frs. 3 379 917, 3 528 326, ?; Angestellte u. Beamte 99 Personen; Gleislänge 14.824 km; Wagen- park 17 Motorwagen, 5 Anhängewagen, 1 Salzstreuwagen, Kapital: Fr. 6 200 000 in 620 Aktien zu Fr. 10 000, Übertragung der Aktien kann nur mit Zustimmung der G.-V. erfolgen. Die Stadt Neunkirchen u. der Kreis Ottweiler haben ein gegenseitiges Vorkaufsrecht. –— Urspr. Fr. 4 700 000 in 470 Aktien zu je Fr. 10 000. Lt. G.-V. v. 22./12. 1930 Erhöh. um Fr. 1 500 000. Grossaktionäre: Stadtgemeinde Neunkirchen-Saar. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 272 079, Gebäude 1 219 500, Betriebseinricht. 7 842 100, Werkstätten-do. 107 600, Büro-do. 7564, Personalausrüst. 33 600, Material. 310 008, Kassenbestand 8848, Bankguth. 71 496, Debit. 3 730 898, Neubauten 451 437, Verlust (179 606 ab Gewinn-Vortrag 137 054) 42 552. – Passiva: A.-K. 6 200 000, Darlehensgläubiger 528 513, R.-F. 408 850, Ern.-F. 135 801, Hyp. 69 984, Bankschulden u. Akzeptverbindlichk. 6 387 323, Kredit. 367 212. Sa. Fr. 14 097 684. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betrieb 4 620 895, Abschr. 884 729. – Kredit: Betrieb 5 326 018, Verlust in 1930 179 606. Sa. Fr. 5 505 624, Dividenden: 1./8.–31./12. 1925: 0 %; 1926–1930: 0 %. Direktion: Bürgermeister Dr. Georg Blank, Stellv. DPr. Johannes Dierkes, Neunkirchen. Geschäfts- u. Betriebsführung: Ingenieur Dir. Heinrich Schmidt, Neunkirchen. Aufsichtsrat: Vors. Landrat Dr. Max Rech, Ottweiler; Stellv. Gewerkschaftssekretär Alois Lenhart, Illingen; Bauunternehmer Stadtverordn. Franz Emmerich, Hütteningenieur Fritz Mohr, Gewerkschaftssekretär Beigeordneter Hermann Petri, Daniel Günther, Hotel- besitzer Philipp Euler, Neunkirchen. Zahlstelle: Eigene Kasse. Ruppiner Eisenbahn-Aktien-Gesellschaft in N euruppin, Kurfürstenstr. 6. Gegründet: 29./4. 1896; eingetr. 27./11. 1897. Firma bis 1913: Kremmen-Neuruppin- Wittstocker Eisenbahn-Gesellschaft u. Ruppiner Kreisbahn Akt.-Ges. Betriebseröffn. 21./12. 1898 für Güter, 1./2. 1899 für Personen. Konz. 25./6. 1897 mit Nachtrag v. 21./12. 1903. Un- beschadet des bezügl. des Gesamtunternehmens dem Staate nach § 42 des Gesetzes vom 3./11. 1838 zustehenden Ankaufrechtes (ausübbar nach 30 Jahren, vom Tage der Konz. der Kremmen-Wittstocker Eisenbahn, dem 25./6. 1897 angerechnet) ist hinsichtlich der Strecke von Neustadt nach Herzberg dem Staate ein jederzeitiges Ankaufsrecht gegen Erstattung der Anlagekosten vorbehalten. Zweck: Bau u. Betrieb einer vollspurigen Nebeneisenbahn von Kremmen über Neu- ruppin u. Wittstock nach Meyenburg (93 km), von Neustadt (Dosse) über Neuruppin nach Herzberg (40 km), von Löwenberg über Herzberg u. Rheinsberg nach Flecken Zechlin (51 km) u. von Neuruppin nach Paulinenaue (30 km); ferner Betrieb der Kleinbahn Gran- see–Neuglobsow (32 km), sowie Betrieb von Kraftwagen (4 Linien mit insges. 64 km) für den Personen-, Gepäck- u. Güterverkehr u. einer Güterschiffahrt Neuruppin-Berlin. Entwicklung: 1905 Übernahme der Ruppiner Kreisbahn. 1910 Erweiterung des Unter- nehmens von Wittstock nach Meyenburg u. Aufbring. des Baukapitals durch eine Anleihe. Die Strecke Wittstock-Freyenstein (18 km) am 1./2. 1912, die Reststrecke Freyenstein-Meyen. burg (9.31 km) am 14./4. 1912 eröffnet. Der Ges. ist 1913 die Erlaubnis zur Vornahme allgem Vorarbeiten für eine vollspurige Fortsetzung der Eisenbahn über Krempendorf und Silmersdorf nach Putlitz erteilt worden. 1920 Erwerb der Löwenberg-Lindow-Rheinsberger Eisenbahn- ――