3314 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. Rickmersstrasse –Wesermünde–Lehe. Perner werden 6 Autobuslinien betrieben u. zwar die Strecken Staatsbahnhof Wesermünde–Bremerhaven–schiffdorf, Wesermünde-Lehe— Weddewarden, Bremerhaven – Lloydhalle, Lloydstr. –Kaiserschleuse, Wesermünde Lehe— Spaden u. Geestebrücke-–Lunesiel. — Gesamtlänge der Bahn 21.48, Gleislänge 39.07 km; Spurweite 1.435 m. Betriebsmittel: 60 Motorwagen, 51 Anhänger, 1 Gepäck- u. verschiedene Arbeitswagen, 17 Personen-Autobusse, 2 Lastkraftwagen, 1 Autoturmwagen. – Personal: 362 Mann. Konzession: Die Ges. besass ursprünglich die Genehmigung zum Pferdebahnbetrieb in den Gemeinden Geestemünde, Lehe u. Bremerhaven bis zum 31. Dezember 1939. Durch Genehmigungsurkunde der zuständigen Behörden vom 20. März 1907 wurde die Umwand- lung des bisherigen Betriebes mit Pferden in den elektrischen Betrieb zugelassen u. die Konzessionsdauer bis zum 31. Dezember 2005 verlängert. Die Verpflichtungen u-' Rechte der Ges. gegenüber den Gemeinden sind vertragsmässig festgelegt. Die Städte sind be. rechtigt, zuerst am 31. Dezember 1939 u. dann nach jedesmal fünf Jahren (also zum 31./12. 1944, 1949, 1954 usw.) gemeinsam nach vorausgegangener einjähriger Ankündigung die Strassenbahn im ganzen zu übernehmen. Das Recht der Übernahme kann von den Ge- meinden Bremerhaven u. Wesermünde nur gemeinsam u. nur einheitlich hinsichtlich des ganzen Bahnnetzes, das die Ges. zur Zeit der Übernahme im Betriebe hat, u. hinsichtlich aller Betriebsmittel ausgeübt werden. Die Ges. ist verpflichtet, den zu ihrem gesamten gegenwärtigen u. zukünftigen Betriebe erforderlichen elektrischen Strom in den einzelnen Stadtbezirken von den Elektrizitätswerken der Städte Wesermünde u. Bremerhaven zu entnehmen. Der Preis für den zu liefernden Strom wird vertraglich geregelt; er fällt bei steigender Stromabnahme. Vom dritten Betriebsjahre an haben die Aufsichtsbehörden das Recht der Genehmigung der Beförderungspreise. Als weitere Gegenleistung für die der Ges. eingeräumten Rechte gewährt die Ges. den Stadtgemeinden einen Anteil an ihrer Div. An den den einzelnen Gemeinden zukommenden Anteilen an der Div. nehmen sie nach Verhältnis der Gleislängen der von dem betreffenden Elektrizitätswerk versorgten Gleisstrecken teil. Dieser Anteil soll betragen von dem für das in dem betreffenden Rechnungsjahre vorhandene Aktienkapital zu berechnenden Überschuss über 6 % Div.: 25 % bei einer Dividende von mehr als 6 % bis einschliesslich 7 %; 50 % des Gesamtüber- schusses bei einer Div. über 7 %. Kapital: RM. 3 780 000 in 12 600 Aktien zu RM. 300. – Vorkriegskapital: M. 4 200 000. Urspr. A.-K. M. 450 000, Erhöh. 1897 um M. 300 000, 1905 zur Einführ. des elektr. Betriebs um M. 750 000, 1907 um M. 1 Mill., 1909 um M. 1 Mill., 1913 um M. 700 000. Lt. G.-V. v. 10./2. 1923 erhöht um M. 8 400 000 in 8400 Inh.-Aktien zu M. 1000, Div.-Ber. ab 1./1. 1923, von einem Konsort. übern. u. den Akt. zu 200 % im Verh. 1: 2 angeboten. Lt. G.-V. v. 29./11. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 12 600 000 auf RM. 3 780 000 durch Denomination (M. 1000 = RM. 300, M. 500 = RM. 150). Lt. gleicher G.-V. ist Erhöh. um RM. 756 000 auf RM. 4 536 000 beschlossen durch Ausgabe von 2520 neuen Aktien zu RM. 300. Die Erhöh. ist noch nicht durchgeführt. Die Aktien zu RM. 150 wurden in solche zu RI. 300 um- etauscht. Grossaktionäre: Die Mehrheit des A.-K. ist im Besitz der Städte Bremerhaven u. Wesermünde. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 11./4. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., Rückl. zum Bahnkörper-Amort.-F., 4 % Div., 15 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B.; wegen Gewinnanteil der Gemeinden S. oben. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Bahnanlagen 2 137 000, Grundst. u. Gebäude 682 000, Wagen 836 000, Automobile 232 000, Pferde 1600, Inv. 105 000, Kassa 4988, Bankguth. u. andere Forder. 730 664, Disagio 32 000, Warenbestände 1930 122 432. – Passiva: A.-K. 3 780 000, R.-F. 6350, Rückl. 35 000, Anleihe 1 020 050, Verbindlichkeiten 39 857, Gewinn 2427. Sa. RM. 4 883 685. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk., Steuern, Zs., soz. Versich. usw. 307 685, Betriebskosten 1 690 712, Abschr. 245 446, Gewinn 2427. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1929 1387, Betriebseinnahmen 2 244 884. Sa. RM. 2 246 272. Kurs: Ende 1913: 115 %; 1924–1930: 39, 26, 40, 25, –, 25, – %. Notiert Bremen. Zulass. von RM. 2 520 000 Akt. (Em. v. Febr. 1923) im Nov. 1927. Dividenden: 1913: 6 %; 1924–1930: 0 %. Vorstand: Hch. Krüder. Aufsichtsrat: Vors. Oberbürgermstr. W. Becke, Bremerhaven; Stellv. Oberbürgermstr. Dr. Delius, Wesermünde; Bank-Dir. E. Berning, Redakteur G. von Heukelum, Bremer- haven; Senator G. Schütte, Senator G. Weissenborn, Wesermünde; vom Betriebsrat: H. v. Borstel, H. Röpe. Zahlstellen: Bremerhaven: Darmstädter u. Nationalbank, Bremerhavener Bank; Städt. Sparkasse in Bremerhaven u. Wesermünde-L. Kleinbahn-Aktiengesellschaft Wallwitz-Wettin in Wettin a. S. Gegründet: 10./8. u. 24./10. 1901; eingetr. 4./1. 1902. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1904/1905.