3570 Banken und andere Geld-Institute. Norddeutsche Buchführungs- und Verwaltungs-Akt.-Ges. in Altona, Friedensallee 46. Gegründet: 24./1. 1924; eingetr. 12./9 1924. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Zweck: Durchführung von Prüfungen u. Kontrollen wirtschaftl. Betriebe jeglicher Art- insbes. die Durchführ. aller mit der Erricht., Einricht. u. dem laufenden Betriebe zus., hängenden Geschäfte, ertragswirtschaftl., organisatorische, buch- u. betriebstechnische Be- ratung jeder Art, die Vornahme von Abschlussaufstellungen, Liquidationen, Vermögens- verwaltungen sowie Treuhandgeschäfte jeder Art und alle mit den Zwecken der Ges. in Zus.hang stehenden Geschäfte. Kapital: RM. 50 000 in 500 Akt. zu RM. 100, übern. von den Gründern zu 110 % zu- nächst nur 25 % £ Agio eingezahlt, 1930 weitere 25 % Einzahl. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 an 1./8. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Nachzahl.-Pflicht der Aktion. 25 000, Bankguth. 11 025, Kassa 3757, Postscheck 5267, Wertp. 4644, Darlehen geg. Sicherh. 33 839, Debit. 3805, Treunehmer 804 415. – Passiva: A.-K. 50 000, R.-F. 12 500, Disp.-F. 3262, Kredit. 6393, Treugeber 804 415, Gewinn 15 182. Sa. RM. 891 752. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 46 477, Gewinn 15 182 (dem Dispos.-F. über- wiesen). – Kredit: Honorare 59 622, Zs.- 2037. Sa. RM. 61 659. Dividenden: 1924–1930: 0 %. Direktion: Ludwig Prestin, Dr. Walter Schneider. Aufsichtsrat: Vors. Finanzsachverständiger Dr. G. F. Horn, Stellv. Gen.-Dir. F. Blicks, Handelsgerichtsrat Fabrikbes. Joh. Bahr, Gen.-Dir. A. Erichsen, Fabrikbes. Bruno Köster, Fabrikbes. Jul. Moratzky, Fabrikbes. E. A. Versmann, Grosskaufm. A. Kabisch, Korv.- Kapit. a. D. Dir. H. Korndörfer, Fabrikbes. Carl Sager, Fabrikbes. Senator a. D. E. Seidler, Grosskaufm. Friedr. Sieck, Komm.-Rat Senator a. D. Fritz Beindorff. Fabrikbes. Peter Theodor Zeise, Bank-Dir. Bestmann, Dir. Otto Wupperman, Edmund Robert Newman, W. Voswinckel. Zahlstellen: Ges.-Kasse, Ottensener Bank. Ottensener Bank in Altona-Ottensen, Lobuschstr. 6–8. Die Bank stellte Mitte Nov. 1930 die Zahlungen ein. Der Bericht für das Geschäfts- jahr 1930 betont, dass die Gründe, die zum Zus. bruch des Unternehmens führten, in dem Zus.treffen verschiedener Zufälligkeiten liegen, von denen die durch den Ausfall der Septemberwahlen verursachte Kapitalflucht grossen Ausmasses und des Notleidendwerdens des grossen Kreditengagements einer alten Verbindung die hervorstechendsten sind. Das letzte war für die Bank um so schmerzlicher, als sie durch Vorlegung falscher Bilanzen irregeführt war. Da den grossen Abhebungen von Einlagen nur durch rücksichtslose Ein- treibung von Aussenständen, die den Ruin einer ganzen Reihe von Firmen bedeutet hätte, zu begegnen gewesen wäre, so wurde beschlossen, am 15. Nov. 1930 die Schalter zu schliessen. Die mit der Vereinsbank in Hamburg eingeleiteten Verhandlungen führten zu dem Ergebnis, dass die Vereinsbank sich bereit erklärt, die Einlagen bis zur Höhe von 5000 RM voll zu befriedigen, während die grösseren Gläubiger auf 20 % ihrer Einlage verzichten müssten. Ausserdem übernahm die Stadt Altona für einen gewissen Betrag im gleichen Ausmass mit der Vereinsbank die Ausfallsbürgschaft. Auf dieser Basis hat die Vereinsbank die Kreditoren der Bank übernommen, während die Debitoren teils auf die Vereinsbank über- geführt, teils unter möglichster Schonung liquidiert werden. Die Verwaltung der Bank Bat ihre Aktien ohne Entgelt zur Verfügung gestellt – es handelt sich um annähernd den dritten Teil des Aktienkapitals: den übrigen Aktionären konnte eine Vergütung von 10 % gewährt werden, die im neuen Jahr gezahlt sind, soweit die Aktien eingereicht wurden. Gegründet: 1872 als Ottensener Kreditverein e. G., am 17./9. 1889 Umwandl. zur Bank als A.-G. unter obiger Firma. Kapital: RM. 300 000 in 3000 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 3 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000. Erhöhung 1907 um M. 2 000 000. Weiter erhöht lt. a. o. G.-V. v. 5./1. 1922 um M. 3 000 000 in 3000 Aktien zu M. 1000, übern. von einem Konsort,, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1:1 zu 160 %. Lt. a. o. G.-V. v. 29./11. 1924 Umstell. von M. 6 000 000 auf RM. 300 000 (20: 1) in 6000 Aktien zu RM. 50. 1929 Anderung der Aktien- Stückelung (2 * RM. 50 = 1 RM. 100). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 1./8. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Kassa 21 648, Guth. bei hiesigen Banken 170 578, do. bei auswärt. Banken 27 951, Diskontwechsel 59 194, Kredite in laufd. Rechn. 2 065 300, Eff. 5146, Avaldebit. 60 688, Hauskonto (Bank-Gebäude) 75 000, Immobil. 35 000, Inv. 1, Verlust 116 142. – Passiva: A.-K. 300 000, Kredit.: a) innerhalb 7 Tagen fällig 878 102, b) darüber hinaus bis zu 6 Monaten fällig 1 016 490, Avale 60 689, unerhobene Div. 367, Debit.-Rückst. 381 000. Sa. RM. 2 636 648. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk., Steuern usw. 136 623, Debit.-Rückst. 381 000. – Kredit: Gewinnvortrag 8526, Zs. 86 820, Provis. 96 135, R.-F. 150 000, Spez.-R.F. 30 000, R.-F. II 30 000, Verlust 116 142. Sa. RM. 517 623.