Banken und andere Geld-Institute. 3583 Deutsche Mittelstandsbank, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Bismarckstr. 107. In der Generalversammlung am 15./7. 1931 führte der A.-R. aus, dass im Zusammen- hang mit der Insolvenz der Bank für Deutsche Beamte die Mittelstandsbank in Mitleiden- schaft gezogen sei, auch wären innerhalb der Verwaltung politische Streitigkeiten vor- gekommen, so dass seitens der Kundschaft starke Abhebungen erfolgten; man hätte die Absicht gehabt, mit einer anderen Ges. zusammenzugehen, hoffe jedoch trotz der Schwere der Zeit ohne Hilfe aus eigener Kraft wieder vorwärts zu kommen. Die Dresdner Filiale habe Verluste erlitten, die jedoch restlos abgeschrieben seien; im neuen Jahre wären Kredite nicht mehr draussen, die verlustbringend sein könnten. – Anfang Okt. 1931 stellte die Bank ihre Zahlungen ein. In einer Gläubiger-Vers. am 6./10. 1931 erklärte der Vors. des A.-R., zunächst liege für die Gläubiger auf Grund des aufgestellten Status kein Grund zur Beunruhigung vor, da bei ruhiger Abwicklung mit einer vollen Befriedigung der Gläubiger gerechnet werden könne. Die Bank habe es vorgezogen, vorläufig ihre Schalter zu schliessen u. ein Moratorium zu beantragen. Gegründet: 27./11. 1923 mit Wirk. ab 1./1. 1923; eingetr. 22./8. 1924. Gründer u. Ein- bringungswerte s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925 IV. Zweck: Fortführung des von der Charlottenburger Mittelstandsbank e. G. m. b. H. (gegr. 1903) geführten Bankgeschäfts sowie der Betrieb von Bank- u. Kommissionsgeschäften jeder Art u. die Beteilig. an gleichartigen Unternehm. im Deutschen Reiche zur Förderung des Mittelstandes. Zweigniederl. in Görlitz. Kapital (Sanierung beschlossen): RM. 600 000 in 5000 Inh.-St.-Akt. zu RM. 100, 3500 Inh.- St.-Akt., 1000 Nam.-St.-Akt. u. 500 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 20. Urspr. M. 1 Md. in 20 000 Nam.- St.-Akt., 70 000 Inh.-St.-Akt. u. 10 000 Nam.-Vorz.-Akt. über je M. 10 000, übern. von den Gründern mit einem Aufgeld von GM. 1 pro Aktie. Die G.-V. v. 21./9. 1925 beschloss Umstell. von M. 1 Md. auf RM. 100 000 in 3500 Inh.-St.-Akt., 1000 Nam.-St.-Akt. u. 500 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 20. Die G.-V. v. 14./7. 1927 hat Erhöh. um RM. 900 000 beschlossen. Diese Erhöh. ist mit RM. 500 000 in 5000 Inh.-St.-Akt. zu RM. 100 durchgeführt. – In der G.-V. v. 15./7.1931 wurde zur Sanierung der Ges. beschlossen, das A.-K. von RM. 600 000 im Verh. 2: 1 auf RM. 300 000 herabzusetzen u. um RM. 200 000 (2000 Aktien zu RM. 100) auf RM. 500 000 wieder zu erhöhen; die Erhöh. muss bis zum 1./7. 1934 durchgeführt sein. Ein Antrag auf Gewährung von Vorrechten an die bisher. Aktionäre in Form einer erhöhten Div. fand ebenfalls Annahme; hiernach erhalten die alten Aktionäre die doppelte Div. wie die neuen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Kassa u. Postscheck 25 269, Wechsel 708 837, Bank- guth. 43 265, Debit. 1 687 495, Eff. (Komm.) 1500, Eff.-K. 27 000, Inv. 30 000, Beteil. 7000, Verlust 261 688. – Passiva: A.-K. (600 000 davon in eigenem Besitz 75 700) 524 300, Bankschulden 208 257, Kredit. 2 059 451 (tägl. Geld 567 460, monatl. Geld 327 622, vierteljährl. Geld 1 164 369), Eff.-Stempel 46. Sa. RM. 2 792 054. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 86 182, Abschr. 437 414. – Kredit: Vortrag 2913, Zs., Provis., Diverse 218 995, R.-F. 40 000, Verlust 261 688. Sa. RM. 523 596. Dividenden: 1924–1930: 0, 0, 6, 6, 6, 4, 0 %. Vorstand: Arthur Kliem, Edmund Schaller, Berlin; Stadtamtmann a. D. Emil Reeck, Falkensee. Aufsichtsrat: Vors. Reichstagsabgeordn. Herm. Drewitz, Berlin; Richard Gesche, Berlin; Paul Gesche, Dresden; Richard Retzlaff, Berlin-Cöpenick-Wendenschloss; Dir. Waldemar Schierse, Bäckerinnungs-Obermstr. Vorwerk, Verbandsvors. Perschke. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Deutsche Orientbank Akt.-Ges. in Berlin W 56, Französische Str. 29. Gegründet: 3./1. 1906; eingetr. 20./1. 1906. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Zweigniederlassungen in Hamburg, Istanbul (Galata u. Stambul), Izmir, Kairo, Alexandrien. Zweck: Betrieb von Bankgeschäften aller Art, insbes. die Förder. der Handelsbezieh. zwischen Deutschland u. dem Orient. Entwicklung: Die früheren ägyptischen Zweigniederlass. wurden nach Ausbruch des Krieges zwangsliquidiert, die türkischen Zweigniederlass. wurden 1919 aufgelöst bzw. unter alliierte Kontrolle gestellt. Im Jahre 1924 wurde mit der Wiederaufnahme der Auslandstätigkeit begonnen. Nachdem durch den Friedensschluss von Lausanne die Möglichkeit der Betätig. in der Türkei wieder gegeben war, wurde Anfang 1924 zuerst die Zweigniederlassung in Galata (Istanbul) wieder eröffnet. Okt. 1924 wurden die Istanbuler Niederlass. (Galata u. Stambul) der Banque de la Seine übernommen. Aug. 1925 Eröffnung der Niederlass. Izmir, Mai 1926 der Niederlass. Kairo u. Juli 1926 der Niederlass. Alexandrien. —– In Verbindung mit der Finanzkrise in Deutschland musste die Ges. Juli 1931 die Schalter ihrer ägypt. Filialen schliessen. Die Filialen Alexandria u. Kairo wurden von der Dresdner Bank übernommen. Die türkischen Niederlass. sowie die Berliner Zentrale werden unverändert weitergeführt. Kapital: RM. 10 000 000 in 100 000 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 32 000 000. Urspr. M. 16 000 000. Die G.-V. v. 21./9. 1910 beschloss Erhöh. um M. 16 000 000 in 16 000 Aktien, begeben zu 105 %, div.-ber. ab 1./1. 1911. Agio mit M. 800 000 in R.-F. Lit. G.-V.