Banken und andere Geld-Institute. 3585 Deutschen Raiffeisenbank späterhin nicht ordnungsmässig erfolgt oder der Aufsichtsrat sich weigern sollte, bei der Benennung der Liquidatoren die Wünsche der Preussenkasse zu berücksichtigen. Die gleiche G.-V. genehmigte Abtrennungsverträge. Es handelt sich hierbei darum, dass von den 14 über das ganze Reich verteilten Filialen der Raiffeisenhank eine Anzahl mit den Zentralkassen des Reichsverbandes verschmolzen, andere zu selbständigen Ver- bandskassen ausgebaut werden. 1930 war die völlige Dezentralisation der Bank durchgeführt. Die G.-V. v. 29./12. 1930 (Mitteil. gemäss § 240 HGB.) beschloss Auflös. u. Liqu. der Ges- Liquidatoren sind die bisher. Vorstandsmitgl. Bankdir. Dr. Hans Ehlermann u. Bankdir. Emil Wiglow. Gegründet: 30./9. 1876. Die Zentrale wurde lt. G.-V. vom 23./6. 1909 von Neuwied nach Berlin verlegt. Firma bis 14./3. 1923: Landwirtschaftliche Central-Darlehnskasse für Deutschland. Zweck war Geldausgleich der angeschloss. Genossenschaften u. genossenschaftl. Unter- nehm. in anderer Rechtsform u. ihre Unterstützung in allen Bank- u. Kreditgeschäften sowie der Abschluss aller zur Erfüllung der Aufgaben dienenden Bankgeschäfte in den Filialbezirken mit Warenabteil., ferner der gemeinschaftl. Einkauf von landwirtschaftl. Betriebsmitteln (Kunstdünger, Kraftfutter, Maschinen etc.) u. die gemeinschaftliche Verwertung landwirt- schaftlicher Erzeugnisse. Als neuer Geschäftszweig wurde 1926 die Gewährung von Pächter- krediten auf Grund des Reichsgesetzes v. 9./7. 1926 aufgenommen. Die Bank wurde durch Beschluss des Pachtkredit-Ausschusses v. 21./12. 1926 als Kreditinstitut zugelassen. Kapital: RM. 25 250 000 in 20 000 Nam.-Akt. zu RM. 500 u. 152 500 Nam-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 10 000 000. Urspr. A.-K. M. 5 000 000, 1900 Erhöh. um M. 5 000 000, 1916 um M. 10 000 000, 1920 um M. 20 000 000, 1921 um M. 60 000 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 14./3. 1923 um M. 1 900 000 000 in St.-Akt. Lt. a. o. G.-V. v. 26./1 1. 1924 Umstell. von M. 2 Md. auf RM. 25 250 000 (gemäss Goldeinz.-Wert 2: 1) in 20 000 Nam.-Akt. zu RM. 500 u. 152 500 Nam.-Akt. zu RM. 100. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Kassa 467, Guth. bei Notenbanken 5440, Guth. bei Banken u. Bankfirmen 741 908, eigene Wertp. 390 891, Debit. in lauf. Rechn. 5 768 153, Druckerei Neuwied 225 477, Hyp. 4 591 3071), Beteilig. 2 959 776, Immob. 7 583 624, Mobil. 46 448, schwebende Verrechnungsposten 9339 (Aval-Kredit. 350 000), Verlust (Grundkapital) 25 250 000. – Passiva: A.-K. 25 250 000, Rückstell. 7 068 749, Banken 13 716 095, Kredit. 85 887, Hyp. 384 7931), Aufwert.-Konto „Kriegsanleiheaktion“ 1 015 9672), schweb. Verrech- nungsposten 51 340 (Aval-Kredit. 350 000). Sa. RM. 47 572 832. 1) Früher unter Debitoren bzw. Kreditoren ausgewiesen worden. 2) Ebenfalls besonders ausgewiesen, da es von der Liquidation nicht erfasst wird, weil es für die an der Aktion beteiligten Genossenschaften gebunden ist. Hierbei sollen Teilausschüttungen vermieden werden und gegebenenfalls der Gesamtfonds verteilt werden. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk.: 445 980, Zinsen (Ausgabeüberschuss) 2 351 639, Abschreib.: Immobil. 472 400, Mobilien 100 000, Beteil. 5198, Eff. 29 472, Warenverwertung 1368, Forderungen 555 271, Filialen u. Handelsges. 620 229, Aufwert.-Verpflichtungen 44 540. Verlustvortrag 1929 25 250 000. – Kredit: Provis. u. sonst. Geschäftserträgnisse 373 198, Ertrag a. Beiteil. u. Grundst. 433 969, Entnahme aus Rückstell. 1 434 266, Leistung von dritter Seite 2 384 666, Verlust (Grundkapital) 25 250 000. Sa. RM. 29 876 099. Liquidations-Eröffnungsbilanz am 1. Jan. 1931: Aktiva: Kassa 467, Guth. b. Noten- banken 5440, Guth. b. Banken u. Bankfirmen 741 908, eigene Wertp. 390 891, Debit. in lauf. Rechn. 5 768 153, Druckerei Neuwied 225 477, Hyp. 4 591 307, Beteilig. 2 959 776, Immob. 7 583 624, Mobil. 46 448, schwebende Verrechnungsposten 9339 (Aval- u. Bürgschaftsdebit. 350 000). – Passiva: Banken 13 716 095, Kredit. 85 887, Hyp. 384 793, Aufwert.-Konto „Kriegsanleiheaktion“ 1 015 967, schwebende Verrechnungsposten 51 340, Rückstell. 7 068 749, (Aval- u. Bürgschaftskredit. 350 000). Sa. RM. 22 322 832. Dividenden: 1914: 4 %; 1924–1930: 0 %. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Justizrat Max Klingenbiel, Marburg; 1. Stellv. Gutsbes. Karl Ebers, Insterburg; 2. Stellv. Pfarrer Traugott Doyé, Gross-Ziethen; Landrat a. D., Generallandschafts- Direktor a. D. von Seydlitz, auf Habendorf (Schles.); Pfarrer a. D. Georg Adam Meyenschein, Kassel; Pfarrer Heckenroth, Altenkirchen. Nach dem Geschäftsbericht 1930 erbrachte das verflossene Jahr einen weiteren Verlust von insgesamt RM. 3 800 00) wovon RM. 2 500 000 als regulärer Betriebsverlust und RM. 1 300 000 anorganischer Verlust bezeichnet werden. Der Verlust hat sich damit auf insgesamt RM. 70 850 000 erhöht. Diese Ziffer dürfte im Laufe der weiteren Liquidation, die nicht überstürzt, sondern der Wirtschaftslage entsprechend vorsichtig durchgeführt werden soll, wenn überhaupt, so doch nur unerheblich überschritten werden. Zur Deckung des letztjährigen Verlustes werden RM. 1 400 000 der Rückstellung des Vorjahres ent- nommen, während RM. 2 400 000 von der Preussenkasse neu zugeschossen werden, deren Zuwendungen damit den Betrag von RM. 50 850 000 erreicht haben. Die Erhöh. der Unkosten im letzten Jahr erklärt sich in der Hauptsache durch Zinszahlungen auf den Überbrückungs- kredit von RM. 40 000 000, die 1930 rund RM. 1 900 000 betrugen. Dieser Kredit war bis Ende 1930 zu verzinsen. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1931. 225