3722 Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 2113, Grunderwerbssteuer-Rückl. 857, Haus- unkosten 34 672, Steuern 2576, Gewinn 1930 5194. – Kredit: Mieten 45 222, Zinsen 190. Sa. RM. 45 412. Dividenden: 1924–1930: 0 %. Direktion: Johannes Honegger. Aufsichtsrat: Etienne Zamboni, Otto Pedotti, Herbert Pedotti. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Lerche u. Nippert Hoch- und Tiefbau-Aktiengesellschaft in Berlin NW 6, Karlstr. 2. Nachdem das Jahr 1930 mit einem Bilanzverlust von RM. 1 251 261 abgeschlossen hatte, trat eine weitere Verschlechterung des Baumarktes ein, die sich gegen Mitte 1931 krisenhaft zuspitzte u. die Ges. am 16./6. 1931 zur Zahlungseinstellung nötigte. Es ist zwar gelungen, fasc sämtliche Bauaufträge so gut wie zu vollenden, neue Bauaufträge, zumal solche, welche auch finanziert waren, konnten jedoch infolge fast vollständiger Einstellung der öffentlichen u. privaten Bautätigkeit nicht beschafft werden. Gleichzeitig erklärten sich die Bankinstitute unter Berufung auf die Unübersichtlichkeit der Wirtschaftslage nicht bereit und in der Lage, weitere Kredite zu geben, was zwangsläufig zur Zahlungseinstellung führen musste. Der G.-V. v. 3./8. 1931 wurde Mitteil. nach § 240 HGB gemacht. Rück- tritt u. Neuwahl des Aufsichtsrates. Die Ges. ist bemüht, das auss ergerichtliche Ver- gleichsverfahren (eröffnet 10./8. 1931) durchzuführen. Nach dem fetzten Status stehen RM. 1.4 Mill. Aktiven RM. 1.75 Mill. Passiven gegenüber, so dass das gesamte A.-K. verloren ist. Die Gläubiger sollen vorerst eine Quote von 50 % erhalten, mit der Massgabe, dass eine weitere Befriedigung je nach dem Stande der Abwicklung erfolgen soll. Gegründet: 23./11. 1921; eingetr. 12./12. 1921 bzw. 6./1. 1922. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg 1921/22. Firma bis 1922: Allg. Hoch- u. Tiefbau A.-G. Die Ges. ist aus der Allg. Hoch- u. Tiefbau-A.-G. hervorgegangen. Letztere hat die seit 1908 bestehende Tief- u. Betonbaufirma Lerche u. Nippert erworben u. ihre Firma entspr. geändert. Zweignieder- lassung in Hameln. Zweck: Hoch- u. Tiefbauten u. alle sonst. Bauaufführungen. Besitztum: Die Ges. besitzt eine Ziegelei (künstliche Trocknungsanlage mit automat. Beschickung) in Mühlenbeck, ferner Grundst. in Waidmannslust, Borgsdorf u. Oranienburg u. Hohenneuendorf sowie eigene Geschäftshäuser in Berlin NW 6, Karlstr. 2 u. Hameln, Hermannstr. 4. Der Gerätepark umfasst eine grosse Anzahl von Baggern, Feldbahnen, Lokomotiven, Lastautos usw. 1926 Erwerb der Zweigniederlass. Hannover der „Rheinisch- Westfälischen Bauindustrie A.-G., Düsseldorf u. Übernahme des dazugehörigen umfang- reichen Geräteparkes. Die Ges. arbeitet hauptsächlich für. Behörden u. gemeinnützige Baugesellschaften. Kapital: RM. 3 500 000 in 2200 St.-Aktien zu RM. 20, 2700 St.-Aktien zu RM. 100, 2186 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. Die neuen Vorz.-Akt. erhalten eine Div. von 6 % vor den St.-Aktien mit Nachzahlungsanspruch, auch für den Fall der Liquidation. Bei Auflösung erhalten sie den Nennbetrag der Aktien vor den St.-Aktien. Urspr. M. 8 000 000. Erhöht 1922 um M. 12 000 000, 1923 um M. 280 000 000. Die Kap.- Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 28./1 1. 1924 bzw. 21./1. 1925, unter Vernicht. von M. 45 000 000 nicht begebener St.-Akt. u. kostenloser Einzieh. von M. 10 000 000 Vorz.-Akt., mithin von M. 245 000 000 im Verh. 200: 1 auf RM. 1 225 000 in 11 250 Akt. zu RM. 20, 2000 Akt. zu RM. 50, 4000 Akt. zu RM. 100 u. 500 Akt. zu RM. 1000. Die G.-V. v. 16./10. 1926 beschloss zwecks Tilg. der Unterbilanz Herabsetz. des Kap. um RM. 612 500 durch Zus. leg. der Akt. im Verh. 2: 1; sodann Erhöh. um RM. 387 500 auf RM. 1 000 000 durch Ausgabe von neuen Akt zu RM. 100 u. 1000. Die G.-V. v. 6./12. 1928 beschloss Erhöh. des A.-K. um RM. 1 500 000 auf RM. 2 500 000 durch Ausgabe von 1640 Akt. zu RM. 100 u. 1336 Akt. zu RM. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1929. Die neuen Aktien wurden von einem Konsortium zu 120 % mit der Ver- pflichtung übernommen, sie zu demselben Kurse zuzügl. 8 % für Zs. bis zum Tage der Einzahl. u. Börsenumsatzsteuer den alten Aktionären im Verh. RM. 200: RM. 300 anzu- bieten. Lt. Bek. v. Januar 1929 wurden die Akt. zu RM. 50 in solche zu RM. 20, 100 u. 1000 umgetauscht. – Lt. ao. G.-V. v. 11./12. 1930 Kap.-Erhöhung um RM. 1 000 000 Vorz.-Akt. auf RM. 3 500 000. Die neuen Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1931, wurden von einem Konsortium zu pari mit der Verpflicht. übernommen, den alten Aktionären ein Bezugs- recht derart einzuräumen, dass auf RM. 2500 alte St.-Akt. nom. RM. 1000 neue Vorz.-Akt. zu pari bezogen werden können. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 3./8. Stimmrecht: Je RM. 10 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), bes. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div. an Aktien, 6 % Tant. an A.-R, Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Ziegelei 212 000, Grundst. u. Gebäude 244 000, Masch. u. Feldbahn 912 900, Geräte u. Rüstzeug 362 900, Fuhrpark 28 100, Büroeinricht. 1, Auf. wertungsausgleich 5738, Material-Vorräte 174 819. Kassa 14 180, Beteil. 600 000, Debit. 5 371 749, (Debit.-Aval 357 823), Vorlage U-Bahn 189 295, Verlust (1 279 871 ab Gewinnvortrag 1929 28 610) 1 251 261. – Passiva: A.-K. 3 500 000, R.-F. 250 000, Hyp. Grundst. Hameln 5738, unerh. Div. 486, Akzepte: a) Finanz 449 475, b) Waren 1 222 823, Kredit. 2 978 420, K. Dubiose 960 000, (Kredit. Aval 357 823). Sa. RM. 9 366 943.