― Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 3833 1927/28 wurden in Tsumeb die Untersuchungsarbeiten auf der 13. (370 m) bis 16. (460 m) Sohle mit befriedigendem Ergebnis zum Abschluss gebracht. Der Abbau von Erzen erstreckt sich nunmehr auf Tiefen bis zu 460 m. Bei den in den unteren Sohlen fest- gestellten Erzen herrscht der sulfidische Charakter vor, jedoch werden auch noch oxydische Erze angetroffen. Die Förder. von Vanadinerzen wird mit befriedigendem Ergebnis fort- gesetzt, ebenso die Förderung von Kupfererzen in Guchab im Otavital. In Tsumeb besteht eine Siedlung für Weisse. Die Förderung betrug 1923/24–1930/31: 123 000, 114 000, 111 700, 124 700, 158 000, 161 000, 184 000, 215 000 t Erz. Verschifft wurden insges. 45 200, 42 800, 41 800, 41 400, 43 000, 47 000, 53 000, 43 000 t. – Beschäftigt werden z. Zt. in allen Betrieben etwa 300 Weisse u. 2400 Eingeborene. Näheres über den Abbau der Erzlager in den Jahren vor dem Kriege usw. s. die früheren Jahrg. des Hdb. d. Dt. A.-G. Hütte: Zur Erweiterung des Hüttenbetriebes wurde 1924/25 einer der alten Schachtöfen vergrössert u. ein dritter Hochofen dem Betrieb übergeben. An Neuanschaff. ist erwähnens- wert in 1924/25 die Aufstell. einer Cottrell-Gasreinigungsanl. für die Gewinn. des wertvollen Flugstaubes aus den Gichtgasen; in 1926/27 der Ersatz des dritten Schachtofens durch einen von erheblich grösserem Querschnitt, Aufstell. eines kleineren Rundofens u. eines Saigerofens, Ausbau der Sinteranlage, Verdoppel. der elektr. Reinig.-Anlagen für Gichtgase. — Die Hüttenproduktion betrug 1923/24–1930/31: Kupferstein: 5967, 5393, 6289, 7671, 11 408, 14 727, 13 356, 15 036 t; Werkblei: 622, 813, 1619, 1682, 3535, 5004, 2802, 3661 t. Beteiligungen: Die zur Erzeug. von Ferrovanadium aus Vanadinerzen in Gemeinschaft mit den Vereinigten Aluminium-Werken gebaute Ferrovanadinfabrik in Lautawerk i. d. Lausitz ist im April 1924 in Betrieb genommen worden. Ausserdem hat sich die Ges. gleichfalls in Gemeinschaft mit den Vereinigten Aluminium- Werken an der Ausbeutung von Bauxitgruben beteiligt. Die Ges. ist ferner beteiligt an dem Otavi Exploring Syndikat (s. auch unter Bergbau), an dem Arghana Syndikat u. an der Bauxit Trust A.-G. in Zürich. Eisenbahn: Die Bahn Swakopmund-Tsumeb hat die Stationen Swakopmund, Usakos, Onguati, Omaruru. Kalkfeld, Otjiwarongo, Okaputa, Otawi, Khorab u. Tsumeb u. ausserdem 18 Halte-u. Überholungsstellen. Länge der Bahn 566 km, ausserdem die Zweiglinie Onguati-Karibib (14 km). Die Bahn ist durchgängig eingleisig mit einer Spurweite von 0.6 im ausgeführt u. mit einem starken, ganz eisernen Öberbau versehen. Im Sept. 1903 wurde mit dem Bau von Swakopmund aus begonnen; die Eröffnung erfolgte am 12./11. 1906 u. der Betrieb wurde am 16.,12. 1906 durch die Otavi-Ges. von der Generalunternehmung übernommen. Im Okt. 1909 kamen Verhandlungen zum Abschluss, wonach das Reich die Eisenbahn zum 1./4. 1910 gegen Zahlung eines Kaufpreises von M. 22 000 000 übernahm u. der Ges. den Betrieb der Bahn von diesem Zeitpunkt an zunächst bis 1920 mit dem Optionsrecht auf Verlängerung von 5 zu 5 Jahren bis 1940 verpachtete. Mit der Kapitulation von Khorab am 9./7. 1915 kam die Bahn endgültig in die Hände der Unions-Regierung. Hierdurch erlitt die Ges. natürlich einen bedeutenden Schaden, für den Ersatzforder. bei den betr. Stellen erhoben sind. Mit dem Wechsel in der Betriebsführ. stellten sich andrerseits Ver- schlechterungen der Frachtsätze ein, da gegen die Friedenssätze nunmehr ein doppelter Satz zur Erhebung kam. Durch Verhandl. mit der Bahnverwalt. wurden diese dann 1921 von 40 sh auf 30 sh pro Tonne herabgemindert, Verhandlungen mit der Südafrik. Union über Entschädig. des derzeit übernommenen Materials sind nunmehr zum Abschluss gelangt. – Näheres über die Eisenbahn s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23 u. früher. Grundkapital: £ 800 000 in 40 000 Abschnitten über 1 Anteil zu 1 £, 40 000 über 5 Anteile, 48 000 über 10 Anteile, 1600 über 50 Anteile zu je 1 £. Die Anteile lauten auf Namen, können aber auch auf den Inhaber umgeschrieben werden. – Vorkriegs- kapital: M. 4 000 000. Ursprünglich Kap. M. 1 000 000, erhöht 1903 um M. 19 000 000 auf M. 20 000 000 in 200 000 Anteilen auf Inhaber (Nr. 1–200 000) zu M. 100 = Frs. 125 = £ 5. Hiervon sind aus dem Erlös der Otavibahn 1910 zurückgezahlt worden M. 16 000 000. Das eingezahlte Grundkapital betrug deshalb ab 1910 nur noch M. 4 000 000 in 200 000 abgestemp. Stücken zu M. 20, 1921 dann in £-Kap. umgewandelt u. erhöht lt. G.-V. v. 12./9. 1921 urn £ 600 000 in auf den Inh. lautend. Anteilen, übern. von einem Konsort. £ 400 000 wurden den Anteil- u. Genussschein-Inh. derart zum Bezuge angeboten, dass auf je nom. M. 20 Anteil bezw. je einen Genussschein ein neuer Anteil im Nennwert von £ I engl. Währung zu 125 % in engl. Währung entfiel. Restliche £ 200 000 dienten zur Einlösung der 200 000 Genuss- scheine der Ges. im Wege des Umtausches, so dass auf je einen Genussschein ein Anteil von nom. £ 1 entfiel. Ferner wurden die alten auf Mark lautenden Anteile gegen auf Pfund und auf den Inhaber lautende Anteile im Verh. von Nom. M. 20 zu nom. £ 1 aus- getauscht unter gleichzeitiger Auszahl. eines Barbetrages von M. 20 auf je M. 20 Nennwert alter Anteile. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: 1931 am 21./7. Stimmrecht: 1 Anteil = 1 St. Cewinn-Verteil.: Vom Reingewinn 5 % bis 15 % zum R.-F. (Grenze 50 % des Grundkap.) 4 % Div. an Anteile, 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. Bilanz am 31. März 1931: Aktiva: Kassa 9018 (450.18.—), Eff. 4 195 318.– (209 765.18.—–), Debit. 7 842 460 (392 123.—.3), Konsortial-K.: Otavi Exploring Syndikat 553 418 (27 670.17.8), Ferrovanadin-Fabrik 60 000 (3000.–.–), Bauxitbeteil. 1 470 307 (73 515.6.10), Arghana Syn-