Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 3857 Aufsichtsrat: Vors. Geh. Justizrat Friedr. Neumayer, Stellv. Bankdir. Rudolf Karcher, Kaiserslautern; Freiherr Oskar von Gienanth, Frankfurt a. M.; Kapitän z. S. a. D. M. Lutter, Flensburg; Major a. D. Hans Naumann, Weimar Zahlstellen: Ges.-Kasse; Kaiserslautern: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Rheinische Aktiengesellschaft für Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikation in Köln a. Rh., Kaiser-Friedrich-Ufer 55. (Börsenname: Rhein. Braunkohlen u. Brikett.) Gegründet: 23./5. 1898 als Gew. Fortuna u. am 22./11. 1902 in eine A.-G. umgewandelt, eingetr. 22./12. 1902. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1905/06. Firma bis Januar 1908 Fortuna A.-G. für Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikation mit Sitz auf Grube Giersberg- Fortuna (Oberaussem, Rheinpr.), seitdem wie oben. Sitz seit April 1908 in Köln. Zweck: Braunkohlenbergbau, Brikettfabrikation und Ziegeleibetrieb, sowie Erwerb und Veräusserung von Kuxen u. Anteilen von Bergwerken. Die Ges. ist berechtigt, auch andere Unternehmungen in jeder zulässigen Form zu errichten u. sich daran zu beteiligen. Besitztum: Der Besitz der Rhein. Akt.-Ges. für Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikation an Grubenfeldern u. Beteiligungen liegt auf dem linken Rheinufer in den Bergrevieren Köln-Ost u. Köln-West u. gehört zu dem in der Nähe der Stadt Köln gelegenen Rhein. Braunkohlenrevier. Der Gesamtfelderbesitz der Ges. einschl. der Tochterges. beträgt 71 478 918 qm, der Gesamt- grundbesitz 2818 ha. Die Felder sind durch 7 Tagebaue aufgeschlossen u. werden mittels maschineller Kohlengewinnung abgebaut. Eden März 1931 ging der gesamte Bergwerksbesitz der Gewerkschaft Maria-Glück sowie ihr Geschäftsanteil am Syndikat an die Ges. über; die Fabrik Maria-Glück ist stillgelegt worden. Aus dem Felderbesitz der Vereinig.-Ges. Rhein. Braunkohlenbergwerke m. b. H. wurde die künftige Ausbeutung des mit dem Felde Grefrath markscheidenden Feldes Röttgen sowie der im Norden des Reviers liegenden, mit dem Felde Giersbergs-Fortuna markscheidenden u. in sich zusammenhängenden Garsdorf- u. Frauweiler-Felder — im ganzen rund 1350 ha –— gesichert. Die Werke der Ges. gliedern sich in neun Abteilungen; von ihnen sind die Abteil. I bis VMeigene, die Abteilungen VI bis IX Werke der Tochterges. ,Gewerkschaft Louise“, „Gewerkschaft Beisselsgrube, „Akt.-Ges. Clarenberg“ u. „Gewerkschaft Bellerhammer“. Eigene Werke der Ges. sind: I. Abteil.: Grube Fortuna mit den Feldern Giersbergs-Fortuna, Schlenderhan, Urwelt Urwelt II, Geretzhoven, Geretzhoven II u. Fortuna 3, insges. 17 434 726 qm. Die Grube hat 2 Brikettfabriken mit 25 einfachen u. 6 Zwillingspressen mit einer jährl. Leistungs- fähigkeit von 580 000 t Braunkohlenbriketts. Ausserdem befinden sich auf der Grube Auf- bereitungsanlagen zur Siebung u. Sortierung von roher Braunkohle. Die Grube ist an die Staatseisenbahnstrecken Köln –Aachen, Köln–M. Gladbach u Düren –Neuss angeschlossen. Der Grundbesitz der Grube beträgt 1070 ha zu Eigentum, dazu sind 3 ha gepachtet. Für Bergwerks- u. Betriebsanlagen, einschliessl. 51 Beamten- u. 174 Arbeiterwohnungen, sind 257 ha in Benutzung. II. Abteil.: Sibyflagrube mit den Grubenfeldern Sibylla, Fortuna 2, Max Rudolf, insges. 4 928 310 qm. Die Abteil. hat eine Brikettfabrik mit 12 einfach. Pressen; die jährl. Produktions- länigkeit beträgt 200 000 t Braunkohlenbriketts. Ausserdem hat die Grube besond. Aufberert.- Anlagen für Rohkohle. Für den Abbau des unter dem Kohlenfföz anstehenden Tones, der besonders verwertet wird, sind besondere maschinelle Einrichtungen vorhanden. Der Grund- besitz der Grube beträgt 300 ha zu Eigentum; von ihnen dienen 92 ha zu Bergwerks- u. Betriebsanlagen einschliessl. 12 Beamten- u. 57 Arbeiterwohnungen. Die Grube ist an die Staatsbahnstrecke Horrem-Liblar sowie an die Kleinbahn Köln– Benzelrath angeschlossen. IlIl. Abteil.: Grube Grefrath mit den Grubenfeldern Sibyllagrube, Erich u. Otto Friedrich. insges. 12 931 810 qm. Die Abteil. hat eine Brikettfabrik mit 13 einfachen Pressen und 1 Zwillingspresse mit einer jährl. Leistungsfähigkeit von 245 000 t Briketts. Ausser dem befinden sich auf der Grube besondere Anlagen für die Gewinnung u. Aufbereitung der Rohkohle u. eine allen Gruben dienende, modern eingerichtete Hauptwerkstätte mit Schmiede- u. Montagehalle, Sägewerk, Modelltischlerei, Stellmacherei, Grau- u. Gelbgiesserei, Lehrlings- werkstatt u. Zentralmagazin. Der Grundbesitz der Grube beträgt 350 ha zu Eigentum; 116 ha dienen zu Bergwerks. u. Betriebsanlagen einschliessl. 28 Beamten- u. 79 Arbeiter- In Mödrath ist die Grube an die Staatsbahnstrecke Liblar–Horrem ange- schlossen. IV. Abteil.: Gruhlwerk mit den Grubenfeldern Bleibtreu, Bleibtreu-Erweiterung, Franziskus, Friedericke I u. II, insges. 7 790 148 qm. Gruhlwerk hat in 2 Unterabteilungen 5 Brikettfabriken mit 34 einfachen, 14 Doppel., 12 Zwillings- u. 2 Drillingspressen mit einer Jahresleistungsfähigkeit von 1 350 000 t, ferner Aufbereitungsanlagen für Rohkohle. Die Kohle wird mit Grossraumwagen u. elektrisch betriebener Zahnradbahn aus der Grube gefördert. Das Werk ist an die Staatseisenbahnstrecken Köln–Euskirchen–Trier u. Liblar–Vochem angeschlossen. Der Grundbesitz beträgt 317 ha zu Eigentum u. 280 ha Pachtland, das von dem preussischen Forstfiskus gepachtet ist; 325 ha dienen zu Bergwerks- u. Betriebsanlagen, einschliesslich 83 Beamten- u. 371 Arbeiter wohnungen. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1931. 242