Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl. u. Torfgewinnung. 3867 Aufsichtsrat: Vors. Geh. Reg.-Rat Ottmar Strauss, Köln; Stellv. Eberhard Ramspeck, Geh. Komm.-Rat Dr. jur. h. c. Gg. E. Schmidmer, Präsident der Industrie- u. Handels- kammer Nürnberg, Geh. Komm.-Rat Ludwig Metzger, Komm.-Rat Bankier Dr. Richard Kohn, Nürnberg; Otto Wolff, Franz Krahé, Köln; Gen.-Dir. Erich Tgahrt, Neunkirchen-Saar; vom Betriebsrat: Franz Oesterreicher, Christoph Hartner. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Concordia Bergbau-Akt.-Ges., Oberhausen (Rhld.). (Börsenname der Vorkriegs-Obl.: Rombacher Hüttenwerk.) Gegründet: 4./7. 1888 in Koblenz; eingetr. 13./7. 1888. Sitz verlegt nach Rombach lt. G.-V. v. 29./11. 1890, dann lt. G.-V. v. 25./10. 1919 nach Koblenz zurückverlegt. Sitz nun- mehr lt. G.-V. v. 16./8. 1923 nach Hannover verlegt. Firma bis 10./12. 1926: Rombacher Hüttenwerke mit Sitz in Hannover. Zweck: 1. Betrieb des Bergbaues; 2. Erricht., Erwerb, Pacht. u. Verpacht., Veräusser. u. Betrieb von Unternehm. der Bergwerks-, Hütten- u. chem. Industrie; 3. Ein- u. Verkauf aller bei diesen Industrien gewonnenen Erzeugnisse; 4. Erwerb u. Verwert. von Patenten auf dem Gebiete dieser Industrien; 5. Erwerb, Erricht., Pacht., Verpacht., Betrieb u. Veräusser. von Fabriken u. Anlagen, welche zur Erreich. der vorgedachten Zwecke dienen, oder deren Geschäftsbetrieb zu den vorgedachten Zwecken in Bezieh. steht, sowie Beteil. an solchen Unternehm., ferner Abschluss von Interessengemeinschaften; 6. die Erricht. von Zweigniederlass. im In- u. Auslande. Entwicklung: Die Ges. hatte bis zum Jahre 1919 ihren Schwerpunkt in Lothringen, wo sie unter der Firma „Rombacher Hüttenwerke“ (S. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927) aus- gedehnte Erzgruben, Stahl- u. Walzwerke betrieb. Sie verlor ihren lothringischen Besitz durch Enteignung seitens der französ. Behörden u. war nunmehr gezwungen, im Inland neue Stützpunkte zu suchen. Im Jahre 1920 übernahm sie das Steinkohlenbergwerk der Concordia Bergbau-Aktien-Ges, im Jahre 1921 die Westfälischen Stahlwerke in Bochum u. die Concordiahütte in Engers. Im gleichen Jahre wurde durch Aktienbesitz u. Interessen- gemeinschaftsvertrag die Eisenhütte Holstein A.-G. in Rendsburg angegliedert. Im Jahre 1923 kam die Mehrheit der Aktien der Howaldtwerke in Kiel in den Besrtz der Rombacher Hüttenwerke. Die Ruhrbesetzung fügte der im Aufbau begriffenen Ges. einen schweren Schlag zu. Bei Eintritt der Stabilisierung der Mark befand sich die Ges. in ausgedehnten Bauprojekten, die nicht mehr zurückgestellt werden konnten, die andererseits durch die Entwickl, der Verhältnisse weit grössere Beträge verschlangen, als vorauszusehen war. Erhebl. Verluste bei den Howaldtwerken infolge Übernahme des Baues von Tankschiffen traten hinzu. Die Ges. geriet in finanzielle Schwierigkeiten, die im Oktober 1925 zu einem Stundungsabkommen mit den als Gläubiger beteiligten Banken führten. Im Laufe des Jahres 1926 wurden die Eisenwerke (Westfälische Stahlwerke, Concordiahütte u. Eisenhütte Holstein) an die Ver- einigte Stahlwerke A.-G. abgestossen; die Beziehungen zu den Howaldtwerken wurden unter erheblichen Opfern gelöst u. die finanziellen Verhältnisse der Ges. saniert. (Näheres darüber s. unter Abschnitt Kapital u. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Der Umstand, dass die Aktien der Ges. im Zus. hang mit der Sanierung u. der Zus, leg. des A.-K. zeitweise nicht notiert u. daher schwer verwertbar waren, hatte Veranlassung gegeben, den Aktionären im Nov./Dez. 1926 ein Umtauschangebot von je nom. RM. 12 000 Rombacher St.-Akt. in nom. RM. 1200 St.-Akt. der Kokswerke & Chemische Fabriken Akt.- Ges. anzubieten. Besitztum: Die Ges. betreibt nunmehr zu Oberhausen (Rhld.) eine Steinkohlenzeche mit sechs Schächten. Die Gerechtsame umfasst 15 340 875 qm (15 Normalfelder). In vier Kokereien wird die gewonnene Kohle zum Teil verkokt; neben dem Koks werden Ammoniak, Benzol, Teer u. sonstige Nebenprodukte gewonnen. Der Grundbesitz der Ges. hat eine Grösse von 250 ha, in den Gemarkungen Oberhausen, Sterkrade u. Meiderich gelegen. Davon sind für Werksanlagen beansprucht 133 ha, von Wohnhäusern 87 ha; der Rest wird landwirtschaftlich genutzt. – Neben den erforderl. Verwaltungsgebäuden sind auf drei Zechenanlagen an Maschinen, Kesseln u. Generatoren zur Erzeugung von Kraft und Licht usw. insgesamt vorhanden. 7 Fördermasch., 4 Ventilatoren, 12 Luftkompressoren, 2 unter- u. oberirdische Wasserhaltungen, 9 Lokomotiven; 56 Kessel mit einer Heizfläche von 8380 qm, 3 Generatoren mit einer Leistung von 8100 kW. — Die Ges. besitzt 496 Wohnhäuser u. 28 Wohnbaracken; die Zahl der Beamtenwohnungen beträgt 234. die der Arbeiterwohnungen 1581. – Die Belegschaft belief sich 1930 durchschnittlich auf 1d. 4162 Mann. Statistik: 1913 1927 1928 1929 1930 Kohlenförderung t 1 537 338 1 478 324 1 449 529 1 465 434 1537 923 Koksherstellung t 395 220 331 825 389 120 414 856 400 010 Rohteer. 13 293 10 693 12 462 12 526 11 617 Ammoniak t 5 206 4 388 5 076 5 410 5 288 ger. Benzole. t 2212 2 396 2788 2 910 3 032 Cumaronharz. 1= — — 348 Beteiligungen: Die Ges. besitzt im wesentlichen folgende Beteiligungen: RM. 1 000 000 Anteile der H. Paul Disch, Rhederei u. Handelsges. m. b. H., Duisburg-Ruhrort (Kapital