3872 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Kapital: RM. 3 500 000 in 3500 Aktien zu RM. 1000. Urspr. M. 3 500 000, begeben zu pari. Lt. G.-V. v. 23./3. 1925 ist das A.-K. in bisher. Höhe auf Reichsmark-Währ. umgestellt. 4½ % Anleihe von 1909: Zwecks Barablös. der Altbes.-Genussrechte mit 40 % wurde die Spruchstelle angerufen (Bek. v. 4./7. 1930). Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonderrücklagen, 5 % Div., dann 7 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. für jedes Mitgl.), Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1930: Aktiva: Grundst. 265 511, Gebäude u. Masch. 4 455 744, Inv. 511 952, Beteil. 738 325, Kassa 54 718, Debit. 2 604 362. – Passiva: A.-K. 3 500 000, R.-F. 350 000, Kredit. 4 780 612. Sa. RM. 8 630 612. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 462 278, Abschr. 716 163, Gewinn pro 1930 241 560. Sa. RM. 1 420 00 1. – Kredit: Fabrikations-K. RM. 1 420 001. Dividenden: 1912/13: 6 %; 1924–1930: 0, 0, 0, 0, 0, ?, ? %. Direktion: Wilh. Werhahn jun., Neuss. Aufsichtsrat: Vors. Peter Werhahn, Neuss; Stellv. Bankdir. Dr. Alfred Wolff, München; Cornelius Werhahn, Neuss a. Rh.; Ferd. Neess, Köln. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Siegen-Solinger Gussstahl-Actien-Verein in Solingen, Wilhelmstr. 24. Gegründet: 23./12. 1872. Zweck: Betrieb einer Gussstahlfabrik in Solingen u. Handel mit den hergestellten Stahlsorten u. Waren sowie Betrieb aller verwandten u. einschlägigen Geschäfte u. Beteil. an ähnlichen Unternehm. Die Erzeugnisse der Ges. sind in der Hauptsache hochwertige Edelstahle aller Art in gewalzter, geschmiedeter, gepresster u. gezogener Ausführung, Gussstahl. Bessemer- u. Martin-Stahl, Stahlbleche, Schmiedestücke, warmgepresste Hohlkörper u. Stahl- formguss, Feinbleche. Verkaufsstellen bestehen in verschied. Städten Deutschlands. 1930 Aufnahme der Fabrikation von Leichtmotorrädern. 1922 Angliederung der Weyersberg, Kirschbaum & Cie. A.-G., im Wege der Fusion (s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1924/25). Besitztum: Die Werke der Gesellschaft befinden sich in Solingen, Wald (Rhld.) und Frankleben bei Merseburg. – Die in Solingen vorhandenen Anlagen umfassen u. a.: ein Stahlwerk, eine Stahlgiesserei, ein Blockwalzwerk, zwei Feinwalzwerke, ein Blechwalz- werk, ein Hammerwerk, ein Press- und Ziehwerk, mechanische Werkstätten, ein Kalt- walzwerk, eine Stangen- und Drahtzieherei, eine Glüherei, Härterei und Vergütungs- anstalt, chemische u. physikalische Laboratorien sowie Versuchsanstalten. Der Antrieb der Maschinen erfolgt durch Dampf u. Elektrizität. Es werden rund 5000 PS benötigt. Das Werk hat eigenen Anschluss an die Staatsbahn; ausserdem sind die einzelnen Abtei- lungen des Werkes durch 2 km eigenes Gleis untereinander verbunden. Der Grund- besitz des Siegen-Solinger Gussstahl-Aktien-Vereins beträgt in Solingen ca. 119 417 qm, wovon ca. 35 900 qm bebaut sind. Hier befinden sich ausser den Betriebsanlagen u. den Verwaltungsgebäuden 52 Beamten- u. Arbeiterhäuser. – Die Abt. Weyersberg, Kirsch- baum & Cie. besteht aus 2 Betrieben, u. zwar dem Werk in Solingen u. dem Werk in wWald (Rhld.). Hergestellt werden in der Hauptsache Fahrräder, Fahrradteile, Motor- räder, Haarschneidemasch. u. blanke Waffen. Das Solinger Werk umfasst Stanzerei, Prägerei, Gesenkschmiede, Klingenwalzerei, Fräserei, Schleiferei, galvanische Anstalt, Lackiererei, Schwertfegerei u. Werkzeugmacherei mit den erforderl. Nebenanlagen. Das Werk in Wald besteht aus Rohrzieherei, Rohrschweisserei u. Glüherei sowie den erforderl. Hilfsanlagen. Zur Erzeug. der Antriebskraft dienen eigene Kraftanlagen von 1500 PS; ausserdem besteht Anschluss an das Rhein.-Westfäl. Elektrizitätswerk. Der Grundbesitz dieser Abt. beträgt 30 804 qm, wovon 19 275 qm auf Solingen (davon 10 583 qm bebaut) u. 11 529 qm auf Wald (davon 5300 am bebaut) entfallen. Das Werk verfügt über eigene Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser. – Das in Frankleben unter der Firma „Stahl- u. Eisenwerk Frankleben, Zweigwerk des Siegen-Solinger Gussstahl-Aktien-Vereins in Solingen“ betriebene Werk ist auf einem 79 474 qm umfassenden Gelände errichtet, wovon bis jetzt 10 840 qm bebaut sind. Die Anlagen bestehen zurzeit aus einer Stahlgiesserei, einer Graugiesserei, Putzerei, Schmiede, einer umfangreichen mechanischen Werkstatt, Modelltischlerei u. einem Modellager sowie dem erforderl. Nebenbetrieb wie Gasgeneratoranlage, Sandauf bereit. etc. Der Antrieb der Maschinen erfolgt ausschliesslich durch elektrische Kraft. Die Fabrik- anlagen liegen unmittelbar am Bahnhof u. besitzen Gleisanschluss. Es sind 14 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser vorhanden. – In Remscheid unterhält die Ges. eine Vertretung u. ein Lager; der dortige Grundbesitz umfasst rund 900 qm, wovon 500 qm bebaut sind. Beteiligungen: Beteiligt ist die Ges. an der Werkzeug- u. Maschinenfabrik Fr. Aug. Jahn A.-G. in Gera-Reuss. Ausserdem besitzt die Ges. sämtl. Anteile der Firma Heyden & Käufer G. m. b. H. in Hagen. Mitte 1930 erwarb die Ges. die Aktienmehrheit der Lippische Fahrradindustrie A.-G. in Horn. Kapital: RM. 6 850 000 in 167 500 St.-Akt. zu RM. 40 u. 12 500 Vorz.-Akt. zu RM. 12. Die Vorz.-Akt. sind mit 7 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 10fachem Stimmrecht ausgestattet. – Vorkriegskapital: M. 1 160 400.