3894 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Actien-Gesellschaft H. F. Eckert in Berlin-Lichtenberg, Frankfurter Allee 141. Der G.-V. v. 4./9. 1931 wurde Mitteil. gemäss § 240 HGB. gemacht (Verlust Ende Sept. 1930 RM. 1 503 633). Lt. Mitteil. der Verwalt. bildet die Ursache für den Verfall des Unternehmens die schlechte Lage der landwirtschaftl. Abnehmer. Angesichts des ständigen Umsatz- rückganges, der vor dem Kriege jährlich etwa M. 7 000 000, 1928/29 noch RM. 4 000 000, im Berichtsj. 1929/30 rund RM. 2 000 000 betrug, um 1930/31 auf RM. 1 200 000 zu sinken, sei es auch nicht möglich gewesen, durch Rationalisier. den wachsenden Betriebsverlusten Einhalt zu gebieten. Es wird ein gerichtliches Vergleichsverfahren zum Zwecke der Liqu. angestrebt. Gegründet: 29./6. 1871; eingetr. 29./7. 1871. Übernahme der von Heinr. Ferd. Eckert 1846 gegründ. Fabrik. Die Firma hiess bis 1./7. 1893 „Akt.-Ges. für den Bau landwirtschaftl. Maschinen und Geräte und für Wagenfabrikation H. F. Eckert“. Zweck: Fabrikation u. Verkauf von landwirtschaftlichen Maschinen u. Geräten. Besitztum: Die Werke der Ges. liegen in B.-Lichtenberg an der Frankfurter Allee gegenüber dem Güterbahnhof der Ostbahn, mit dem sie durch ein eigenes Anschlussgleis verbunden sind. Der Betrieb teilt sich in 3 Spez.-Abteil.: Pflugfabrik, Säe- u. Erntemasch.-Fabrik u. allg. Maschinenbau. Die Werke verfügen über einen grossen Bestand moderner Arbeits- masch., besonders solcher für Massenfabrikation; die Kraftzentrale enthält 3 Compound-Dampf- masch. von 200 PS, 450 PS u. 800–1000 PS, mit einem Dynamo direkt gekuppelt, ausserdem stehen im Anschluss an die beiden anderen Dampfmasch. noch 4 kleinere Dynamos zur Verfüg. Die Herstell. von Grauguss u. Temperguss geschieht in eigener Giesserei u. auch die Schmiede verfertigt, soweit angängig, alle zur Fabrikation erforderl. Teile selbst. Das Press- u. Stanzwerk ermöglicht es der Fabrik, alle zur Anfertig. des Automobilbaues u. mancher landwirtschaftl. Masch. erforderl. Presstcile in eigener Regie herzustellen, wie auch die benötigte grosse Anzahl von Rädern für Fahrzeuge u. Maschinen selbst gefertigt werden. Das Areal der Ges. umfasst 73 872 qm. 32 163 qm sind durch Gebäude bedeckt. Die älteren Baulichkeiten sind in Sheddachbau ausgeführt, während die Neubauten der letzten Jahre Hochbauten von 3–6 Stockwerken nebst Erdgeschoss u. Mansardendach sind. – Rund 700 Beamte u. Arbeiter. Aktien-Umtauschangebot: August 1930 wurde den Aktion. angeboten, ihre Aktien in Th. Flöther-Aktien umzutauschen im Verhältnis von 3 Eckert-Aktien in 2 Flöther-Aktien gleichen Nominalbetrages. Eine Fusion beider Gesellschaften ist vorläufig nicht beabsichtigt. Kapital: RM. 1 550 000 in 3925 Aktien zu RM. 20, 1492 Aktien zu RM. 100, 241 Aktien zu RM. 300 u. 1250 Aktien zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 6 000 000. Urspr. Kapital M. 1 800 000, erhöht bis 1911 auf M. 6 000 000, dann erhöht 1923 auf M. 31 000 000 in 4000 Akt. zu M. 600, 10 500 Akt. zu M. 1200, 2666 Akt. zu M. 6000 u. 2 Akt zu M. 2000 (über Kapitalsbew. s. Hdb. d. Dt. A-G. Jahrg. 1927). Das A.-K. wurde lt. G.-V. v. 30./9 1924 von M. 31 Mill. im Verh. 10: 1 auf RM. 3 100 000 umgestellt u. der Nennwert der Aktien von bisher M. 600, 1200, 6000 u. 2000 auf RM. 60, 120, 600 u. 200 durch Abstempel. herab- gesetzt. Zwecks Beseitigung der Unterbilanz u. Bildung von Res. beschloss die G.-V. vom 15./2. 1927 Herabsetz. um RM. 1 550 C00 durch Zus. legung der Aktien im Verh. 2: 1. 1930 Neustückelung des A.-K. Grossaktionäre: Th. Flöther Maschinenbau A-G. in Gassen N.-L. Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % Teilschuldverschr. v. 1905, Stücke zu M. 500 u. 1000 abgestemp. auf RM. 75 bzw. RM. 150. Zahlst. wie bei Div. Anleihe war zum 1./7. 1923 zur Rückzahl. gekündigt. Die Altbesitz-Genussrechte wurden durch Barzahlung von RM. 25 für je M. 500 abgelöst. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1931 am 4./9. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Rest 8 % Tant. an A.-R. (ausser- dem eine feste Jahresvergüt. von RM. 1000 pro Mitgl., Vors. RM. 2000), Uberrest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. zu Sonderrückl. etc. Bilanz am 30. Sept. 1930: Aktiva: Grundst. 1 000 000, Gebäude 514 000, Masch. 125 000, elektr. Licht- u. Kraftanlage 400 000, Gleis-Anl. 1, Werkz. 70 000, Formplatten u. Gesenke 43 000, Modelle 36 000, Utensil. u. Druckstöcke 1, Mobil. 1, Fuhrpark 13 000, Kassa 13 543, Wechsel 16 171, Vorräte 1 467 141, Schuldner 619 825, Verlustvortrag aus 1928/29 567 568, Verlust in 1929/30 936 065. – Passiva: A.-K. 1 550 000, R.-F. 155 000, Teilschuldverschr. 51 000, noch nicht erhob. Teilschuldverschr.-Zs. 214, Akzepte 624 545, Bankschulden 2 138 145, sonstige Schulden 1 040 429, Rückst. für Debit. u. Wechseloblig. 261 983. Sa. RM. 5 821 316. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1928/29 567 568. Handl.-Unk. 180 110, Steuern 59 738, Zs. 401 274, Abschr. 166 418, Rückst. far Debit. u. Wechselobligo 261 983. – Kredit: Bruttoüberschuss 132 786, nicht erhob. verf. Div. 672, Verlustvortrag aus 1928/29 567 568, Verlust in 1929/30 936 065. Sa. RM. 1 637 091. Kurs: In Berlin Ende 1913: 133 %; 1925 –1926: 44, 58 %. Amtl. Notiz 1927 eingestellt. Kurs Ende 1929–1930 im Berliner Freiverkehr: 17, 15 %. Dividenden: 1913/14: 6 %; 1924/25–1929/30: 0 %. Vorstand: Gen.-Dir. Georg Weichhardt, Gassen N.-L.; Dr. Hans Weichhardt; Berlin. Prokuristen: Fritz Thimm, Gustav Frömke, Arthur Bock, Ernst Ponick.