3896 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Besitztum: Die Ges. besitzt Baugelände in B.-Reinickendorf. Die Werksanlagen befinden sich in gemieteten Räumen, die auf Eisenbahngelände gelegen sind. – Die Werksanlagen bestehen aus Giesserei, Blech- u. Bänder-Walzwerk, Drahtprofil- u. Rohrzieherei, hydraul. Presserei u. Gesenkschmiede. Das Werk hat Bahnanschluss. Zum Betriebe des gesamten Werkes sind vorhanden: 3 Transformatorenstationen für eine Kapazität von zus. 2150 KVA., 1 Hochspannungsmotor für 6000 Volt (640 PS), 1 Dampfmaschine 1000 PS. – Die maschinellen Einrichtungen bestehen aus Exzenterpressen, Ziehpressen, hydraulischen Pressen, Balanciers, Stosswerken, Damaszierwalzen, Schleifbänken, Drückbänken, Hobelbänken, Dampfsägen, Dampfscheeren. – Angest. u. Arb.: 60 u. 408. Beteiligungen: Die Ges. erwarb 1929 u. 1930 das gesamte A.-K. von RM. 400 000 der Altmann A.-G. für Metallbearbeitung in Berlin. Entwicklung: 1922 Erwerb des Messingwerkes Reinickendorf von der Hirsch Kupfer u. Messingwerke A.-G. 1923 gab die Ges. das Messingwerk Reinickendorf an die Vorbesitzerin zurück u. erweiterte sich anderseits durch Hereinnahme des Betriebes der Bing-Werke vorm. Gebr. Bing A.-G., Nürnberg, sowie durch gleichzeitige Übernahme des grössten Teils der Aktien der Metallwarenfabrik vorm. Max Dannhorn A.-G. Die G.-V. v. 20./2. 1924 be- schloss demgemäss Anderung der Firma (s. oben). Die G.-V. v. 22./5. 1925 hat nach Lösung der vorgen. gegenseitigen Bindungen zwischen Hirsch, Bing u. der Ges. Rückänd. der Firma in Baer & Stein A.-G. beschlossen. Da die Ges. in die bisherigen Räume (Berlin, Alexandrinenstr. u. B.-Reinickendorf) im Laufe ihrer Entwicklung erst nach u. nach hineingewachsen war, so waren aus Gegeben- heiten der Raumverteilung vielfach sehr ungünstige Transportverhältnisse entstanden, die den Betrieb mit erheblichen unproduktiven Unkosten belasteten. Es gelang der Ges. im Jahre 1929 einen langjährigen Mietvertrag für einen Hallenbau, der auf Eisenbahngelände gelegen ist, abzuschliessen u. gleichzeitig die alten Grundstücke u. Gebäude zu veräussern. Behalten wurde lediglich in Reinickendorf gelegenes Baugelände, um gegebenenfalls die Möglichkeit zu haben, später wieder einmal in eigene Räumlichkeiten zurückzukehren, wenn die Notwendigkeit dazu gegeben sein sollte. 1930 wurde die Verlegung der Fabrikation zu Ende geführt. Kapital: RM. 2 000 000 in 20 000 Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 1 500 000. Urspr. M. 1 150 000, erhöht 1909 um M. 350 000, 1921 um M. 1.5 Mill. Ferner erhöht lt. ― G.-V. v. 31./8. 1922 um M. 6 Mill. in 6000 Aktien zu M. 1000 zum Zwecke des Erwerbes der Messingwerke Reinickendorf Betriebs-G. m. b. H. (s. o.). Lt. G.-V. v. 24./11. 1924 Umstell. von M. 9 Mill. auf RM. 540 000 (50: 3), in 9000 Aktien zu RM. 60. Die G.-V. v. 19./10. 1926 beschloss Erhöh. uk RM. 1 460 000 in 14 600 Aktien zu RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1926; ausgegeben zu 110 %. Grossaktionäre: Die Mehrheit des Kapitals der Ges. (90 %) ist im Besitz der Hirsch- Kupfer- u. Messingwerke A.-G. in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 22./7. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. event. Spezialrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 112 750, Masch. u. Werkzeuge 666 000, Neuwerk 969 211, Fuhrpark 4000, Mobil. u. Modelle 2, Kassa 9477, Postscheck 25 826, Devisen 4747, Wechsel 7412, Bankguth. 7503, Aussenstände 565 763, Wertp. 400 000, Waren u. Material. 1 458 530. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 200 000, Schulden 1 992 218, nicht erhobene Div. 12, Gewinn 38 995. Sa. RM. 4 231 225. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. einschl. Steuern u. Zs. 558 532, Abschr. 138 501, Gewinn (wird vorgetragen) 38 995. – Kredit: Vortrag aus 1929 39 176, Brutto- gewinn 696 852. Sa. RM. 736 029. Kurs: Ende 1913: 425.25 %; Ende 1925–1930: 59.75, 231.5, 202, 181.50. 120, 118 %. Notiert in Berlin. Zugelassen 1896; erster Kurs am 17./6. 1896: 149 %. Die letzte Aktien- Emission lt. G.-V. vom 19./10. 1926 wurde August 1927 zugelassen. Damit ist das gesamte A.-K. zugelassen. Dividenden: 1913: 30 %; 1924–1930: 0, 0, 10, 10, 7, 7, 0 %. Direktion: Samson Buttenwieser, Ing. Fritz Altmann, Dipl.-Ing. Bruno Wollmann. Prokurist: Hermann Apt. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Konsul Eugen Landau; Stellv. Dr.-Ing. Aron Hirsch, Komm.- Rat Konsul Dr. Walter Sobernheim, Dir. Siegmund Hirsch, Dir. René Schwarz, Dir. Wilh. Bölcke, Bank-Dir. Rechtsanwalt Walther Bernbard, Berlin; vom Betriebsrat: Otto Brock- meyer, Hermann Schmidt. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Darmst. u. National- bank, Commerz- u. Privat-Bank, Reichskredit-Ges., A.-G. Aus dem Geschäftsbericht 1930: Im Jahre 1930 wurde die Verlegung der Fabrikation zu Ende geführt u. die damit verbundene Umstell. vollendet. Der Umsatz blieb gegenüber dem Vorjahr zurück, so dass sich die getroffenen Massnahmen noch nicht auswirken konnten. Eine Neuaufnahme verschied. Artikel verspricht bei Wiedereinsetzung der wirtschaftlichen Belebung eine regelmässige Erhöh. der Umsatzmöglichkeiten. Die Bilanz zeigt in den An- lagewerten die durch die Durchführ. der Modernisierung sich ergebende Erhöh. der Ziffern.