3914 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Interessengemeinschaft: Die G.-V. v. 7./12. 1927 genehmigte den zwischen der Gustav Genschow A.-G. u. der Rheinisch-Westfälische Sprengstoff A.-G., Köln, abgeschlossenen Interessengemeinschaftsvertrag. Danach erhalten die Stammaktien der Gesellschaft von der I. G. Farbenindustrie, mit der die Rheinisch-Westfälische Sprengstoff A-G. bereits in Interessengemeinschaftsvertrag steht, dieselbe Divid. garantiert, wie die Aktien der Rhei- nisch-Westfälische Sprengstoff A.-G., nämlich 40 % der Div. der I. G. Farbenindustrie. Daneben wird den Genschow-Aktionären ein Bezugsrecht an sämtlichen künftigen Kapital- erhöhungen der I. G. Farben zugesichert, dergestalt, dass die Genschow-Aktionäre auf RM. 400 ihrer Aktien den gleichen Betrag der I G. Farben erhalten wie die I. G. Farben- Aktionäre auf RM. 160 ihrer Aktien. Vom 1./1. 1938 ab können die Aktien der Gustav Genschow A.-G. in Aktien der I. G. Farbenindustrie umgetauscht werden, u. zwar bekommen sie für nom RM. 1000 eigene Aktien nom. RM. 400 I. G. Farbenaktien. Der Interessen- gemeinschaftsvertrag trat 1./1. 1928 in Kraft. Die G.-V. v. 30./6. 1931 beschloss im Zus. bang mit der Fusion der Rhein. Westfäl. Sprengstoff A.-G. mit der Dynamit A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co, den Interessengemeinschaftsvertrag einer Anderung zu unterziehen. Nach der Fusion der beiden Ges. gehen alle Rechte u. Pflichten aus dem Interessengemeinschafts- vertrag auf die Dynamit Nobel über. Die Dynamit Nobel A.-G. stand jedoch zu der I. G. Farbenindustrie in einer Dividendenrelation von 10: 5. Es wurde daher beschlossen, dass auf RM. 100 Genschow-Akt. dieselbe Div. wie auf RM. 80 Dynamit Nobel-Akt. entfallen soll. Kapital: RM. 4 138 000 in 10 000 St.-Akt. u. 300 12½ % Vorz.-Akt. Lit. A mit Nachzahl.- Anspruch (Nr. 1–300) zu RM. 400 sowie 450 6 % Vorz.-Akt. Lit. B mit Nachzahl.-Anspruch (Nr. 301–750) zu RM. 40. —– Vorkriegskapital: M. 2 250 000. Urspr. A.-K. M. 1 250 000, erhöht bis 1913 auf M. 2 250 000, dann erhöht von 1918 bis 1922 auf M. 10 750 000 in 10 000 St.-Akt., 300 Vorz.-Akt. A u. 450 Vorz.-Akt. B zu M. 1000 (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 24./11. 1924 von M. 10 750 000 auf RM. 4 138 000 dergestalt, dass der Nennwert der St.-Akt. u. der Vorz.-Akt. Lit. A. von bisher M. 1000 auf RM. 400 u. der der Vorz.-Akt. Lit. B zu bisher M. 1000 auf RM. 40 ermässigt wurde. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 30./6. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. ¼o des A.-K.), etwaige Sonderrückl., 12½ % bzw. 6 % (Max.) Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Aktien, 5 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt. von RM. 1500 je Mitgl., der Vors. RM. 3000), Rest Super-Div. an St.-Akt. bzw. etwaige Rückl. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 272 292, Masch. 155 341, Mobil., Fuhrpark u. elektr. Anl. 3, Wertp. u. Beteil. 712 804, Rohstoffe, Waren 1 760 634, Forder. von Tochterges. 1 185 737, sonstige Forder. 3 627 288, Kassa 21 650, Wechsel 27 534, Bankguth. 386 386, (Avale 698 105). – Passiva: A.-K. 4 138 000, R.-F. 800 000, unerhob. Div. 1056, Hyp. 38 750, Kredit. 3 003 528, Gewinn 168 337, (Avale 698 105). Sa. RM. 8 149 672. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Steuern 1 764 486, Hyp.-Zs. 2137, Abschr. 66 515, Gewinn 168 337 (davon Div. 148 512, Tant. an A.-R. 1302, Vortrag 18 522). – Kredit: Gewinn-Vortrag aus 1929 18 522, Verrechn.-Gewinn 1 982 954. Sa. RM. 2 001 476. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 190 %; Ende 1925–1930: 38.75, 93, 104.75, 100.75, 64.50, 48 %. In Hamburg Ende 1925–1930: 38, 88, 104, 100, 63, 48 %. Dividenden: St.-Akt. 1913: 12 %; 1924–1930: 0, 0, 0, 4.8 4 % Bonus, 4.8 %, 4.8 –= 0.8 % 330 4.8 (Div.-Schein 5). Vorz.-Akt. 1913: 4½ %; 1925–1927: je 12½ bzw. 6 %; 1928–1930: je 0 %. Vorstand: Franz Voss, Nürnberg: Karl Genschow, Berlin; Dr. Rich. Seebach, Hamburg. Prokuristen: E. Neumann, K. Rensing, W. Dlugos, Berlin; K. F. Döll, W. Grabitz, E. Moss, Hamburg; W. Munzer, G. Winter, E. Walther, Durlach; F. Schlegelmilch, Köln; G. Christian, Königsberg/Pr; G. Franz, Nürnberg; H. Defoy, Potsdam. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Gust Genschow, Potsdam; Stellv. Gen-Dir. Dr. Paul Müller, Köln; Stellv. Bankier Dr. Arthur Rosin, Berlin; sonstige Mitgl.: Gen.-Dir. Dr.-Ing. h. c. Max Kosegarten, Justizrat Dr. h. c. Alb. Pinner, Staatsmin. a. D. Dr.-Ing. e. h. Jos. Koeth, Berlin; Geh.-Rat Dr. Paul Lederer, Berlin; Dr. Rudolf Schmidt, Köln; vom Betriebsrat: R. Fischer, K. Kirschenmann. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Darmstädter u. Nationalbank u. deren sämtl. Niederl., Lazard Speyer-Ellissen, Deutsche Länderbank. Georg Grauert Akt.-Ges. in Berlin-Stralau, Alt-Stralau 67. Infolge der dauernd ungünstigen Geschäftsentwicklung war die Ges. im März 1931 gezwungen, die Zahlungen einzustellen u. das gerichtl. Vergleichsverfahren zu beantragen. Der Vergleich, der die Zahl. einer Quote von 35 % an die nichtbevorrechtigten Gläubiger vorsieht, ist am 18./6. 1931 gerichtlich bestätigt worden. Die Giesserei wurde endgültig still- gelegt u. die Ges. ist bestrebt, das diesem Betrieb dienende Grundstück zu verwerten, um auf diese Weise eine Erleichterung der auf der Ges. ruhenden Zinsen u. Steuerlasten zu erzielen. Der G.-V. v. 23./9. 1931 wurde Mitteil. gemäss § 240 HGB. gemacht.