Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 3915 Gegründet: 29./3. 1910 mit Wirkung ab 1./7. 1909; eingetragen 4./5. 1910. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1912/13. Zweck: Fortbetrieb der von der offenen Handels Ges. Georg Grauert in Stralau betriebenen Eisengiesserei u. Maschinenfabrik (übernommen für M. 441 228), sowie überhaupt Betrieb eines Unternehmens, das auf die Fabrikation u. den Handel mit Gusswaren, Beleuchtungs- gegenständen, hauswirtschaftl. Masch. u. Maschinenteilen u. ähnlichen oder verwandten Artikeln eigenen u. fremden Fabrikates Bezug hat. Besitztum: Die Betriebsanlagen befinden sich auf den eig. Grundst. in B.-Stralau, u. zwar: 1. Die Eisengiesserei auf dem 4308 qm grossen Wassergrundst. Alt-Stralau 33 mit einer Wasserfront von etwa 35 m am Rummelsburger See. 2. Die Maschinenfabrik auf dem 3023 qm grossen Grundst. Alt-Stralau 67 an der Ecke der Kynaststrasse u. Ringbahn gelegen. Die Eisengiesserei hat 2 Cupolöfen mit je 2500 u. 3000 kg stündl. Schmelzleistung, mehrere Sandstrahlgebläse, Trockenkammer. Gussputzerei, Kernmacherei und alle zum Giessereibetrieb gehörigen Formmaschinen. Der Antrieb erfolgt durch 5 Elektromotoren von zus. 76 PS. Die Maschinenfabrik besteht aus einem Z3stöckigen Fabrikgeb., einem Masch.- u. Kesselhaus, Nebengeb. u. einem grösseren Lagerschuppen. Die Hauptbetfiebsmaschinen werden durch eine Dampfmasch. betrieben, ausserdem sind mehrere grössere elektr. Kraft- masch. zum Antrieb von Bohr- u. Schleifmasch. tätig. Die Einricht. der verschied. Werk- stätten bestehen aus einer Schlosserei, Dreherei, Klempnerei, Montierungsabteil. sowie einer modern eingerichteten Lackiererei. – 20 Beamte u. 140 Arbeiter. Kapital: RM. 720 000 in Aktien zu RM. 100 u. Aktien zu RM. 1000. Ursprünglich M. 380 000 (Vorkriegskapital). Erhöh. 1920 um M. 870 000, 1921 um M. 750 000, 1922 um M. 1 500 000, 1923 um M. 8 500 000. Lt. G.-V. v. 29./10. 1924 Umstellung des A.-K. von M. 12 000 000 auf RM. 720 000 durch Abstemp. der 12 000 Aktien von M. 1000 auf RM. 60. 1930 wurden die Aktien zu RM. 60 in Aktien zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 23./9. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K.), 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., ausserdem RM. 500 feste Vergüt. pro Mitgl., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 3 16 050, Gebäude 204 000, Giesserei, Waren 95 095, Masch. 24 000, Werkz. u. Modelle 20 000. Inv. 1000, Fuhrpark 1000, Debit. einschl. Bankguth. u. Wechsel 88 692, Kassa u. Postscheck 1531, Verlust 338 189. – Passiva: A.-K. 720 000, Hyp. u. Grundschulden 143 000, Bankschulden 130 784, Kredit. 68 765, Akzepte 15 508, Steuer-Rückstell. 11 500. Sa. RM. 1 089 557. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag aus 1929 127 200, Abschreib. 16 667, Hyp.- Ausgleich 4667, Verlust auf Waren-K. 44 033, allgem. Betriebs- u. Handl.-Unk. 205 028. – Kredit: Bruttogewinn: Giesserei 59 406, Verlust 338 189. Sa. RM. 397 595. Kurs: Ende 1925– 1930: 35, 70, 44, 57, 47, 43 %. Notiert in Berlin. Im April 1923 durch Commerz- u. Privat-Bank eingeführt. Dividenden: 1912/13: 10 %: 1924–1930: 0 %. Vorstand: Leo Hahn. Prokurist: Paul Paulo. Aufsichtsrat: Gen.-Konsul Julius Hellmann, Rechtsanw. Julius Mayer, Robert Hils, Dr. Erwin Galewski, Dr. Günther Nauck, Max Slaczeck, Berlin; vom Betriebsrat: G. Reck- ling, J. Maihofer. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin. Hamburg u. Magdeburg: Commerz- u. Privat-Bank. David Grove Akt.-Ges. in Berlin W 57, Bülowstrasse 90. Gegründet: 30./7. 1920 mit Wirkung ab 1./1. 1920; eingetr. 14./9. 1920. Gründer siehe Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Zweck: „„ u. Vertrieb von Zentral-Heizungs-, Lüftungs-, Gas-, Wasserleitungs- u. Badeanlagen. Entwicklung: Die David Grove A.-G. ging aus der 1864 gegründeten Fa. David Grove hervor, welche 1912 in eine G. m. b. H. u. 1920 in eine A.-G. umgewandelt wurde. 1923 Erwerb eines Bureauhauses in Breslau, Neue Taschenstr. 30, u. der Aktienmajorität der Bülowstr. 90, Grundstücksverwertungs-A.-G., Berlin W. 57, Bülowstr. 90. 1924/25 erwarb die Ges. die Grundst. u. Fabrikationsräume der stillgelegten Dinos-Werke in Hohenschönhausen. Das Werk Charlottenburg wurde stillgelegt, die Grundst. verkauft u. der Fabrikationsbetrieb nach Hohenschönhausen verlegt. 1927 wurde das Fabrikterrain in Spandau verkauft. Durch Zahlungseinstellung eines grossen Kunden u. durch einen zwölf-wöchigen Streik geriet die Ges. im Nov. 1929 in Zahlungsschwierigkeiten. Nach Beendigung dieses Streiks sah sich die Ges. veranlasst, das Vergleichs verfahren anzustreben. Dasselbe ist am 11./12. 1929 eröffnet u. am 24./2. 1930 auf der Basis beendet worden, dass die Gesamt- gläubiger mit 100 % befriedigt werden bei monatlichen Teilzahlungen von 5 %. Um das Geschäft auf das Installationsunternehmen in Berlin zu beschränken, wurden die Fabrik in Hohenschönhausen, die Filialen Breslau u. Danzig sowie die Forderungen gegenüber der Straathygia mit erheblichen Verlusten gegenüber dem Buchwert verkauft. Die G.-V. v. 29./4. 1930 (Mitt. gemäss § 240 H. G. B.) beschloss zum „ der Unterbilanz Herabsetz. des A.-K. (s. auch Kapital). Angestellte u. Arbeiter ca. 275 (bei Saison mehr).