M 3922 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Martini & Hüneke, Maschinenbau-Akt.-Ges. in Berlin SwW 48, Wilhelmstr. 122. Gegründet: 30./12. 1907; eingetr. 10./4. 1908. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1908/09. Sitz urspr. in Hannover, seit 12./12. 1908 in Berlin. Zweigniederlassung in Duisburg. Zweck: Herstellung u. Vertrieb techn. Einrichtungen zur Verhütung von Explosionen, insbesondere auch Ausführ. von Apparaturen u. Verfahren nach den Patenten Martini & Hüneke, Beteiligung bei anderen Gesellschaften, Erwerb, Verwertung u. Veräusserung von Patenten, Lizenzen u. Verfahren, Errichtung von Fabriken sowie Übernahme von Ver- tretungen. – Die Ges. stellt in der Hauptsache techn. Einricht. zur Verhütung von Explos. u. Bränden bei der Lagerung, Abgabe u. Verarbeit. feuergefährl. Flüssigkeiten, ferner Tank- wagen zum Mineralöltransport, sowie Maschinenstationen zur Erzeugung nicht oxydierender Gase her u. bedient sich dazu einer Anzahl in ihrem Besitz befindl. Patente, welche teil- weise bis 1941 laufen. Besitztum: Die Ges. hat für ihre Zwecke fiskal. Gelände in der Heidestrasse im Aus- masse von annähernd 5000 am gepachtet u. dort auf rd. der Gesamtfläche die erforderl. Gebäude für Maschinenbau, Kesselschmiede, Schlosserei, Montageabteilung usw. errichtet, in denen eine Reihe von Bohr-, Biege-, Abkaut- u. Schweissmaschinen, Drehbänke, Kom- pressor- u. Krananlagen Verwendung finden. Für den Betrieb werden 18 Elektromotoren mit zus. 110 PS benutzt; der erforderl. Strom wird vom Städt. Elektrizitätswerk bezogen. Für die Herstell. der Fertigfabrikate auf diesem Gelände bedient sich die Ges. der Märk. Maschinen- u. Apparatebau G. m. b. H., deren gesamte Anteile (RM. 5000) in ihrem Besitz sind. Der Vertrieb u. die Montage im Ausland wird durch eigene Verkaufsstellen in Amsterdam, Mailand, Wien u. New York bewirkt. In Berlin-Zehlendorf besitzt die Ges. ein Grundstück im Ausmasse von 4728 qm, auf welchem ein Wohnhaus mit rd. 400 qm Fläche erbaut ist. In Salzkotten besitzt die Ges. ein zum Teil bebautes Grundstück. Die Ges. (einschl. der Märk. Maschinen u. Apparatebau G. m. b. H.) beschäftigt rd. 220 Angestellte u. 680 Arbeiter. Beteiligungen: Die Ges. besitzt sämtl. RM. 5000-Anteile der Märkischen Maschinen- u. Apparatebau G. m. b. H. in Berlin. Ausserdem hat sich die Ges. 1926 mit etwa der Hälfte des Grundkapitals von sfrs. 25 000 an der Kresola A.-G. in Glarus beteiligt, die durch ihre deutsche Tochtergesellschaft, die Cheminova, Ges. zur Verwertung chem. Verfahren m. b. H. in Berlin, zum Teil in Zus. arbeit mit der Martini & Hüneke A.-G. Anlagen zur Rückgewinnung flüchtiger Lösungsmittel nach patentierten Verfahren baut. Ferner besitzt die Ges etwas über die Hälfte des RM. 200 000 betrag. Grundkapitals der Fabrik explosionssicherer Gefässe G. m. b. H., Salzkotten i. W. 1926 hat die Ges. die Grundst., Geb., Masch. u. Einricht. von Salzkotten käuflich erworben u. Salzkotten pachtweise wieder zur Verfüg. gestellt. Verbände: Die Ges. ist Mitgl. des Verbandes deutscher Apparatebau-Anstalten, Berlin, welcher die Vertretung dieser Industriegruppen bezweckt; die Mitgliedschaft ist 6monat. kündbar. Kapital: RM. 2 000 000 in 4000 Akt. zu je RM. 500. Urspr. M. 1 000 000 (Vorkriegskapital), ausgegeben zum Nennbetrage u. von den Gründern übernommen. Erhöht 1922 um M. 500 000 in 25 Nam.-Akt. zu M. 20 000 u. 1923 um M. 5 000 000 (auf M. 6 500 000) in 100 Nam.-Akt. Lit. B. zu M. 50 000. Die G.-V. v. 1./12. 1924 beschloss Umstellung des A.-K. von M. 6 500 000 auf RM. 910 000 (je nom. M. 1000 = RM. 140). Die Akt. zu RM. 140 sind später in Stücke zu RM. 500 umgetauscht worden. Lt. G.-V. v. 15./4. 1925 Erhöhung um RM. 390 000 auf RM. 1 300 000 durch Ausgabe von 390 Akt. zu je RM. 1000, Die neuen Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1925, wurden von einem Konsortium unter Führung von Hardy & Co., München zu 106 % mit der Verpflichtung übernommen, den alten Aktionären derart zum Bezuge anzubieten, dass auf je nom. RM. 4000 alte Aktien 1 neue Aktie zu je RM. 1000 zum Kurse von 110 % bezogen werden konnte. Die 390 Aktien zu RM. 1000 wurden lt. G.-V. v. 4./5. 1926 in 780 Aktien zu RM. 500 umgewandelt. Die G.-V. v. 4./5. 1926 beschloss, weitere Erhöhung um RM. 400 000 auf RM. 1 700 000, durch Ausgabe von 800 Aktien zu je RM. 500. Von den jungen Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1926, wurden RM. 325 000 vom Konsortium (Hardy & Co. G. m. b. H.) mit der Verpflichtung übernommen, sie den alten Aktionären im Verhältnis 4: 1 zu 109½ % zum Bezuge anzubieten. Die Erhöhung um die restlichen RM. 75 000 Aktien wurde im April 1927 durchgeführt. Der Erlös aus der Kapitals- erhöhung wurde für den Ausbau der neuerworbenen Fabrik in Salzkotten u. zur Finanzierung einer Anlage zur Rückgewinnung flüchtiger Kohlen wasserstoffe verwendet. – Lt. G.-V. v. 10./5. 1927 Erhöhung um RM. 300 000 in 600 Aktien zu RM. 500 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1927. Die neuen Aktien wurden von einem Konsortium unter Führung von Hardy & Co. G. m. b. H. übernommen u. den alten Aktionären 6:1 zu 140 % angeboten. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 25./6. Stimmrecht: Je RM. 500 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K., 5 % Div., vertragsmässige Ver- gütung an Vorstand u. Angestellte, 10 % Tant. an A.-R. (jedoch mind. RM. 1000 für jedes Mitglied u. RM. 2000 für den Vors). Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Forder. einschl. Guth. bei Zweiggesellschaften 1 914 081, Material 49 510, Kassa, Wertp. u. Wechsel 991 985, Beteil. 49 860, Grundstück u. Gebäude Berlin-Zehlendorf-Salzkotten 758 201, Maschinen 123 500, Fabrikeinricht. u. Werkz. 391 900, Büroeinricht. 1, Modelle 1, Patente 2, Fahrzeuge 1. – Passiva: A.-K. 2 000 000, ――