Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 3975 Reichelt-Metallschrauben-Akt.-Ges. in Finsterwalde, Bismarckstr. 9. Gegründet: 3./4. 1900 mit Wirk. ab 1./1. 1900; eingetr. 16./5. 1900. Sitz bis 22./3. 1903 in Berlin. Zweck: Herstell. von Metallfabrikaten aller Art, insbes. von blankbearbeiteten Metall- schrauben, Muttern, Facons u. präzis gezogenen Profilen, sowie von Apparaten u. Masch., insbes. Fortführ. der seit 1870 unter der Firma F. J. Reichelt Metallschraubenfabrik u. Facon- dreherei in Berlin u. Finsterwalde betriebenen Fabriken. –— Fabrikate: Herstell. blanker Schrauben u. Muttern u. der Nebenfabrikat. Zieherei, Glühanlage, Härterei, Schraubendreherei für Hand- u. automat. Betrieb, Facondreherei, Werkzeug- und Masch.-Bau; letzterer dient für Reparaturzwecke u. Neubau der Arbeitsmaschinen, Vernickelei, Tischlerei. Besitztum: Das Werk liegt in Finsterwalde, unmittelbar am Bahnhof u. hat Geleis- anschluss. Grundbesitz ca. 141 400 qm. An Gebäuden sind vorhanden: Wohngebäude, 1 Verwalt.-Geb., 1 Kraft- u. Lichtzentrale, 1 Kesselhaus mit 4 Kesselgruppen, 1 Maschinen- haus mit 2 Dampfturbinen von je 1000 PS, bebaute Arbeitsräume ca. 37 000 qam, ferner Kohlensilo, Lager, Schuppen usw. – Arbeiterzahl 1000 Mann. Kapital: RM. 3 424 000 in 34 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 6000 Vorz.-Akt. zu RM. 4. Letztere sind im Besitz der Deutschen Bank u. Disconto-Ges. u. bis 1931 gesperrt. Von den St.- Aktien sind RM. 282 500 im Besitz der Ges. Urspr. M. 2 100 000 (Vorkriegskapital), erhöht 1920 bis 1923 auf M. 40 000 000 in 34 000 St.-Akt. u. 6000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. vom 10./12. 1924 von M. 40 Mill. auf RM. 3 424 000 (St.-Akt. 10: 1. Vorz.-Akt. 250: 1) in 34 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 6000 Vorz.-Akt. zu RM. 4. Lt. G.-V. v. 11./5. 1928 wurden den Aktion. als Ersatz für die ausgefallene Div. von den der Ges. gehörenden RM. 650 000 Vorrats-Akt. RM. 275 000 in der Weise zum Bezuge angeboten, dass auf nom. RM. 1000 alte Aktien RM. 100 neue Aktien entfielen. Der für die neuen Aktien zu zahlende Betrag von RM. 23.92 je RM. 100 wurde von der Ges. zur Verfügung gestellt, so dass also die Aktion. die neuen Aktien franko Valuta erhielten. Grossaktionäre: Familie Reichelt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 24./6. Stimmrecht: 18St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 4 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., ev. bes. Abschr. u. Rückl., 6 % (Max.) Div. an Vorz.-Akt., bis 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. u. dessen Stellv. je RM. 1500), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 455 330, Gebäude 1 448 860, Werks- einricht. 477 076, Beteil. 199 000, Wertpapiere (darin enthalten RM. 282 500 eigene Aktien) 67 661, Lager 316 250, Kassa 8932, Wechsel 36 806, Schuldner 391 376, Bankguth. 124 344, Verlust 162 466, (Bürgschafts-Schuldner 42 000). – Passiva: A.-K. 3 424 000, R.-F. 175 000, noch nicht erhob. Div. 453, Gläubiger einschl. Steuern 88 648, (Bürgschafts-Gläubiger 42 000). Sa. RM. 3 688 101. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. soziale Lasten 215 279, allg. Unk. 419 433, Abschreibungen 192 418. – Kredit: Vortrag aus 1929 46 173, Rohgewinn 618 491, Verlust 162 466. Sa. RM. 827 130. Kurs: Ende 1913: 207.50 %; Ende 1925–1930: 52, 100, 93, 82, 49.75, 19¾ %. Eingeführt in Berlin Anfang Mai 1903 zum Kurse von 140 %. Dividenden: 1913: 15 %; 1924–1930: 0, 6, 0, 0, 6, 0, 0 %. Direktion: Ing. B. Ulbricht. Prokuristen: Franz Bach, E. Friedebach. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Bank-Dir. J. Kiehl, Stellv. Cuno Feldmann, Fabrikbes. Otto Schultz, G. Pilster, Berlin; Reg.-Rat Gust. Koch, Freiburg i. Br.; Fritz Reichelt, P. Rohde, Albrecht Schwartzkopf sen., Berlin; vom Betriebsrat: H. Mieth, P. Winkler. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disc.-Ges., Commerz- u. Privatbank. Flensburger Schiffsbau-Gesellschaft in Flensburg. Gegründet: 3./7. 1872; eingetr. 12./7. 1872. Zweck: Neub au u. Reparatur von Schiffen u. Fahrzeugen aller Art, Dockbauten, Masch.-Bau- Kesselschmiede, Giesserei etc., sowie Dockbetrieb u. Sauerstofferzeug.-Anlagen. Besitztum: Die Werft hat eigenen Grundbesitz von rund 106 800 qm u. Benutzungs- recht auf ein Areal von rund 76 800 qm. Die Anlagen befinden sich unmittelbar an der für grosse Seeschiffe erreichbaren Flensburger Föhrde u. sind durch eigenes Geleise mit der Hafenbahn und dem Eisenbahnnetz direkt verbunden. Dem Betriebe dienen 466 Eisen- u. Holzbearbeitungsmasch., 10 Dampf- u. Luftdruckhämmer/ 1 grosser Uferkran von 100 t Tragfähigkeit, 1 elektrisch betrieb. Uferkran von 10 t Tragfähigkeit, 70 Lauf-, Schwing- u. fahrbare Dampfkräne, 12 Gebläse, 3 grosse Cupolöfen, 1 Platten- u. 2 Winkel- Glühöfen etc. Ausser einer Reihe Motoren sind im Betriebe verwendet: 20 stationäre Dampf-, Druck-, Kraft- u. Lichtmasch. von 2800 ind. HP. mit 12 Dampfkesseln. Das Unternehmen umfasst die eigentl. Schiffsbau-Abt., dann Schlosserei, Schiffsschmiede, Sägemühle, Tischlerei, Bildhauerwerkstätte u. Malerei, Blockmacher u. Riggerwerkstätte, 5 Helligen und ein einseitig offenes Schwimmdock. Das Schwimmdock kann Schiffe bis zu