3998 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Hannoversche Waggonfabrik A.-G. (Hawa), Hannover, Göttinger Chaussee 8–12a. Folgendes Kommuniqué über die Geschäftslage der Ges. wurde Mitte Sept. veröffentlicht: Die schlechte Beschäftigungslage in der Waggonindustrie u. die Kreditkrise der letzten Monate haben sich auch auf die Hannoversche Waggonfabrik A.-G. in Hannover ausgewirkt. Den be- stehenden Schwierigkeiten war durch Zus. leg. des A.-K. nicht zu begegnen, da dadurch nicht die zur Überbrückung der in ihrer Dauer nicht übersehbaren krisenhaften Zeit erforderlichen grösseren Mittel zu erhalten waren. Der Vorst. sah sich daher genötigt, den A.-R. um die Zustimmung zur Einleitung des Vergleichsverfahrens mit dem Ziele der Liquidation zu ersuchen. Der A.-R. hat diesem Antrage mit der Massgabe entsprochen, dass der Vorstand beauftragt wird, nach Möglichkeit den Betrieb auch während des Verfahrens aufrecht- zuerhalten u. zu diesem Zwecke die abgeschlossenen Lieferverträge durchzuführen. Gegründet: 6./2. 1898 unter der Firma Hannoversche Holzbearbeitungs- u. Waggon- fabriken (vorm. Max Menzel u. Buschbaum & Holland) A.-G.; der Zusatz Buschbaum & Holland entfiel lt. G.-V. v. 30./12. 1899; die G.-V. v. 25./6. 1904 beschloss Abänderung der Firma in Hannoversche Waggonfabrik Akt.-Ges. u. lt. G.-V. v. 20./4. 1925 wie gegenwärtige Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Betrieb einer Waggonbau- u. Holzbearbeitungsfabrik, insbes. Herstellung aller Arten von Eisenbahn-, Strassenbahn- u. sonst. Wagen, Herstellung u. Veräusser. aller zur Ausrüst. von Eisenbahn- u. sonst. Transportmitteln erforderl. Gegenstände u. die Vornahme aller mit dem Ges.-Zwecke direkt oder indirekt im Zusammenhang stehenden Geschäfte. Die Ges. ist auch berechtigt, ähnliche Unternehm. zu erwerben u. sich bei anderen Ges. oder Handlungsfirmen, deren Betrieb zu dem ihrigen in Beziehungen steht, zu beteiligen. –— Der Hauptfabrikationszweig ist der Bau von Eisenbahn- u. Strassenbahnwagen, sowie von Salon-, Speise- u. D-Zugwagen, Kesselwagen u. Spezialwagen. Seit 1921 neben dem Waggon- bau u. a. im grossen Umfange Bau von Dreschmasch u. Bau von Karosserien f. Automobile u. Omnibusse. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. liegt in Hannover, gegenüber dem Bahn- hofe Linden-Fischerhof und hat eine Grösse von ca. 160 238 qm. Von der Gesamtfläche sind ca. 80 000 am mit massiven Bauten besetzt. Dieselben bestehen in der Haupt- sache aus 15 gröss. Montagehallen, welche zum grössten Teil neu errichtet sind, 2 Holz- bearbeitungshallen, 3 Stellmachereihallen, 1 moderne Schmiede, 2 Lackierhallen, 1 Ver- waltungsgebäude etc. Länge der Bahn- u. Werkstättengeleise beträgt ca. 6000 m. Be- schäftigt werden etwa 1000 Arb. Am 15./4. 1914 brannte der älteste Teil der Fabrikanlage nieder. Neben dem Wiederaufbau derselben wurde ein grosser Um- u. Neubau der Holz- bearbeitungs- und Montage-Abteil. vorgenommen. Lt. G.-V.-B. v. 16./11. 1920 erfolgte mit der Zuckerfabrik Linden eine Fusion. Die Kraftanlage besteht aus 14 Dampfkesseln von insgesamt ca. 1350 qm Heizfläche sowie aus 500 Elektromotoren mit ca. 4000 PS, die von dem Kraftwerk der Hannov. Strassenbahn gespeist werden. Kapital: RM. 3 750 000 in 1700 Aktien zu RM. 1000, 20 500 Aktien zu je RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 2 500 000. Urspr. M. 600 000, bis 1914 erhöht auf M. 2 500 000, dann erhöht bis 1922 auf M. 39 000 000 in 36 000 St.-Akt. u. 3000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. It. G.-V. v. 20./4. 1925 von M. 39 000 000 auf RM. 3 078000 durch Herabsetz. des Nennwertes der St.- bzw. Vorz.-Akt von M. 1000 auf RM. 80 bzw. RM. 66. In der a. o. G.-V. v. 14./12. 1925 wurde beschlossen, die Vorz.-Akt. in St-Akt. um- zuwandeln u. das A.-K. zwecks Sanierung (näheres s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927) von RM. 3 078 000 auf RM. 307800 herabzusetzen in der Weise, dass von je 10 alten St.-A. über RM. 80 u. von je 10 Vorz.-Akt. über RM. 66 je 9 vernichtet werden u. eine mit dem Vermerk, dass sie zufolge Beschl. der a. o. G.-V. v. 14./12. 1925 gültig geblieben ist, versehen wird. Ferner beschloss die a o. G.-V. v. 14./12. 1925, das A.-K. um bis zu RM. 1 742 200 auf RM. 2 050 000 durch Ausgabe von 17 422 St.-Akt. zu je RM. 100 zu erhöhen. In der a. o. G.-V. v. 30./3. 1926 wurde bescblossen, die Vorzugsrechte der Vorz.-Akt. zu beseitigen, u. die G.-V. v. 19./5. 1926 beschloss ein Angebot zum Umtausch von 5 alten St.-Akt. im Nennwert von je RM. 80 in 4 neue St.-Akt. zu je RM. 100 u. der früheren Vorz.-Akt. nach Massgabe des Nennwerts in St.-Akt im Nennwert von RM. 100. Lt. G.-V. v. 28./7. 1927 Erhöh. des A-K. um RM. 1 700 000 in 1700 Inh.-Akt. zu RM. 1000 mit Div.-Berecht. ab 1./4. 1927. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: 1931 am 7./8. Stimmrecht: Nach Aktienbeträgen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.), event. sonst. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von RM. 1000 pro Mitgl. u. RM. 2000 für den Vors.), Rest an St.-Aktionäre. Bilanz am 31. März 1931: Aktiva: Grundst. 736 996, Gebäude 2 050 000, Masch. u. Werks- utensil. 1 350 000, Kassa, Bankguth. 20 992, Wertp. u. Hinterleg. 66 914, Beteil. 7, Debit. 931 008, (Aval-Bürgschaften 47 483), Roh- u. Betriebsmaterial. 1 544 835 abz. Sonderabschr. 323 000) 1 221 835, in Arbeit befindliche Fabrikate 638 261, Verlust 266 789. – Passiva: A.-K. 3 750 000, R.-F. 200 000, langfristige Schulden: Grundschuld 1 264 050, Treuhandverwalt. für das deutsch-niederländische Finanzabkommen (Tredefina) 427 364, Bankschulden 217 198, Warengläubiger 469 465, Anzahl. u. Auftragsfinanzierung 776 368, Steuern 17 319, transit.