Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 4029 Besitztum: Das Fabrikgelände an der Waldhofstrasse umfasst 16 000 qm, wovon 10 000 am überbaut sind. Ausserdem ist vorhanden in Berlin, Am Karlsbad2, ein eigenes Verwaltungsgebäude. Die Ges. hat das Werk unter Berücksichtig. einer neuzeitlichen Aus- rüstung der mechanischen Bearbeitungswerkstätten ausgebaut u. ihm zugleich besondere Versuchs- u. Prüfstände mit allen dazu erforderlichen Nebenbetrieben angegliedert. Die Durchschnittszahl der im Jahre 1928 beschäftigten Arbeiter inkl. Lehrlinge betrug 600, während die Durchschnittszahl einschliesslich der bei den Verkaufsbüros tätigen Angestellten u. kaufmännischen Lehrlinge im Jahre 1928 300 betrug. Entwicklung: Nach der Sanierung 1926 erfolgte Verständigung mit der Süd- deutschen Bremsen A.-G., auf Grund deren in Zukunft die kleineren Motortypen in München, die mittleren in Mannheim u. die grossen in Karlsruhe hergestellt werden, während der gesamte Vertrieb durch das Mannheimer Werk erfolgt. 1929 ist die Beteiligung an der Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe weggefallen, da diese Firma einen Liquidationsvergleich angeboten hat. Der Interessengemeinschaftsvertrag mit ihr wurde dadurch aufgehoben. Die Grossmotoren, welche bisher in Karlsruhe hergestellt worden sind, werden künftig im Mannheimer Werk der Ges. gebaut werden. Der aus der Abschreibung für die im Besitz der Ges. befindlichen Aktien genannter Ges. enstandene Verlust beträgt RM. 65 800. Einen weiteren Verlust von rd. RM. 220 000 erlitt die Ges. 1930 durch den Konkurs der Giesserei J. Ruppel G. m. b. H., Ludwigshafen u. durch die Insolvenz eines namhaften Exporthauses. Kapital: RM. 5 400 000 in 4000 Akt. zu RM. 1000 u. 14000 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 40 Mill., dann erhöht lt. G.-V. v. 5./3. 1923 um M. 10 Mill. in 1000 Aktien zu M. 10 000 unter Ausschluss des gesetzl. Bezugsrechts der Aktionäre. Die G.-V. v. 30./8. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von M. 50 Mill. auf RM. 5 000 000 (Verh. 10: 1). Lt. G.-V. v. 21./12. 1926 (Mitteil. nach $ 240 HGB.) Herabsetz. des A.-K. um RM. 3 000 000 auf RM. 2 000 000 u. Wiedererhöh. um RM. 3 400 000 auf RM. 5 400 000. Die 3400 neuen Aktien zu RM. 100 wurden zu 100 % ausgegeben u. in Höhe von RM. 3 000 000 von der Südd. Bremsen A.-G. übernommen, während die Stadt Mannheim den Rest von RM. 400 000*) u. zugleich ein der Ges. gehöriges Industriegebäude im Werte von RM. 1 100 000 zur Abgelt. ihrer Darlehensforder. übernahm. 1929 Umtausch der Aktien zu RM. 40 in solche zu RM. 100. * Die Motoren-Werke Mannheim hat sich zur Rücknahme dieser nom. RM 400 000 Akt. zu pari verpflichtet Nachdem die schon einmal verlängerte Frist am 31./12. 1930 ablief, wurde sie um ein weiteres Jahr verlängert. Grossaktionäre: Süddeutsche Bremsen A.-G. in München. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 25./8. Stimmrecht: Je RM. 20 Akt.-Kap. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann gesetzl. Abschreib., eventl. besond. Abschreib. u. Rückstell., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Rest- gewinn nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 390 868, Gebäude 487 514, do. -Einricht. 6227, Werkstatt-Einricht. 560 253, Werkz., Geräte u. Modelle 111 666, Vorräte 3 460 521, Kass a, Wechsel, Schecks u. Postscheck 622 408, Aussenstände 2 095 720, Wertp. 18 057, (Avale 54 500), Verlust 902 520. – Passiva: A.-K. 5 400 000, Hyp. 64 828, Bankschulden 1 342 479, kurzfrist. Darlehen ($ 10 000) 204 050, inzwischen zurückgezahlt), Kunden-Anzahl. 202 785, sonst. Kredit. 1 384 887, Akzepte 56 724, (Avale 54 500). Sa. RM. 8 655 754. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag aus 1929 524 649, Handl.-Unk. u. Zs. 2 325 B7Ö Abschr. auf Anlagen 237 011, do. auf Vorräte 380 000. – Kredit: Bruttoertrag 2 564 715, Verlust (Vortrag aus 1929 524649 £ Verlust in 1930 377 871) 902 520. Sa. RM. 3 467 235. Kurs: Ende 1925–1926: 28, 42 %. Amtl. Notiz in Berlin 1927 eingestellt. – Freiverkehr Mannheim: Kurs Ende 1927–1930: 45, 10, 2, 12 %. Dividenden: 1924–1930: 0 %. Vorstand: Dipl.-Ing, Wilhelm Hommel, Stellv. Ing. Alfred Barthel. Prokuristen: Kaufm. Fritz Brettel, Gerichtsassessor Gerhard Dalichau. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Dr. jur. Walther Waldschmidt, Meggen (Kanton Luzern); Stellv. Staatssekretär Z2. D. Hermann Walther; Dir. Dr.-Ing. h. c. Wilhelm Hildebrand, Gustaf Schlieper, Berlin; Werner Carp, Düsseldorf; Stadtrat Josef Levi, Mannheim; Konsul u. Bank-Dir. Robert Nicolai. Karlsruhe; Fabrik-Dir. Wilhelm Strauss, München; Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Johannes P. Vielmetter, Berlin; Stadtrat August Kuhn, Mannheim; vom Betriebsrat: F. Eschmann, L. Eichhorn. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Mannheim: Reichsbankhauptstelle, Badische Kommunale Landesbank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Filiale Mannheim; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Nach dem Geschäftsbericht 1930 hat sich infolge des Umsatzrückganges (gegen das Vorjahr um 15 %) die Liquidität erheblich verbessert. Bei Vermehrung der liquiden Mittel um rd. RM. 200 000 u. Senkung der Aussenstände um 1d. RM. 400 000 sind die Verbindlichk. um rd. RM. 500 000 gefallen. Weiter erklärt der Bericht, dass es gelungen sei, den Auftrags- zugang auf Vorjahrshöhe zu halten, obwohl die Konjunktur in der Dieselmotorbranche während des Berichtsjahres rückläufig war. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr werden als günstig bezeichnet, da die Ges. dauernd bestrebt sei, die Erzeugnisse den ver- änderten Anforderungen des Marktes anzupassen.