Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 4037 werke A.- G. Durchgangslager in Berlin, Dresden, Hannover, Düsseldorf, Erfurt, München, Stettin u. Fil. in Stuttgart. Zweck: Herstellung von Masch., Apparaten u. Werkzeugen aller Art, insbes. von Fahr- rädern, Motorrädern, Motorpersonenwagen, Motorlastwagen, Motoren u. sonst. Fahrzeugen, von Bestandteilen u. Zubehörstücken der vorgenannten Gegenstände, ebenso Handel mit diesen Erzeugnissen. Die Ges. kann Zweigniederlass. u. Werkstätten errichten, an Ge- schäften ähnl. Zwecke beteiligen u. erwerben. Erzeugnisse: Automobile, Motorräder, Motoren, Fahrräder, Freilaufnaben. Besitztum: Die der Ges. gehörenden Grundstücke haben eine Grösse von 159 157 qm, wovon 92 957 qm bebaut sind. Das Werk Neckarsulm umfasst folgende Einrichtungen: Kranen-Anlagen für Kohlen- u. Kokslagerung. Kraftwerk, Gesenkschmiede; 3700 Werkzeug- maschinen, 1 Dieselmotoranlage mit angebautem Generator mit einer Leistung von ca. 600 kW, 1 Transformatorstation, 1 Dampfkraftanlage mit 4 Röhrenkesseln von je 200 qm Heizfläche. Zu dem Werk gehören: 31 Hauptgebäude, 16 Nebengebäude, 3 Beamtenwohn- häuser mit 22 Wohnungen, 18 Arbeiterwohnhäuser, 2 Ledigenheime mit zus. 400 Betten, 1, Beamtenkasino, 1 Wohlfahrtsgebäude. – Fuhrpark: 7 Lastwagen, 6 Personenwagen. –— Sonstiger Besitz: 1 Wasseranlage mit einem 360 ebm fassenden Bassin u. einem 15 cbm fassenden Sammelbecken; 1 Generatorgasanlage. – Belegschaft im Jahre 1931 in der Hoch- saison 2500 Köpfe. Entwicklung: Die G.-V. v. 2./11. 1926 genehmigte die Fusion mit der Schebera A.-G., Berlin, in der Weise, dass die Aktionäre der Schebera A.-G. (A.-K. RM. 6 000 000) für je RM. 400 Schebera-Aktien mit Div. für 1926 je RM. 300 neue Akt. der Neckarsulmer Fahrzeug- werke A.-G. mit gleicher Div.-Ber. geliefert erhielten. Gleichzeitig wurde beschlossen, zu diesem Zweck das Grundkapital von RM. 8 000 000 auf RM. 12 500 000 zu erhöhen u. die bisherige Firma in „NSU Vereinigte Fahrzeugwerke A.-G. abzuändern. Nach dem Zusammen- schluss mit der Schebera A.-G. u. der massgebenden Beteil. an der Kandelhardt A.-G., Panzer A.-G., Charlottenburger Kraftfahrzeug A.-G., Dennewitz Fuhrwesen G. m. b. H. u. der Kurier G. m. b. H., sämtlich in Berlin, haben diese Beteil der Ges. grosse Verluste gebracht. Im Verlauf der Sanierungsverhandlungen gelang der Ges. die Herausnahme u. Rückgabe der nicht zum Fabrikationsbetrieb gehörenden Beteil. u. Grundstücke (Kandelhardt, Panzer, Charlottenburger Kraftfahrzeug, Dennewitz Fuhrwesen u Kurier G. m. b. H. sowie des Tempelhofer Werkes u. der Grundstücke Berlin, Unter den Linden 69/70, Berlin-Neukölln, Kaiser-Friedrich-Strasse 10 u. Darwin-Strasse) an das Schapiro-Konsortium zum Gesamtpreise von RM. 20 400 000. Im Nov. 1928 gelang es der Ges., mit der grössten italienischen Auto- mobilfabrik Fiat Societä-Anonima, Turin, Verträge zum Abschluss zu bringen, nach welchen diese massgebliches Interesse an der Ges. nahm. Das Geschäftsjahr 1927 erbrachte einen Verlust von RM. 7.5 Mill. Nach Verkauf der nicht zum eigentlichen Fabrikationsbetrieb gehörenden Tochterunternchmungen u. Grundstücke an die Schapiro-Gruppe für RM. 20.4 Mill. stellte sich der Gesamtverlnst auf RM. 14.8 Mill. Nach Extraabschreibungen von RM. 1.48 Mill. auf Gebäude, Maschinen usw. verblieb bei einem Aktienkapital von RM. 12.5 Mill. u. Res. von insgesamt RM. 6.3 Mill. ein Saldo von RM. 2.8 Mill., der der Sanierung zugrunde gelegt wurde. Zur Sanuierung wurde das Aktienkapital von RM. 12.5 Mill. im Verh. von 5: 1 auf RM. 2.5 Mill. herabgesetzt u. dann auf RM. 10 Mill. wieder erhöht, wobei den Aktionären ein Bezugsrecht im Verh. von 1:1 zu pari gewährt wurde (s. a. Kapital). Diese Sanierungsbasis war nur dadurch möglich, dass die beteiligten Banken von ihren Forderungen einen erheblichen Millionen- betrag nachgelassen haben. Die restl. Aktien aus der Kapitalserhöhung übernahm ein Konsortium unter Führung der Dresdner Bank in Gemeinschaft mit der Fiat S. A. in Turin. Die Fiat übernahm ferner gegen Zahlung von RM. 1 000 000 das Werk Heilbronn der Ges. u. wandelte diese in eine selbständige Akt.-Ges. unter der Firma NSU-Automobil A.-G., Heil- bronn, mit einem Grundkapital von RM. 2 000 000 um. Nach besonderen vertraglichen Ab- machungen übernimmt diese neue Heilbronner Ges. die gesamten Automobil-Vorräte zum Selbstkostenpreis u. jährlich gegen Barzahlung von NSU 4000– 5000 vollständige Unterge- stelle. Finanziell ist NSU an der neuen Ges. nicht beteiligt. Die im Jahre 1927 begonnene Umstellung der Motorradfabrkation auf Fliessarbeit wurde 1928 zu Ende geführt. Mit Wir- kung ab 15./7. 1929 wurde mit den Wanderer-Werken in Chemnitz ein Abkommen über eine Verkaufsgemeinschaft in Motorrädern getroffen, von dem eine gute Auswirkung in der Ein- sparung von Vertriebsspesen erhofft wird. Kapital: RM. 10000 000 in 100 000 St.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 3 600 000. Urspr. M. 140 000. erhöht bis 1913 auf M. 3600 000, dann erhöht von 1918–1922 auf M. 82 Mill. in 80 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 füber Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 5./12. 1924 von M. 82 Mill. auf RM. 8 006 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 100 ermässigt wurde. Unter Berück- sichtigung des Einzahl.-Wertes von RM. 2278 u. einer zu leist. Zuzahl. von RM. 3722 ist der Nennwert der Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 3 festgesetzt. Die G.-V. v. 29./6. 1926 beschloss, die Vorz.-Akt. zu pari zurückzukaufen u. dadrrch das A.-K. um RM. 6000 auf RM. 8 Mill. herabzusetzen. Lt. G.-V. v. 2./11. 1926 Erhöh. um RM. 4.5 Mill. in 45 000 Akt. zu RM. 100. Die neuen Aktien dienten zur Durchführ, der Fusion mit der Schebera A.-G. (S. a. oben). Die G.-V. 11./12.1928 beschloss zur Beseitig. der Unterbilanz in Höhe von RM. 7814226 das A.-K. von RM. 12 500 000 auf RM. 2 500 000 durch Zus. leg. der Aktien im Verh. von 571