Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 4053 Kollmar & Jourdan A.-G., Uhrkettenfabrik in Pforzheim, Bleichstr. 77. Gegründet: 11./9. 1898; eingetr. 20./9. 1898. Übernahmepreis M. 604 008. Zweck: Herstell. u. Verkauf von Uhrketten u. Bijouteriewaren. Besitztum: Die Immobilien in Pforzheim setzen sich zus. aus der Fabrikanlage mit etwa 5030 qm Gelände, wovon etwa 4000 qm bebaut sind, ferner aus Verwaltungsgebäude u. zwei vierstöckigen Wohnhäusern mit Fabrikgeb., die zus. 2300 am ausmachen. Ausser- dem sind 7 Arb.- u. Beamten-Wohnhäuser vorhanden. Die Maschinenanlage umfasst zwei Dampfkessel, wovon einer mit 300 qm Heizfläche u. einer mit 200 am, eine Dampfmasch. mit 375 PS u. eine Dampfturbine mit 700 PS. Ausserdem noch 4 Filialen in eigenen Gebäuden in Mühlhausen a. d. Würm (7500 qm, davon 2000 am bebaut), Boxberg 1930 still- gelegt] (3350 qm, davon 1000 qm bebaut), Neckarbischofsheim 1930 stillgelegt (1200 qm, davon 900 am bebaut) u. Grötzingen (1900 qm, davon 1000 am bebaut). Ca. 1500 Arbeiter. Beteiligungen: Die Ges. erwarb 1928 die Aktienmehrheit der 1928 gegründ. Bijouterie- fabrik Klein & Quenzer A.-G. in Oberstein (A.-K. RM. 300 000, letzte Div. 8 0%). Kapital: RM. 5 000 000 in 25 000 St.-Akt. zu RM. 200. – Vorkriegskapital: M. 4 000 000. Urspr. M. 600 000, erhöht von 1900–1914 auf M. 4 000 000, dann erhöht von 1919–1922 auf M. 25 600 000 in 25 000 St.-Akt. und 600 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalserhöhung S. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstellung erfolgte lt. G.-V. v. 20./9. 1924 von M. 25 600 000 auf RM. 5 012 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 200 u. der der Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 20 herabgesetzt wurde. Lt. G.-V.-B. v. 31./7. 1926 Einzieh. der 600 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: 1931 am 12./9. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Übrigen 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung), ferner vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. April 1931: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 1136 400, Masch. u. Einricht. 598 100, Fuhrpark 10 000, Metalle, halbfertige u. fert. Waren 1 268 786, Debit. u. Bankguth. 1 451 477, Eff. u. Beteil. 588 867, Wechsel u. Schecks 319 155, Kassa 8331, Verlust 216 693. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 350 608, Emil Kollmar-Stiftung 7500, unerhob. Div. 3597, Kredit. 136 104, Delkr. 100 000. Sa. RM. 5 597 809. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. an Masch., Fuhrpark, Immobil. u. Debit. 250 155, Vertriebs- u. Verwalt. kosten 1 123 625. – Kredit: Bruttoerlös 1 157 087, Verlust 1930/31: 216 693. Sa. RM. 1 373 780. Kurs: Ende 1913: 348 %; 1925–1930: 53, 85.50, 89.75, 75.75, 33, 25 %. Zugel. in Berlin. Einführungskurs 1902: 185 %. Dividenden: 1912/13: 18 %; 1924/25–1930/31: 5, 0, 0, 5, Ö.090%― Direktion: Gen.-Dir. Komm.-Rat Dr.-Ing. h. c. Emil Kollmar, Dir. Otto Kollmar, Dir. Max Kollmar. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rechtsanwalt Dr. Friedr. Weill, Karlsruhe; Stellv. Fabrikant Andreas Odenwald, Pforzheim; Bankier Fritz Andreae, Bankier John Löwenherz, Berlin; Sebast. Osswald jun., Rosenheim; vom Betriebsrat: A. Kügler, O. Manz. Zahlstellen: Pforzheim: Ges.-Kasse, Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Berlin u. München: Hardy & Co. G. m. b. H.; Berlin: J. Löwenherz. Aus dem Geschäftsbericht für 1930: Das vergangene Jahr brachte nicht die erhoffte Besserung, sondern eine weitere Verschlechterung u. dementsprechend einen erneuten Verlust. Die Luxuswarenindustrie ist, wie es in der Nafur der Sache liegt, ganz besonders schwer betroffen, u. zwar nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland. Der Umsatz ist auch im letzten Jahre trotz aller Anstrengungen zurückgegangen. Das Personal wurde zwar entsprechend reduziert, doch war es unmöglich, alle Unkosten im Verhältnis des zurück- gegangenen Umsatzes zu ermässigen. Die Weltkrise hat bedingt, dass weitere Verluste an Debit. eingetreten sind. Die Res. auf Kredit.-K., die im vorigen Jahr zurückgestellt wur den, haben wir auch in diesem Jahr bestehen lassen. Die Unterhalt. der Filialen hat sich nicht mehr lohnend erwiesen, weshalb wir diejenigen in Boxberg u. Neckarbischofsheim aufgehoben haben. Die betreffenden Anwesen stehen zum Verkauf— Rodi & Wienenberger, A.-G. f. Bijouterie-u. Kettenfabrikation in Pforzheim, Bleichstr. 60. Gegründet: 28./7. 1899 mit Wirkung ab 1./5. 1899. Übernahmepreis der Firma Rodi $& Wienenberger M. 732 524. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Herstell. u. Verkauf von Bijouteriewaren u. Uhrketten. – 1929 Angliederung der Doublé-Uhrgehäusefabrik Paul Drusenbaum. — Anzahl der beschäftigten Arbeiter u. Angestellten ca. 1200. Kapital: RM. 1 625 000 in 8125 Aktien zu RM. 200. –— Vorkriegskapital: M. 1 200000. Urspr. M. 500 000, erhöht 1906 um M. 300 000, 1909 um M. 400 000, 1918 um M. 800 000, 1920 um M. 6 500 000 (davon M. 500 000 Vorz Akt.). Lt. G.-V. v. 26./2. 1925 Umstell. des A.-K. von M. 8 500 000 auf RM. 1 625 000 unter Zus. leg. der St.-Akt. von 5:1 u. der Vorz.- Aktien von 20:1 u. gleichzeitiger Umwandl. der letzteren in St.-Akt.