Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 4121 Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. (bis 1927: Kalenderj.). Gen.-Vers.: 1931 am 21./9. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 1 891 778, Licht- u. Kraft- anlagen 6 697 305, Bahnanlagen 2 139 572, Fuhrpark u. Inv. 32 000, Bekleidung u. Ausrüstung 1, vermietete Lichtanlagen 60 626, Guth. bei Banken u. befreundeten Ges. 104 775, sonstige Aussenstände 254 021, Materialien 192 992, Kassa 8490, Wechsel 6046, Wertp. u. Beteil. 1752, Übergangsposten 16 300. – Passiva: A.-K. 8 500 000, R.-F. 150 000, Ern.-Rückl. 1 680 000, Wohlfahrtskasse 70 011, Haftpflicht-Rückl. 37 000, Verbindlichkeiten 259 820, Übergangsposten 44 568, Reingewinn 664 259. Sa. RM. 11 405 658. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 1 311 661, Steuern, vertragl. Abgaben u. soziale Lasten 783 349, Zs. 1714, Fuhrpark u. Inv. (Abschr.) 11 064, Bekleidung u. Aus- rüstung (Abschr.) 4999, Ern.-Rückl. (Zuweis.) 369 758, Reingewinn 664 259 (davon R.-F. 40 000, Div. 595 000, Vortrag 29 259). – Kredit: Gewinn-Vortrag 28 478, Betriebseinnahmen 3 084 212, verschiedene Einnahmen 34 114. Sa. RM. 3 146 804. Dividenden: 1925 – 1927: 0 %; 1928 (bis 30./6.): 8 %; 1928/29–1930/31: 8½, 8½, 7 %. Vorstand: Josua Wüllenweber, Stellv. Karl Schroth. Prokuristen: Paul Fischer, Georg Studer, Dr. Herbert Mehr. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Rich. Hille, Dresden; Stellv. Oberbürgermeister Walter Arnold, Gera; Rechtsanwalt Dr. Paul Elb, Berlin; Stadtratsmitgl. Reg.-Rat Max Lang, Gera; Gen.-Dir. Albert Lange, Erfurt; Gen.-Dir. Hermann Müller, Dresden; Gen.-Dir. Carl Westphal, Leipzig; Stadtratsmitgl. Syndikus Dr. phil. Wilhelm Wick, Gera; Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Friedr. Wöhrle, Dresden; vom Betriebsrat: R. Schubert, L. Unglaub. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Kraftwerk Thüringen Aktiengesellschaft in Gispersleben-Kiliani bei Erfurt. Gegründet: 22./7. 1909 mit Wirkung ab 1./4. 1909; eingetr. 29./7. 1909 in Erfurt. Firma bis 20./7. bzw. 27./8. 1915: Elektrizitätswerk Gispersleben Akt.-Ges. Näheres über die Einbring.-Werte s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. – Die Ges. gehört zum Siemens-Konzern. Zweck: Erwerb u. Betrieb elektr. Anlagen jeder Art, insbes. Fortführung des zu Gispers- leben bestehenden, bisher unter der Firma „Elektrizitätswerk Gispersleben Akt.-Ges., betrieb. Elektrizitätswerks sowie die gewerbsmäss. Ausführ. von Installationen u. der Vertrieb sämtl. elektrotechnischer u. anderweit. Artikel, mit der Befugnis, sich an gleichartigen oder ähnl. Unternehm. zu beteiligen oder die Vertretung zu übernehmen, Interessen-Gemeinschaften einzugehen, Betriebs- u. Strombezugsverträge abzuschliessen, wie alle Massnahmen vorzu- nehmen, die zur Erreich. oder Förder. der Zwecke der Ges. dienen. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. beträgt 73 261 qm, wovon ca. 13 588 am bebaut sind. Das Hauptwerk der Ges. ist in Gispersleben. Dasselbe hat eine Leistung von 5200 kW, über 2000 qm Kesselheizfläche u. besitzt eigenen Gleisanschluss an die Station Gispersleben der Bahn Erfurt-Nordhausen. Die Hochspannungsleit. für 10 000 Volt haben eine Länge von über 1200 km, die 50 000 Volt-Speiseleitung eine solche von 68 km u. die 15 000 Volt-Leitung eine solche von 21 km. Im Werke Gispersleben ist eine kleine Wasser- kraft vorhanden, die an sich unbedeutend, es jedoch ermöglicht, dass das Dampfkraftwerk ohne Rückkühlanlagen arbeitet. Zur sicheren Stromverteil. befindet sich wegen der erhöhten Beanspruch. des Kraftwerkes auf dem zu diesem Zwecke erworbenen Grundstück ein Schalt- u. Umspannwerk in dem sich ein Zentralkommandoraum modernster Art befindet. Schalt- stationen sind ferner in Heyda, Dannheim, Buttstädt, Schlossvippach, Kranichfeld, Ober- weimar u. Werningsleben errichtet worden. Ebenso ist eine moderne Erweiter. des Verwalt.- Gebäudes erfolgt, indem neben neuen Lagerräumen grosse Büroräume für die technischen u. Kkaufmännischen Abteil. geschaffen worden sind: weiterhin sind in den neuen Gebäuden der Fahrpark u. die Zählereichstation untergebracht u. ausserdem 7 Wohn. geschaffen. – Ca. 100 Angest. u. 250 Arbeiter. Die Konzessionsverträge mit den Gemeinden laufen auf die Dauer von 25–40 Jahren, in den meisten Fällen endigen die Konzess. in 18 bis 30 Jahren. Das Recht zur Lieferung von Elektrizität ist für die genannte Zeit ein ausschliessliches. Mit der Überlandzentrale „Saaletal“ G. m. b. H. in Saalfeld ebenso mit den Städten Ilmenau, Arnstadt, Weimar u. Sömmerda sind langfristige Verträge auf Stromliefer. abgeschlossen worden. Strom für die Versorg. des Überlandzentralengebietes wird ausser von den eigenen Werken ferner bezogen von dem der Thüringische Elektrizitäts-- u. Gas-Werke A.-G. in Apolda gehörigen Elektrizitätswerk Apolda in der Hauptsache aber von der Thüring. Landeselektrizitäts-Versorg.-Akt.-Ges. „Thüringenwerk“ in Weimar. Zur Zeit werden 361 Städte, Gemeinden u. Gutsbezirke sowie 11 Grosskonsumenten, Wasserwerke u. benachbarte Elektrizitäts-Werke mit elektr. Arbeit für Licht, Kraft, Heiz- u. chem. Zwecke versehen. Statistik: Die Stromerzeugung nebst Strombezug betrug 1920/21–1930/31: 10 864 174, 12 244 000, 13 254 071, 13 294 000, 14 896 000, 18 656 000, 19 652 000, 22 385 000, 23 557 000, 24 000 000, 22 600 000 kWh, davon wurden nutzbar abgegeben: 7 350 921, 8 672 000, 9 665 515, 9 578 000, 10 847 000, 14 750 000, 16 219 000, 19 194 000, 20 000 000, 20 500 000, 19 000 000 KkWh. – Anschlusswert rd. 66 000 kW. 7