Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 4131 Statistik: Die installierte Werksleistung war am 31./12. 1930 35 000 kW. Die Strom- erzeugung betrug 68 216 000 kWh, der Strombezug 1 219 000 kWh. Verkauft wurden im Jahre 1930: an die Konsumenten der Kraftwerk Homburg A.-G. 24 195 000 k Wh, an die Pfalzwerke 38 461 000 kWh, an fremde Werke 490 000; insges. 63 146 000 KWh. Kapital: Fr. 2 500 000 in 2500 Akt. zu Fr. 1000. Urspr. Fr. 1 Mill., übernommen von den Gründern zu pari. A.-K. erhöht lt. G.-V. v. 15./3. 1924 um Fr. 500 000 in 500 Akt. zu Fr. 1000, begeben zu pari. Lt. G.-V. v. 31./12. 1925 erhöht um Fr. 1 000 000. Grossaktionäre: Pfalzwerke A.-G., Ludwigshafen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 24./6. Stimmrecht: 1 Akt. 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Anlagen 35 014 663, Kohlen 1 086 556, Material 1797 978, Kassa 50, Postscheck 12 576, Debit. 3 219 911, Avale 714 611. – Passiva: A.-K. 2 500 000, R.-F. 250 000, Abschr. u. Ern.-Rückl. 5 305 245, Darlehen 15 888 654, Kredit. 11 343 659, Akzepte 5 836 110, Aval-Bürgschaften 714 611, Gewinn (Vortrag 23 308 ab Verlust 1930 15 244) 8064. Sa. Fr. 41 846 343. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.- u. Betriebs-Unk. 14 219 735, Abschr.- u. Ern.- Rückl.: Zuweis. am 31./12. 1930 1 956 321. Gewinn 8064. – Kredit: Vortrag am 1./1. 1930 23 308, Einnahmen pro 1930 16 160 812. Sa. Fr. 16 184 120. Dividenden: 1925–1930: 20, 0, 8, 8, 8, 0 %. Direktion: Dipl.-Ing. Friedrich Hergt. Proknrist: M. Leidner. Aufsichtsrat: Geh. Rat Friedrich Mahla, Landau; Geh. San.-Rat Dr. Bayersdörfer, Neustadt a. Hardt; 1. Bürgermeister Dr. Ecarius, Dir. Otto Hoberg, Komm.-Rat Alfred Bayer, Ludwigshafen; Oberbürgermeister Geh. Rat Otto Strobel, Pirmasens; Gen.-Dir. Dr. Oskar Bühring, Mannheim. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Badische Landeselektrizitätsversorgung, Akt.-Ges. (Badenwerk), Karlsruhe. Gegründet: 6./7. 1921; eingetragen 7./7. 1921. Die Dauer der Ges. ist unbeschränkt. Gründer: Badischer Landesfiskus, Ministerialrat Dr. Eugen Imhoff, Karlsruhe; Ministerialrat Fritz Föhrenbach, Geh. Reg.-Rat Rich. Hergt, Amtmann Ludwig Werber, Karlsruhe. Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist, in Baden vorhandene Kraftquellen für die Bedürfnisse insbesondere des Landes Baden nutzbar zu machen, für eine ausreichende und preiswerte Lieferung elektrischer Arbeit zu sorgen und auf möglichst vollkommene Kraftwirtschaft hinzuwirken. Die Ges. kann hierzu kraftwirtschaftliche Anlagen, nament- lich badische Wasserkräfte ausbauen und betreiben oder betreiben lassen und sich auch an anderen Unternehmungen zur Förderung des Geschäftszwecks beteiligen. Zur Erfüllung dieser Aufgaben hat das Land Baden der Ges. die in seinem Besitz oder für dasselbe in Bau befindl. Elektrizitätsanlagen zur Versorg. Nord-, Mittel- u. Südbadens über- tragen, nämlich: 1. das Murgwerk mit einer installierten Leistung von 30 000 Ps und einer Jahreserzeugung von durchschnittlich 67 000 000 Kilowattstunden; 9. 110 000 Volt Schalt- und Transformatorenstationen Forbach, Scheibenhardt und Rheinau nebst der 110 000-Volt- Leitung Forbach–Karlsruhe – Mannheim; 3. die 45 000-Volt-Leitung Singen-Stockach nebst Haupt- und Transformatorenstationen Stockach; 4. die 20 000 - Volt -Verteilungs- leitungen nebst zugehörigen Schalt- und Transformatoren-Stationen und Ortsnetzen zur Versorgung Nord- und Mittelbadens im Anschluss an das Murgwerk und an die mit diesem zusammenarbeitenden fremden Dampfkraftzentralen; 5. die 15 000- und 5000-Volt- Leitungen nebst zugehörigen Transformatorenstationen und Ortsnetzen zur Versorgung der Amtsbezirke Konstanz, Messkirch, Pfullendorf, Stockach, Ueberlingen mit elektr. Kraft. Die Ges. hat fertiggestellt ein Wasserkraftwerk bei Erbersbronn im nördl. Schwarzwald mit einer Leistung von 900 kW u. in Betrieb genommen. Unter Berücksichtig. der grossen Nachfrage nach elektr. Arbeit hat sie ferner die Erweiter. des bestehenden Murgwerkes durch Angliederung einer Schwarzenbachspeicheranlage im nördl. Schwarzwald (Murgwerk II. Ausbau), mit einer Jahreserzeugung von 56 500 000 KWh vorgenommen. Zur Sanunl. u. Verteil. der in Baden gewonnenen elektr. Energie sind ferner Höchstspannungsleitungen insbes. vom Murgwerk nach dem Schluchsee u. Oberrhein erstellt worden, bzw. ergänzt. Aus dem bisher fertiggestellten Teil der Anlagen werden zahlreiche Städte, wie Baden- Baden, Bruchsal, Durlach, Ettlingen, Heidelberg, Rastatt, Kehl, Gaggenau, Germbach, ferner durch Belieferung der bestehenden örtlichen Werke auch die Städte Mannheim, Karlsruhe u. Pforzheim mit ihrer bedeutenden Industrie mitversorgt. Das Murgwerk allein deckt etwa die Hälfte des derzeitigen Gesamtbedarfes von Nord- u. Mittelbaden. Das Land Baden hat der Ges. vorzugsweise das Recht zur Führung von Starkstromleitungen nebst Zubehör auf, über u. unter Staatseigentum verliehen. – Im April 1926 wurde der Stromaustausch mit schweize- rischen Werken auf Grund eines mit der Schweizerischen Kraftübertragung A.-G. Bern abge- schlossenen Vertrages aufgenommen. Im Dez. 1926 wurden die Anlagen der Ges. mit denen des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes Essen über eine von diesem Werk nach Rheinau geführte, für eine Spannung von 220 000 Volt bemessene Leitung zusammen- geschlossen. Im Februar 1927 setzte die Stromlieferung an das Kraftwerk Laufenburg in dessen neu errichtete Transformatorenstation Villingen ein. 259