Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 4145 lMntterkraftwerk-Akt.-Ges., Mosbach (Baden). Gegründet: 19./11. 1921; eingetr. 19./12. 1921. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1926. Zweck: Erwerb u. Betrieb des vom Kreis Mosbach in der Erricht. befindl. Itterkraft- werkes u. der dazugehör. Grundstücke u. Gebäulichkeiten, Erricht. u. Betrieb ähnl. Werke u. Erwerb der dazu erforderl. Grundstücke, Beteil. an Unternehm. ähnlicher Art. Der Ausbau des Itterwerkes wurde vom Kreis Mosbach im Sommer 1921 in Angriff genommen u. so gefördert, dass das Werk am 15./11. 1922 in Betrieb genommen werden konnte. Der Übergang des ges. Werkes samt Betriebseinnahme u. der vom Übergangstag ab besteh. Ausgaben vom Kreis an die Ges. vollzog sich am 15./1. 1923. Statistik: Stromabgabe 1923/24–1930/31: 3 969 404, 4768 311, 4 292 325, 2 745 724, 4 551 282, 2 543 463, 2 074 764, 5 628 962 kWh. – Stromerzeugung 1927/28 – 1930/31: 4 475 672, 2 401 143, 1 926 724, 5 546 372 kWh. Kapital: RM. 1 500 000 in 75 000 Aktien zu RM. 20. Urspr. M. 15 Mill., erhöht lt. G.-V.- vom 12./5. 1923 um M. 45 Mill. in 45 000 St.-Akt. zu M. 1000, lt. G.-V. vom 16./11. 1923 um M. 60 Mill. in 60 000 Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 26./7. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 120 Mill. auf RM. 2 400 000 (50: 1) in 120 000 Akt. zu RM. 20. Lt. G.-V. v. 1./8. 1925 Herabsetz. des A.-K. um RM. 400 000 durch Amortisation von 20 000 im Besitz der Ges. befindlichen Akt. Lt. G.-V. v. 5./7. 1926 Herabsetzung des A.-K. auf RM. 1 940 000 durch Aktienamortisation. Lt. G.-V. v. 27./6. 1927 Herabsetz. auf RM. 1 900 000 durch Aktien- amortisation. Lt. G.-V. v. 13./7. 1929 Herabsetz. des A.-K. um RM. 200 000 auf RM. 1 700 000 durch Einziehung u. Vernichtung von 10 000 im Besitze der Ges. befindl. eigenen Aktien im Werte von RM. 200 000. – Lt. handelsger. Eintrag. v. 3./8. 1931 ist das A.-K. von RM. 1 700 000 auf RM. 1 500 000 ermässigt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. 1 St. Bilanz am 31. März 1931: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 50 000, Betriebsanl. 1 775 000, Wertp. 10 669, Fahrnisse 7000, Kassa u. Bankguth. 8283, Kontokorrentforder. 18 115. –— Passiva: A.-K. 1 700 000, Schulden 88 800, Amort.-Res. 50 000, Steuer-Rückl. 25 000, Gewinn 5267. Sa. RM. 1 869 067. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. Betriebs-Unk. 49 234, Steuern u. Abgaben 41 030, Zs. u. Bankspesen 13 254, Strombezug 3615, Abschr. 135 772, Gewinn 5267. – Kredit: Gewinn 1929/30 3671, Brutto-Einnahmen 194 501, aus Amort.-Res. 50 000 Sa. RM. 248 172. Kurs: Ende 1925–1930: 12.50, 18.5, 19, 20, 15, 17.50 %. Freiverkehr Mannheim. Dividenden: 1924/25–1930/31: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Bürgermeister a. D. J. Renz, Verwaltungs-Dir. H. Veith. Aufsichtsrat: (5–12): Vors. Bürgermeister Otto Link, Mudau; Stellv. Präsident Fridolin Eckert, Wertheim; Reisender Jakob Gansser, Sennfeld; Dir. des Badenwerks Oberbaurat Dr. Otto Helmle, Karlsruhe; Privatier Gettfried Hemberger, Oberscheidental; Kaufm. u. Kreisrat Wilhelm Kapferer, Mosbach; Landwirt Josef Maag, Vilchband; Landwirt u. Kreisrat Erwin Nerpel, Lohrbacb, Hauptlehrer Johannes Curth, Zwingenberg; Redakteur Josef Kiefer, Tauberbischofsheim. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Heidelberg: Städt. Sparkasse. Untere Iller Aktiengesellschaft, München, Blutenburgstr. 6. Gegründet: 3./4. 1924; eingetr. 7./6. 1924. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Zweck: Ausnutzung von Wasserkräften der Iller zur Erzeugung elektr. Energie u. deren gewerbl. Verwertung in jeder Art sowie die Erstellung der hierzu dienenden u. not- wendigen Werke; jede andere Art Erzeugung u. Verwertung elektr. Energie u. Errichtung u. Einrichtung der hierzu erforderl. Anlagen. – Der Aufsichtsrat der Ges. beschloss im Oktober 1928 den Ausbau der Wasserkräfte der unteren Iller zwischen Kellmünz und Vöhringen in zwei Kraftstufen zur Erzeugung elektrischen Stromes. Mit dem Bau wurde sofort begonnen. In den beiden Kraftstufen zusammen sollen im Durchschnitt 100 Mill. KkWh jährlich erzeugt werden, die als Drehstrom auf die Dauer der Wasserkraftkonzession an die beiden Aktionäre, die Bayernwerk A.-G. München u. die Lech-Elektrizitätswerke A.-G. Augsburg abgegeben werden. Der Werk-Kanal hat zwischen Wehr und Auslaufmündung in die Iller oberhalb Vöhringen eine Gesamtlänge von etwa 13.5 km. Der Ausbau erfolgt für eine Wasser- menge von 80 cbm. Die beiden Kraftwerke, die mit grossen modernsten Turbinen u. Generatoren ausgestattet sind, befinden sich bei Untereichen u. IIlertissen. Ihr nutz- bares Gefälle beträgt je 14 m, ihre ungefähre Leistung je rd. 16 000 PS. Von der Mündung des Unterwasserkanals in die Iller befindet sich ein Auslaufbauwerk, das dazu dient, den Wasserspiegel im Unterwasserkanal auf einer konstanten Höhe zu halten, um in den bestehenden sogenannten Wieland-Kanal eine bestimmte Betriebswassermenge abgeben zu können. Die Anlage ist so projektiert, dass der Ausbau weiterer anschliessender Stufen möglich ist. Die Bauarbeiten konnten in der Hauptsache bis zum September 1930 beendet werden. Bis zu diesem Zeitpunkt war auch die Montage der Verschlüsse für Wehr u. Einlaufbauwerk sowie der Turbinen u. Leerlaufschützen durchgeführt. Die Montage der Turbinen u. Generatoren erfolgte programmässig. Mit der Füllung des Kanals konnte Ende August 1930 begonnen werden, die Anlagen wurden Mitte Dezember 1930 provisorisch Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1931. 260 ―