Industrie der Steine und Erden. 4185 werke erforderl. Dampfmasch. u. Kesseln, den Dynamomasch. für eigene Licht- u. Kraft- erzeugung, sämtl. Mörtelmasch., Kalkpumpen, Löschbottichen, Elevatoren, Elektromotoren, Transmiss., Werkzeugmasch. usw., ferner aus 4 am Hafenplatz, Humboldt- u. Nordhafen in Berlin stehenden Kränen, die zur Entladung von Mörtelkähnen u. sonst. Baustoffen vor- gesehen sind, sowie 4 Feldbahnlokomotiven. Das Grundst. Berlin, Schleusenufer 5/6, dient im wesentl. dem Baumaterialienhandel, d. h. der Lager. u. Abfertig. von Zement, Sand u. and. Baumaterialien, ferner dem Betrieb der Schiffsreparaturwerkstätten. Ferner sind vorhanden: 3 Schleppdampfer, 19 eiserne Kähne mit Beibooten, 3 Prähme, 1 Bagger, 2 Löffelbagger. Die Ges. unterhält einen ausgedehnten Fuhrbetrieb; sie besitzt gegenwärtig 110 Pferde, 249 Mörtel- u. andere Wagen sowie zehn 5 t Lastkraftwagen mit Anhänger, 2 Traktoren. Für Reparaturen u. Neuanfertig. sind Nebenbetriebe, wie Beschlag- u. Wagenschmiede, Stellmacherei, Sattlerei usw. vorhanden. Die Licht- u- Kraftanlagen im Charlottenburger Werk umfassen 2 Dampf- kessel mit zusammen 137 qm Heizfläche u. 2 Dampfmasch. mit zusammen 145 PS. Die Bahnanlage besteht aus ca. 2000 m kompl. Feldbahngleis, div. Feldbahnschienen u. Zubehör- teilen, 80 Stück grossen Sandloren. Beteiligungen: Beteil. bestehen bei der Berliner Kalksteinwerke Robert Guthmann G. m. b. H. mit RM. 450 000 u. bei der Zentralverkaufsstelle Berliner Mörtelwerke G. m. b. H. mit RM. 7800. Die Ges. hat am 1./1. 1917 mit der zum Thyssen-Konzern gehörigen Rittergut Rüdersdorf G. m. b. H. in Rüdersdorf (Mark), einen Vertrag abgeschlossen, demzufolge ihr der Allein- vertrieb des Zements der G. m. b. H. bis zum Jahre 1932 für einen grösseren Bezirk des Norddeutschen Zementverbandes G. m. b. H. in Berlin zusteht. Die Centralverkaufsstelle Berliner Mörtelwerke G. m. b. H., die seit dem Jahre 1908 sowohl für die Ges. wie für die übrigen Berliner Mörtelwerke den Verkauf der Erzeugnisse betreibt, hat ihren Gesellschafts- vertrag bis zum 31./12. 1936 verlängert u. sich um zwei an der Ost- u. Westgrenze Gross- Berlins gelegene Mörtelfirmen erweitert. Hierdurch sind fast alle leistungsfähigeren Mörtel- werke Gross-Berlins mit der Ges. verbunden. Kapital: RM. 2 200 000 in 22 000 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 5 000 000. Urspr. A.-K. M. 3 600 000, erhöht 1903 um M. 1 400 000. Weiter erhöht 1922 um M. 6 000 000 in 5000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. 1923 Erhöh. um M. 12 000 000 in 12 000 St.-Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 30./1. 1925 von M. 23 000 000 auf RM. 2 200 000 durch Abstempel. der 22 000 St.-Akt. zu hisher M. 1000 auf RM. 100. Die M. 1 000 000 Vorz.-Akt. wurden durch Rückzahl. des geleisteten Einzahl.-Wertes von RM. 4800 aufgehoben. Grossaktionäre: Thyssen-Konzern. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 10./8. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Jahresvergütung), Überschuss Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Beteil.: Berliner Kalksandsteinwerke Robert Guthmann G. m. b. H. 300 000, Centralverkaufsstelle Berliner Mörtelwerke G. m. b. H. 7800, Grundstücke 539 182, Gebäude 367 253, Masch. 147 992, Schiffe 93 735, Wagen 22 695, Automobile 48 994, Bahnanlage 9668, Inv. u. Geräte 1, Gespanne 46 124, Vorräte 241 400, Kassa 13 215, Eff. 1, Kontokorrent-Schuldner 786 783, Verlust 41 885. – Passiva: A.-K. 2 200 000, Gläubiger 243 836, R.-F. 220 000, nicht erhob. Div. 2892. Sa. RM. 2 666 728. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 199 371, Zs. 8438, Steuern u. Abgaben 180 959, Versich. 13 093, Handl.-Unk. 134 331, Betriebs-Unk. 999 468, Masch.-Reparat. 31 953, Wagen- do. 24 573, Gebäude- do. 4460, Fuhr-Unk. 1 051 455. – Kredit: Vortrag 27 802, Grundstückertrag 4663, Waren u. Fabrikation 2 573 159, Hyp.-Zs. 593, Verlust (Vortrag 69 686 abz. Gewinnvortrag von 1929 27 801) 41 885. Sa. RM. 2 648 102. Kurs: Ende 1913: 70 %; Ende 1925–1930: 38.50, 125, 150, 130, 116, 63 %. Notiert Berlin. Das gesamte A.-K. ist lieferbar. Dividenden: 1913: 0 %; Ende 1924–1930: 6, 0, 6, 6, 9, 9, 0 %. Direktion: Curt Lilge, Adolf Richter, Joseph Spiess. Prokuristen: Emil Leo Conrad, Willy Schulz. 5 Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Rechtsanwalt Dr. Fritz Jacke, B.-Dahlem; Stellv. Dir. Ernst Knüttel, Hennickendorf; Wilhelm Graf von Arco, Berlin; Dir. Max Knüttel, B.-Dahlem; vom Betriebsrat: O. Kablitz, E. Mietschke. Zahlstellen: Eig. Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., C. H. Kretzschmar, von der Heydt Bank. Nach dem Geschäftsbericht gingen im Geschäftsjahr 1930 die Umsätze zurück, da industrielle u. behördliche Bauten kaum zur Ausführung kamen, während die Siedlungs- u. anderen Bauten unter dem Druck der schwierigen Geldbeschaffung lagen. Diese ver- ursachten Stockungen in der Ausführung von Bauten u. Zahlungseinstellungen. – Über las Geschäft im neuen Jahre sei, wie die Verwaltung in der G.-V. ausführte, irgendeine oraussage nicht zu machen. Die abgelaufenen sieben Monate sind nicht günstig verlaufen, was erklärlich ist, da, nach dem Urteil des Fachausschusses bei dem Reichsverband der deutschen Industrie, die Bauaufträge des laufenden Jahres nur 28 % der Bauaufträge des ahres 1929 betragen. Dass hierunter das Geschäft der Gesellschaft zu leiden gehabt hat, Sei selbstverständlich. ―=