4186 Industrie der Steine und Erden. Vereinigte Portland-Zement- und Kalkwerke Schimischow, Silesia und Frauendorf Aktiengesellschaft in Berlin NW 40, Roonstr. 6. Gegründet: 4./4. 1895 mit Wirk. ab 1./1. 1895. Die Ges. übernahm die früher Tillgner'schen Grundstücke in Schimischow mit den darauf befindl. industriellen Anlagen: Cementfabrik, Brettmühle, Kalkwerk u. Ziegelei. Firma bis 22./3. 1918: Schimischower Portland-Cement-, Kalk- u. Ziegelwerke, dann bis 1919: Portland-Cement- u. Kalkwerke A.-G., dann bis 1920: Verein. Portlandcement- u. Kalkwerke Schimischow. Sitz bis 28./8. 1928 in Schimischow O.-S. Zweck: Der Zweck der Ges. ist nicht auf einen gewerblichen Geschäftsbetrieb gerichtet, sondern beschränkt sich ausschliesslich auf die Verwalt. u. Nutzniess. der der Ges. gehörenden Aktien u. sonst. Beteiligungen. Sie ist auch berechtigt, weitere Beteilig. zu erwerben. Die früheren Betriebe der Ges. gingen 1926 an die Schles. A.-G. für Portland-Zement- Fabrikation zu Groschowitz bei Oppeln (jetzige Firma: Schles. Portland-Zement-Industrie A.-G., Oppeln) gegen Gewährung von Aktien dieser Ges. über. Hiernach dient die Schimischower Ges. nur noch als Holding-Ges. Beteiligungen: Das Konto „ Wertp. u. Beteil. enthält den Besitz an Aktien der Schlesischen Portland-Zement-Industrie A.-G. in Oppeln (Kap. RM. 27 Mill.) u. der Portland- Cementwerke Heidelberg-Mannheim-Stuttgart A.-G., Heidelberg. Kapital: RM. 15 020 000 in 50 000 Akt. zu RM. 300 u. 20 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegs- Kapital: M. 2 500 000. Urspr. M. 2 Mill., erhöht 1899 um M. 500 000, dann 1917–1923 erhöht auf M. 70 Mill. (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G-V. vom 10./12.1924 von M. 70 000 000 auf RM. 15 020 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. zu bisher M. 1000 auf RM. 300 u. der der Schutz-Akt. zu gleichfalls M. 1000 unter Leistung einer Gesamtzuzahl. von RM. 19 800 auf RM. 1 ermässigt wurde. Diese Schutz-Akt. wurden lIt. G.-V. v. 14./9. 1931 in ge wöhnliche St.-Akt. (20 Stück à RM. 1000) umgewandelt. Grossaktionäre: Von dem Kap. sind etwa RM. 4 Mill. in Umlauf; von dem Rest befindet sich der weitaus grössere Teil im Besitz der Schultheiss-Patzenhofer-Brauerei A.-G. u. der kleinere Teil im Besitz der Firma Jarislowsky & Co. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1931 am 14./9. Stimmrecht: Je nom. RM. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 6 % Vor-Div., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Eff. 23 133 2501), Bankguth. 1 469 314. – Passiva: A.-K. 15 020 000, R.-F. 1 502 0900, Verpflicht. 6 611 250, nicht erhob. Div. 2322, Gewinn 1 466 992. Sa. RM. 24 602 564. 1) Hierin enthalten nom. RM. 396 300 eigene Aktien, die niedriger als zum Börsenpreis bewertet sind. – Der Posten Effekten unter Aktiva weist einen um RM. 6 611 250 erhöhten Betrag aus. Diesen Zugängen stehen auf der Passiv-Seite Verpflicht. in gleicher Höhe gegenüber. Diese Bewegung hängt mit der Transaktion zwischen der Portland Cementwerke Heidelberg-Mannheim-Stuttgart A.-G. u. der Schlesische Portland-Zement- Industrie A.-G. zusammen, bei welcher das Unternehmen als Treuhänder fungiert u. demgemäss nom. RM. 7.5 Mill. Heidelberger Aktien übernommen hat. Inzwischen hat die Ges. bereits aus ihren Beständen einen entsprechenden Betrag Schlesischer Aktien an Heidelberg geliefert u. dadurch die in der Bilanz ausgewiesenen Verpflicht. abgedeckt u. auf der anderen Seite das Effekten-Konto wiederum auf die alte Höhe reduziert. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Bilanz-K. RM. 1 466 992 (davon Div. 1 309 221, Vortrag 157 771). – Kredit: Ertrag an Div. u. Zs. RM. 1 466 992. Kurs: Ende 1924–1930: 31, 92 50, 200.50, 240, 240, 173, 102 %. Notiert in Berlin. Nom. RM. 15 Mill. Aktien sind zugelassen. Dividenden: 1914: 9 %; 1924–1926: 7½, 10, 0 %; 1927 (1./1.–30./6.): 12½ %; 1927/28 6131930/31 15, 15, 5 9 %. *) Bei dem Dividendenvorschlag für 1930/31 musste in diesem Jahr von dem Schlüsselverhältnis zwischen Schles. Portland-Zement-Industrie A.-G. u. der Ges. um 1 % abgewichen werden. da einmalige Ansprüche etwa in dieser Höhe gegen die Ges. erhoben sind. Sollte die Entscheidung, die noch aussteht, zugunsten der Ges. ausfallen, so steht der entsprechende Betrag (noch 1 %) zur späteren Ausschüttung zur Verfügung. 0 Vorstand: Richard v. Bentivegni, Arthur Tänzer. Aufsichtsrat: Gen.-Dir. Ludwig Katzenellenbogen, Komm.-Rat Dr. W. Sobernheim, Frau Käthe Jarislowsky, B.-Grunewald; Staatssekretär z. D. Prof. Dr. Julius Hirsch, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Darmstädter u. Nationalbank, Dresdner Bank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Breslau: Schles. Bankverein Fil. der Deutschen Bank u. Disconto-Ges., Darmstädter u. Nationalbank, Dresdner Bank; Oppeln: Kasse der Schles. Portland- Zement-Ind. A.-G., Darmstädter u. Nationalbank, Niederlassung. Windschild & Langelott Aktiengesellschaft in Berlin-Schöneberg, Hauptstr. 11. Die G.-V. v. 5./9. 1931 beschloss auf Antrag der Verwalt., die Beschlussfassung über die Genehmigung der Bilanz sowie die Entlastung von A.-R. u. Vorst. von der Tagesor dnunß abzusetzen. Massgebend hierfür war der Wunsch, einer Aktionärgruppe, die mehr als 10 % des A.-K. vertrat, Gelegenheit zu geben, Einblick in die Verhältnisse des Unternehmens zu nehmen.