――― Industrie der Steine und Erden. 4207 S. Dünkler, Kalkwerke G. m. b. H. in Förderstedt u. 1918 sämtl. Anteile der Cementfabrik Thuringia G. m. b. H. in Unterwellenborn. 1913 Schaffung von Neuanlagen unter der Firma Portland Zementwerk Jesarbruch G. m. b. H. 1917 Angliederung sämtl. Tochtergesellschaften an das Hauptwerk. 1920 Verkauf des Werkes in Schönebeck u. des Kalkwerks in Förderstedt. Lt. G.-V. v. 12./2. 1921 Angliederung der Portland Cementfabrik Halle a. S., die aber, weil veraltet, stillgelegt u. veräussert wurde. Interessengemeinschaft: Die a. o. G.-V. v. 8./12. 1930 genehmigte einen Interessen- gemeinschaftsvertrag mit Wirk. ab 1./1. 1931 zwischen der Ges., der Schlesischen Portland- Cement-Industrie A.-G, Oppeln u. der „Adleré Deutsche Portland-Cement-Fabrik A.-G., Berlin, um im Rahmen dieses grösseren Konzerns eine Verbilligung der Produktionskosten zu erzielen: Im Laufe von 1931 wurde die kaufmänn. Geschäftsführung mit der der „Adler“ in Berlin vereinigt. In Verbindung mit der I.-G. erfolgte ein Aktien-Umtausch- Angebot der Schles. Portland-Cement-Ind. A.-G. sowohl an die „Prüssing“-Aktionäre (RM. 300 Prüssing gegen RM. 200 Schles. Portl.) als auch an die „Adler“-Aktionäre. Besitztum: Die Gesellschaft besitzt je eine Portland-Cement-Fabrik in Göschwitz (Saale) und in Nienburg a. d. Saale. Die Zweigniederlassung in Unterwellenborn betreibt die Cement- Fabrik Thuringia, in welcher Hochofen-Zement und Spezial-Mörtelbildner hergestellt werden. Die Aufbereitung des Rohmaterials geschieht teils durch Trocknung desselben in Trocken- trommeln, Vermahlung und Brennen in Schachtöfen, teils durch Nassmahlung und Ver- arbeitung des Dickschlamms in Drehöfen. Göschwitz besitzt 9 Schachtöfen, von denen 2 zu automatischen $fen umgebaut sind, und 2 Drehöfen; Nienburg 2 Drehöfen. Die Gesell- schaft hat dauernd die Leistungsfähigkeit ihrer Werke durch Neuanlagen gefördert. So wurde in Göschwitz der Betrieb des Steinbruchs durch Einführung des Baggerbetriebs und die Vorzerkleinerung durch eine grosse Brecheranlage modernisiert. Eine zweite gegenüber der alten erheblich leistungsfähigere Seilbahn ermöglicht die Zuführung des Kalksteins in der inzwischen eingeführten 8-Stunden-Schicht. Ein neues Mergellager wurde erworben und durch eine besondere Seilbahn mit den Fabrikanlagen verbunden. Dadurch ist die Rch- stoffversorgung der Fabrik auf weithin absehbare Zeit auch für die stärksten Ansprüche gesichert. In Nienburg wurden die Mahlanlagen auf der Roh- und Zement-Seite verstärkt und eine neue Packanlage mit Silos geschaffen. Das Werk Unterwellenborn wurde ganz auf elektrischen Betrieb umgestellt, die Förder- und Mischanlagen durch Erbauung eines Greiferkrans und neue Trockenanlagen erweitert. LDie Gesamtleistungsfähigkeit beträgt jetzt gegen 2 000 000 Fass. Der Grundbesitz der 3 Werke umfasst über 179 ha. Hiervon bean- sprucht das Fabrikgelände 19 ha 32 a, Steinbruch und Tongelände 98 ha, sonstiger Grund- besitz 61 ha 74 a. In Göschwitz, Nienburg und Unterwellenborn werden zur Zeit etwa 700 Angestellte, Arbeiter und Hilfskräfte beschäftigt. – Die Ges. ist Mitgl. des Nordd. Cement-Verbandes G. m. b. H. in Berlin u. hat hier ein Kontingent von 1 648 792 Fass. Beteiligungen: Die Ges. besitzt fast das gesamte Kap. von nom. RM. 300 000 der Thurvia Baugesellschaft m. b. H., Berlin (wird 1931 liquidiert). Sie besitzt ferner 25 % der St.-Aktien u. die gesamten Vorz.-Akt. der „Adler“ Deutsche Portland-Cement-Fabrik A.-G. in Berlin. Kapital: RM. 5 300 000 in 53 000 Aktien zu RM. 100. — Vorkriegskapital: M. 4 000 000. Urspr. A.-K. M. 500 000, erhöht bis 1914 auf M. 4 000 000, dann erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 31 000 000 in 30 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 27./11. 1924 Umstell. des St.-A.-K. von M. 30 000 000 (nach Umwandl. von 2000 St.-Akt. in Stimmrechts-Akt. zu RM 3) auf RM. 4 200 000 (M. 1000 = RM. 150) u. das Vorz.-A.-K. von M. 1 000 000 auf RM. 5000 (M. 1000 = RM. 5). Die G.-V. v. 2./10. 1928 beschloss Erhöh. um RM. 1 100 000 in 11 000 St.-Akt. zu RM. 100; ausgegeben zu 100 %. Die neuen Aktien wurden an die Ostwerke A.-G. gegeben gegen Lieferung von RM. 1 100 000 Aktien der Schlesischen Portland-Cement-Industrie A.-G. in Oppeln. Bei Hereinnahme eines Betrages von Stammaktien und der Vorzugsaktien der „Adler'' Deutsche Portland-Cement- Fabrik A.-G., Berlin, wurden diese Aktien später zurückgegeben. Lt. G.-V. v. 8./12. 1930 Herabsetz. des A.-K. um RM. 11 000 auf RM. 5 300 000 durch Einziehung der 20 St.-Aktien zu RM. 300 u. der nom. RM. 5000 Vorz.-Aktien. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 21./7. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F. (erfüllt), event. besond. Rückl., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an persönl. haft. Gesellschafter, 10 % an A.-R. (ausser einer festen Jahresentschädig. 938 3 2500 pro Mitgl. u. RM. 5000 für den Vorsitz.), Rest weitere Div. bzw. zur Verfüg. er G.-V. Bilanz am 31. Okt. 1930 (anlässl. der Umwandl. der Ges. in eine A.-G.): Aktiva: Grundstücke, Steinbrüche u. Wohnhäuser 776 064, Bauten u. Nebenanlagen A 1 699 343, Masch. u. Drehofen-Anlagen 3 074 598, Nebenanlagen B 162 981, Neubauten 145 487, Betriebs- rechnung: Vorräte 1 285 669, Plattenfabrik Tempelhof 363 736, laufende Rechnung: Schuldner einschl. Banken u. Tochtergesellschaften 1 234 339, Beteil. u. Wertp. 1 743 172, Kassa 6733, Wechsel 14 103, (Bürgschaften 122 300). – Passiva: A.-K. 5 300 000, gesetzl. Rückl. 634 859, Sonder-Rückl. 64 480, Erneuer.-Bestand 1 300 0001), laufende Rechnung: Gläubiger 3 036 659, rückständ. Div. 4361, (Bürgschaften 122 300), Gewinn 165 865. Sa. RM. 10 506 225. Die beträchtliche Entwertung, welche die Beteiligung an der Thurvia G. m. b. H. durch die Liquidation erfahren musste, u. der kursmässige Wertrückgang, welchen der Besitz an Aktien der ,„Adler' Deutsche Fortland-Cement-Fabrik A.-G. erfahren hat, veranlasste die Ges. den Erneuerungsbestand aufzulösen u. voll zu Abschreib. auf diese Konten zu verwenden. Er erscheint daher in der nachsteh. Bilanz per ult. 1930 nicht mehr.