4222 Industrie der Steine und Erden. portland-Zementfabrik Rudelsburg A.-G. in Bad Kösen. (Börsenname: Rudelsburger Zement.) Gegründet: 30./3. 1898; eingetr. 21./5. 1898. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1899/1900. Firma bis 30./4. 1914: Sächsisch-Thüringische Akt.-Ges. für Kalksteinverwerthung. Zweck: Ausnutzung von Kalkstein-, Ton-, Lehm- u. Kieslagern, Herstell. von Portland. Zement, zementartigen Bindemitteln, Bau- u. Düngekalken, Ziegelsteinen u. Baustoffen aller Art. Ende 1926 wurde die Zementerzeugung eingestellt; Okt. 1927 wurde auch der land- wirtschaftliche Betrieb eingestellt, die Grundst. verpachtet. Besitztum: Der gesamte zur Fabrikanlage gehörige Grundbesitz der Ges. verteilt sich auf die Fluren: Bad Kösen, Lengefeld, Saaleck, Pforta, Wethau, Mertendorf (Kreis Naum- burg a. S.), Freiroda u. Kaatschen (Thüringen). Die Zementfabrik ist für eine jährliche Leistungsfähigkeit von 300 000 Fass Zement und 8000 D.-Ladungen Zementkalk eingerichtet. Die Rohstoffe sind für mehrere Menschenalter ausreichend. Die Ges. besitzt in Wethau u. Mertendorf (Kreis Naumburg a. S.) mit eigener Anschlussgleisanlage u. Förderbahn ver- sehene Tongruben. Die Dampfziegelei hat eine Jahresleistung von 5 000 000 Mauersteinen. Die umfangreichen Lehmlager liegen in unmittelbarer Nähe des Werkes. Das Balgstädter Kalkwerk ist 1920 verkauft. – Ca. 150 Arb. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt am Norddeutschen Cementverband, am Kalk- Syndikat Gera u. an der Kösener Baustoffhandlung G. m. b. H. Kapital: RM. 800 000 in 2000 Akt. zu RM. 400. – Vorkriegskapital: M. 2 000 000. Urspr. M. 625 000, erhöht 1899 um M. 1 375 000. Lt. G.-V. v. 22./11. 1924 Umstell. von M. 2 000 000 auf RM. 800 000 (5: 2) in 2000 Aktien zu RM. 400. Grossaktionäre: Die Mehrheit der Aktien ging 1917 in den Besitz des Nordd. Cement- Verb. G. m. b. H. in B.-Wilmersdorf über. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 10./8. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest etw. Sonder- rückl, Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Anlagen 29 989, Beteil. u. Forder. 980 863, Bar- bestand 2201, Postscheck 2207, Bankguth. 113 842, Wechsel 14 576, Rohstoffe u. Vorräte 70 109. – Passiva: A.-K. 800 000, R.-F. 80 000, Schulden u. Rückl. 289 242, unerhob. Div. 259, Gewinn 44 287. Sa. RM. 1 213 788. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 78 639, Steuern 64 712, Gewinn (27 827, dazu Gewinnvortrag aus 1929 16 460) 44 287. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1929 16 460, Betriebsgewinn 171 179. Sa. RM. 187 639. Kurs: Ende 1913: 97.25 %; Ende 1925–1930: 65, –, 110, 127, 143, 155 %. Notiert in Leipzig. Dividenden: 1913: 8 %; 1924–1930: 0, 0, 4, 6, 6, 6, 4 %. Direktion: Oskar Költzsch, Halle a. S. Prokuristen: Franz Nagel, Elisabeth Kallenbach. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gen.-Dir. Dr. Hoffmann, Oppeln; Gen.-Dir. u. Handels- gerichtsrat Hermann Methler, Hamburg; Dir. Hans Piper, Dir. Alfred Kathmann, Berlin; Fabrik Dir. Ludwig Eck, Granau b. Halle a. S.; Fabrikdir. Dr. Eberhard Jahn, Züllchow b. Stettin; Fabrikdir. Adam Oechsner, Hannover; vom Betriebsrat: M. Kessler, R. Milsch. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank. Im Geschäftsbericht 1930 heisst es u. a.: Der Absatz in unserem Kalk ist im abgelauf. Geschäftsjahr weiter zurückgegangen, während er in Mauersteinen etwas besser war als im Vorjahr, allerdings zu recht gedrückten Preisen. Das Ergebnis lässt unter diesen Um- ständen zu wünschen übrig, u. es ist auch für das laufende Jahr infolge der äusserst mangelhaften Bautätigkeit keine Besserung zu erwarten. Tuffstein- und Basaltlavawerke, Akt.-Ges., Kottenheim bei Andernach a. Rh. Gegründet: 11./10. 1922; eingetragen 30./5. 1923. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahr- gang 1924/25. Sitz bis 25./8. 1925 in Koblenz. Zweck: Gewinnung von Naturstein aller Art, insbesondere von Ettringer sowie Weiberner Tuffstein und Basaltlava und deren Weiterverarbeitung zu Werksteinen und Wegebaumaterial. Herstell. u. Vertrieb von Trass, Portlandzement u. Trassportlandzement (Zementfabrik), Produktion von Bimsbaustoffen u. Kunststeinen. 1928 Übernahme der Trasswerke Idylle u. der Trassindustrie G. m. b. H. in Kruft, 1930 Übernahme der Basalt- lava- u. Trassbetriebe der Firma D. Zervas Söhne G. m. b. H. in Köln u. Übernahme der Trassbetriebe der Firma Trasswerke Meurin A.-G., Andernach a Rh. Kapital: RM. 1 500 000 in 1500 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 5 Mill. in Aktien zu M. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Die G.-V. v. 20./12. 1924 beschloss Umstell. von M. 5 Mill. auf RM. 500 000 in 5000 Akt. zu RM 100. Lt. G.-V. v. 28./8. 1928 erhöht um RM. 1 000 000, davon rd. RM. 300 000 zwecks Fusion mit der Trasswerke Idylle v. Trassindustrie G. m. b. H. in Kruft, restl. rd. RM. 700 000 Bareinzahlung wegen Neubau-Zementfabrik. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 24./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Kassa, Postscheck, Bankguth. 23 759, Debit. 214 744, Warenyorräte 439 826, Grundst. 611 940, Zementfabrik 970 967, Neuanlagen 770 064, Gebäude