4256 Industrie der Steine und Erden. Aufsichtsrat: Vors. Dr.-Ing. Wilhelm Ludowici, Jockgrim; Stellv. Komm.-Rat Otto Rosenfeld, Stuttgart; Dir. Walter Sommer, J ockgrim; Rechtsanwalt Dr. Franz Rosenfeld, Architekt Karl Hch. Hartmann, Mannheim; Bank-Dir. Adolf Heppes, Heidelberg. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Mannheim u. Heidelberg: Dresdner Bank. Aus dem Geschäftsjahr 1930: Infolge vorhandener grosser Lagerbestände waren wir erst Anfang April in der Lage den Fabrikationsbetrieb aufzunehmen, da die Bautätigkeit verhältnismässig spät einsetzte u. gegenüber dem Vorjahre ausserordentlich zurückging Die bereits gegen Ende 1929 eingetretenen Absatzstockungen hielten auch weiterhin an, so dass wir uns gezwungen sahen, den Betrieb gegen Mitte November wieder zu schliessen. Die allgemeine Wirtschaftskrise u. die damit verbundene Geldknappheit erschwerte die Finanzierung der Bauprojekte oder machte sie ganz unmöglich. Die natürliche Folge war, dass das Angebot in Dachziegeln die Nachfrage stark überstieg u. die bereits am Schlusse des Jahres 1929 erheblich gesenkten Preise weiter abzugleiten begannen. Wunstorfer Portland-Cementwerke, Aktien-Gesellschaft in Wunstorf, Prov. Hannover. Gegründet: 26./2. 1900 mit Wirk. ab 1./1. 1900; eingetr. 26./5. 1900 in Neustadt a. Rbge. Gründ. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/1901. Hervorgegangen aus der Fa. Schmidt, Brosang & Co. in Luthe. Zweck: Betrieb einer Portland-Cementfabrik u. Herstell. anderer Baumaterialien. Besitztum: Der Grundbesitz in Luthe Post Wunstorf umfasst ca. 63 ha, davon 4 ha bebaut. Die Ges. verarb. an Rohmaterial einen der oberen Kreideformation angehörenden Kalkmergel, der in einem etwa 4 km südöstlich von der Fabrik belegenen Mergelbruch gewonnen wird. Für die Gewinnung des Materials steht daselbst eine der Ges. gehörende Fläche von 25 ha zur Verfügung, auf welcher der Mergel in einer Mächtigkeit von etwa 100 m zu veranschlagen ist. Die Rohmaterialien werden von der Gewinnungsstelle durch eine eigene etwa 4.5 km lange Schmalspurbahn direkt nach der unmittelbar am Bahnhof Wunstorf geleg. Fabrik befördert. – 1929 wurde die Umstell. der Anlagen auf elektrische Kraft in Angriff genommen. Durch Zukauf von Bruchgelände konnte der Besitz 1930 bedeutend vergrössert werden. — Die Fabrik produziert jährlich rd. 450 000 Fass. Sie beschäftigt insgesamt ca. 200 Arb. Verbände: Die Ges. gehört dem Norddeutschen Cement-Verband G. m. b. H., Berlin, an. Interessengemeinschaft: Ende 1929 Abschluss einer Interessengemeinschaft mit der Norddeutschen Portland-Cementfabrik Misburg A.-G. Kapital: RM. 1 680 000 in 3500 Inh.-St.-Akt. u. 700 Namen-Vorz.-Akt. zu RM. 400. Urspr. A.-K. M. 1 500 000 (Vorkriegskapital); erhöht von 1920 bis 1921 auf M. 4 200 000 in 3500 St.-Akt. u. 700 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 22./11. 1924 wurde das Kap. von M. 4 200 000 auf RM. 1 680 000 umgestellt durch Herabsetz. des Nennwertes der 3500 St.- u. 700 Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 400. Grossaktionäre: Norddeutsche Portland-Cementfabrik Misburg A.-G. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 19./6. Stimmrecht: 1 St.-A. = 1 St.; 1 Vorz.-Aktie = 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige besondere Rücklagen, Beiträge für gemein- aützige Angelegenheiten, insbes. Arbeiterzwecke gemäss G.-V.-B., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester J ahresvergüt. von RM. 6000), Rest weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 517 000, Gebäude 527 500, Masch. 631 500, Geräte 35 000, Vorräte an Ganz- u. Halbfabrikaten, Kohlen, Materialien, Säcken, Fässern 231 147. Wertp. u. Beteil. 47 905, Kassa u. Aussenstände 59 996. – Passiva: A.-K. 1 680 000, R.-F. 168 025, Hyp. 23 000, noch nicht erhobene Div. 3412, Gläubiger u. Rückstell. 70 560, Gewinn 105 050. Sa. RM. 2 050 049. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Herstellungskosten, Steuern, Unk. 895 267, Abschn. 121 343, Gewinn 105 050. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1929 36 581, Fabrikationserlös 1 085 080. Sa. RM. 1 121 661. Kurs: Ende 1913: 65 %; Ende 1925–1930: 56, 140, 163.50, 146, 132, 89.50 %. Notiert in Hannover. Dividenden: 1913: 4 %; 1924–1930: 6, 8, 10, 10, 12, 9, 5 %. Direktion: A. Oechsner, Carl Bertram. Prokuristen: Fr. Kayser, Herm. Dürrkoop- Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Dr. Ludwig Meyer, Stellv. Bank-Dir. Paul Narjes, Bankier Ludw. Silberberg, Dr. Adolf Herzfeld, Dir. Otto Schaefer, Hannover. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hannover: Bankhaus Adolph Meyer, Bankhaus Gebr. Wolfes.