4286 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Gegründet: 23./3. 1898 mit Wirkung ab 1./1. 1898. Übernahmepreis M. 1 338 684. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1901/02. Bis 12./4. 1904 lautete die Firma Max Segall A.-G. Sitz bis 17./6. 1930 in Berlin, dann Firma bis 26./8. 1931: Aktiengesellschaft für Strumpf- warenfabrikation vorm. Max Segall. Zweck: Anfertigung von Strumpfwaren u. verwandten Artikeln u. Kauf u. Handel mit dergleichen Artikeln, insbes. Erwerb und Fortbetrieb des der offenen Handels-Ges. in Firma Max Segall in Berlin gehörigen Geschäfts. Es werden in den der Berliner u. Chemnitzer Abteilung angeschlossenen Betrieben u. in der in Jahnsdorf bei Chemnitz gelegenen Fabrik gestrickte u. gewirkte Strumpfwaren aller Art u. in allen Ausführungen hergestellt. Entwicklung: 1926 erwarb die Ges. in Jahnsdorf bei Chemnitz eine betriebsfertig eingerichtete Fabrik zur Herstell. von feinmaschigen Artikeln. Zur Erweiterung der Strick- warenabteil. wurde in Mühlhausen in Thür. eine Fabrikanlage, in welcher bereits bisher Strumpfstrickerei betrieben wurde, erworben — Das Geschäftsjahr 1929 erbrachte RM. 161 721 Verlust, der unter Aufrechterhalt. des R.-F. vorgetragen wurde. 1930 erbrachte unter dem Druck der allgem. Wirtschaftskrise Verlusterhöhung auf RM. 649 644. Auflös. der Berliner Zweigniederlass. In 1931 Erhöh. des Verlustes auf über die Hälfte des A.-K. Die G.-V. v. 26./8. 1931, der Mitteil. nach § 240 HGB. gemacht wurde, beschloss Sanierung der Ges. (s. unter Kapital). Besitztum: Die Fabrikanlage in Jahnsdorf besteht aus einem dreistöckigen Fabrik- gebäude mit Kesselhaus nebst einem anschliessenden Wohngebäude. Das Grundstück hat einen Umfang von 2200 qm, von denen etwa 500 qm bebaut sind. Der Antrieb der Maschinen erfolgt durch eine 40/45 Ps entwickelnde Dampfmaschine, System Ulbrecht, ferner ist Anschluss an eine Überlandzentrale vorhanden. Eigene Lichterzeugung wird durch einen Lichtmotor von 220 Volt bewirkt. Die gestrickten Artikel der Berliner Abteilung werden in gemieteten Räumen hergestellt. Der Maschinenbestand umfasst: 26 Stück 20- u. 24-teilige Cotton-Maschinen, 110 Stück automatisch arbeitende Strickmaschinen, ca. 800 Stück mit der Hand zu betreibende Strickmaschinen, ca. 100 Stück Spul-, Kettel- u. Nähmaschinen. Die Fabrikanlage in Mühlhausen in Thür. befindet sich im Zentrum der Stadt u. umfasst ein in der Wahlstr. 39 gelegenes fünfstöckiges Fabrikgebäude mit anschliessendem drei- stöckigen Wohnhaus u. ein angrenzendes zweistöckiges Wohnhaus in der Jacobistr. 8. Die Gebäude sind massiv aufgeführt; der bebaute Hofraum beträgt 1976 qm. Zu dem Werk gehören 65 Standardmasch., zwei Formöfen, eine hydraulische Presse sowie Nebenmasch. Der Antrieb der Masch. erfolgt durch elektr. Kraft, die vom Kraftwerk der Stadt bezogen wird. – In Berlin wird ein Warenlager unterhalten. – In den Betrieben der Gesellschaft werden etwa 50 kaufmännische Angestellte u. durchschnittlich etwa 600–700 Arbeiter u. Arbeiterinnen beschäftigt, von denen etwa 200 Heimarbeiter sind. Kapital: (Sanierung beschlossen) RM. 1 300 000 in 21 000 Akt. zu RM. 20, 5800 Akt. zu RM. 100 u. 300 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 250 000. 1902 Herabsetzung auf M. 1 Mill. durch Rückkauf von 250 Akt. zu 68.50 %; dann erhöht von 1919–1922 auf M. 21 Mill. in 20 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die G.-V. v. 26./11. 1924 beschloss Umstell. des St.-K. von M. 20 Mill. auf RM. 400 000 u. der Vorz.-Aktien von M. 1 Nill. auf RM. 20 000, also in beiden Fällen im Verh. 50: 1 durch Abstempel. der 1000 M.-Aktie auf RM. 20. Die G.-V. v. 18./6. 1927 beschloss Erhöhung des A.-K. um RM. 420 000 auf RM. 840 000 mit Bezugsrecht 1:1 zu 115 % u. gleichzeitig Umwandlung der RM. 20 000 Vorz.-Akt. in St.-Akt. Die G.-V. v. 18./4. 1928 beschloss Erhöh. des A.-K. um RM. 460 000 auf RM. 1 300 000 durch Ausgabe von Akt. zu RM. 1000 u. RM 100, div.-ber. vom 1./1. 1928 ab. Die neuen Akt. werden zu 110 % von der Commerz- u. Privat-Bank Filiale Chemnitz mit der Verpflichtung übernommen, davon RM. 420 000 zu demselben Kurse den bisherigen St.-Akt. in der Weise zum Bezuge anzubieten, dass auf je nom. RM. 200 alte Aktien je nom. RM. 100 neue Aktien entfallen. Die Aktien zu RM. 20 werden in Aktien zu RM. 100 u. RM. 1000 umgetauscht. – Die G.-V. v. 26./8. 1931 (Mitteil. nach § 240 HGB.) beschloss zur Sanierung der Ges. Herabsetz. des A.-K. von RM. 1 300 000 auf RM. 130 000 durch Zu- sammenleg. im Verh. 10: 1. Der verbleibende Sanierungsgewinn soll zu a. o. Abschreib. u. zur Schaffung einer Sanierungsreserve dienen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 26./8. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), 4 % Div., vom Rest 15 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1500 pro Mitgl. u. je RM. 2000 an Vors. u. Stellv.), Überrest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Die Tant. des Vorst. u. der Beamten werden als Geschäfts-Unk. verbucht. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundstück u. Gebäude Jahnsdorf 97 160, do. Mühl- hausen 109 620, Maschinen u. Inv. 610 000, Debit. 492 709, Kassa u. Wechsel 3379, Vorräte 517 756, Verlust (Vortrag aus 1929 161 721 – Verlust in 1930 487 923) 649 644. – Passiva: A.-K. 1 300 000, R.-F. 38 620, Hyp. Jahnsdorf 10 325, do. Mühlhausen 69 012. unerhob. Div. 778, Eigenakzepte: Warenakzepte 131 660, Masch.-Akzepte (langfrist.) 114 300, Kredit.: Lieferanten u. Banken 629 852, Darlehne 185 719. Sa. RM. 2 480 268. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 161 721, Gen.-Unk. 442 902, Abschr. 56 574. – Kredit: Erlöse aus Maschinenverkäufen 251, Fabrikationsgewinn 11 301, Verlust 649 644. Sa. RM. 661 197.