Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 4307 Zweck: Betrieb einer Jute-Spinnerei u. Weberei, Betrieb verwandter Geschäftszweige u. Ausnützung der Wasserkräfte zu beliebigen Zwecken. Kapital: RM. 165 000 in 4000 St.-Akt. zu RM. 40 u. 100 Vorz.-Akt. zu RM. 50. – Vorkriegskapital: M. 600 000. Urspr. M. 500 000, erhöht 1898 um M. 100 000 auf M. 600 000. 1917 Herabsetz. auf M. 524 000 durch Ankauf von M. 76 000 Aktien. Dann erhöht 1921 um M. 226 000 (also auf M. 750 000). Weiter erhöht 1922 um M. 250 000, 1923 um M. 3 100 000. Lt. G.-V. v. 15./4. 1925 Umstellung von M. 4 100 000 auf RM. 165 000 (St.-Akt. 25: 1, Vorz.-Akt. 20: 1) in 4000 St.-Akt. zu RM. 40 u. 100 Vorz.-Akt. zu RM. 50. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1931 am 10./4. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St; 1 Vorz-Akt. = 15 St. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Webereigebäude 53 550, Wasserkraft u. Wehr 15 300, Trinkwasseranlage 1, Arb.-Wohnhaus 2295, Masch. 1, Verlust 133 351. – Passiva: A.-K. 165 000, Gläubiger 39 498. Sa. RM. 204 498. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. RM. 37 073. – Kredit: Verlust RM. 37 073. Dividenden: 1912/13: 3 %; 1924/25–1929/30: 0 %. Direktion: Otto Lanninger, Baden-Baden. Aufsichtsrat: Bauunternehmer Robert Sänger, Frau Gertrud Sänger, Karlsruhe; Frau Paula Lanninger, Baden-Baden; Reg.-Baurat Paul Berthold, Donaueschingen. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Gebrüder Elbers Akt.-Ges. in Liqu. in Hagen i. W. Anfang 1930 führte der Hammersen-Konzern mit erheblichen Opfern eine Sanierung der Ges. durch (s. auch Kap.). Trotzdem entstanden bereits in den ersten Monaten des Geschäftsjahres 1930/31 beträchtliche Betriebsverluste. Unter diesen Umständen war ein weiteres Anwachsen der Verluste nicht zu vermeiden u. die Ges. sah sich gezwungen, am 3./8. 1931 die Zahlungen einzustellen. Damit wurde auch die Stillegung des Betriebes unver- meidlich. Die Belegschaft wurde bis auf einen kleinen Teil entlassen. In der Gläub.-Vers. v. 8./9. 1931 wurde mitgeteilt, dass im Falle eines Vergleichs möglicherweise mit einer Quote von bis zu 40 % gerechnet werden könne. Die Mehrzahl der Gläub. erklärte sich mit der Eröffn. des Vergleichsverfahrens einverstanden. Die G.-V. v. 23./9. 1931 (Mitteil. gemäss §$ 240 HGßB.) beschloss Auflös. der Ges. Liquidatoren: Dr. W. E. Elbers, Karl Rumbke, Eherhard Urbach. Gegründet: 1822; als A.-G. 9./11. 1895. Firma bis 28./10. 1920: Hagener Textil-Industrie vorm. Gebr. Elbers. – Die Ges. gehört zum Hammersen-Konzern. Zweck: Betrieb von Stoffdruckerei, Färberei, Bleicherei, Spinnerei u. Weberei u. Ver- trieb der Erzeugnisse. Fabrikation von Modegenres u. Möbelstoffen. Kunstseiden usw. Besitztum: Die Ges. besitzt 7860 Spindeln u. 493 Webstühle. Ferner sind 14 Druck- maschinen (bis zu 12 Farben) u. in der eigenen Gravieranstalt 4 Molettiermaschinen und 5 Pantographen vorhanden. Grösse des Grundbesitzes 227 000 qm. Kapital: RM. 3 000 000 in 3000 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 5 000 000. Urspr. M. 3 700 000. Bis 1909 erhöht auf M. 5 000 000. Dann weiter erhöht 1923 auf M. 10 000 000 in Akt. zu M. 1000. (Über Kapitalsbewegung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 31./10. 1924 Umstellung von M. 10 000 000 auf RM. 4 000 000 (5: 2) in 5000 Aktien zu RM. 800. Die G.-V. v. 6./9. 1927 beschloss weitere Herabsetz. des A.-K. von RM. 4 000 000 auf RM. 1 500 000, gleichzeitig Wiedererhöh. um RM. 2 500 000 auf RM. 4 000 000. Die Herabsetz. ist in der Weise erfolgt, dass der Nennbetrag der 5000 Akt. der Ges. von je RM. 800 auf je RM. 300 herabgesetzt ist. Die Erhöh. ist erfolgt durch Ausgabe von 2500 Aktien zu je RM. 1000, die zu 104 % ausgegeben sind. Die jungen Aktien wurden von der Deutschen Bk., Hagen i. W., übernommen u. den alten Aktionären zu 104 % angeboten. Das Grundkapital ist nunmehr nach Neustückelung des auf RM. 1 500 000 herabgesetzten A.-K. eingeteilt in 4000 auf den Inhaber lautende Aktien zu je RM. 1000. Die G.-V. v. 23./1. 1930, der Mitt. gemäss § 240 H. G. B. gemacht wurde, beschloss zwecks Sanierung die Herabsetzung des A.-K. von RM. 4 000 000 auf RM. 1 000 000 durch Zusammenlegung der Aktien im Verh. 4: 1; sodann Erhöhung um EM. 2 000 000 auf RM. 3 000 000 durch Ausgabe von 2000 Akt. zu RM. 1000 zum Kurse von 100 %% 4 % Kosten. Von den neuen Aktien übernehmen die Hauptgläubiger der Ges. RM. 1 100 000 u. ermässigen um diesen Betrag ihre Schuldforder. Die restl. RM. 900 000 übernimmt die Deutsche Baumwoll A.-G., Osnabrück. Sie bietet hiervon RM. 400 000 zu 100 % 4 % den alten Aktionären im Verh. 10:1 an. Die verbleibenden RM. 500 000 übernimmt die Stadt Hagen im Verlauf von fünf Jahren mit jährlich RM. 100 000 mit der Einschränkung, dass der Betrieb zunächst drei Jahre vollkommen aufrechterhalten bleibt. Sollte alsdann der Betrieb stillgelegt werden, so besteht für die Stadt Hagen die Verpflicht. zur Über- nahme der restl. RM. 200 000 Aktien. Weiter übernimmt die Stadt Hagen käuflich Grund- besitz von der Ges., der von dieser entbehrlich ist, im Betrage von RM. 300 000. Dieser letzte Betrag ist ratenweise v. 1./4.–1./10. 1931 abzudecken. Die jetzt akut gewordene Frage der Bürgschaftsregelung wird nun in der Form gelöst, dass die Fabrikanlagen nebst Grundstücken der Gebr. Elbers A.-G. in den Besitz der Stadt Hagen übergehen, während andererseits das an die Gebr. Elbers A.-G. gegebene Darlehen der Frankfurter Hypothekenbank in eine Anleihe an die Stadt Hagen umgewandelt wird. 270*