Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 4329 Postscheck u. Reichsbank 4254, Verlust 342 763. – Passiva: A.-K. 500 000, R.-F. 50 000, Delkr.-Rückl. 225 000, Hyp. 43 429, Schulden einschl. Banken u. Akzepte 816 651. Sa. RM. 1 635 080. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag aus 1929 119 029, Unk. 286 203, Delkr. 294 961, Abschr. 27 363. – Kredit: Rohertrag 383 374, Mieten 1419, Verlust 342 763. Sa. RM. 727 556. Dividenden: 1924–1930: 0, 0, ?, ?, 0, 0, 0 %. Direktion: E. M. A. Ercklentz. Aufsichtsrat: von Gosen, Amsterdam; Dr. H. Hasenkamp, Bremen: Hubert Essers, Aachen; Carl Riedel, Gera. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Baumwollspinnerei Mittweida in Mittweida. (Börsenname: Mittweidaer Baumwollspinnerei.) Gegründet: 8./10. 1884; eingetr. 11./10. 1884. Zweck: Betrieb von Baumwollspinnereien. Besitztum: Der gesamte Grundbesitz des Unternehmens beläuft sich auf etwa 11 ha, wovon etwa 5½ ha bebaute Arbeitsfläche sind, während der Rest landwirtschaftl. Zwecken dient. Betrieben werden seit Anfang 1914 fünf Spinnereien mit ca. 148 000 Spinn- u. Zwirnspindeln; die Ges. verfügt über drei Wasserkraftturbinen mit etwa 600 Ps u. Dampf- anlagen von 3500 PS. – Angest. u. Arbeiter bei Vollbetrieb ca. 800. Kapital: RM. 2 805 000 in 10 000 St.-Akt. zu RM. 200, 2000 St.-Akt. zu RM. 400 u. 1000 6 % Vorz.-Akt. zu RM. 5. – Vorkriegskapital: M. 2 500 000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht bis 1905 auf M. 2 500 000, dann 1919–1923 auf M. 15 000 000 in 10 000 St.-Akt. zu M. 1000, 2000 zu M. 2000 u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 28./11. 1924 Umstell. von M. 15 000 000 auf RM. 2 805 000 (St.-Akt. 5:1, Vorz.-Akt. 200: 1). Genussscheine: Die gekündigten, noch ausstehenden 2 Genussscheine werden mit je RM. 15 beim Amtsger. Mittweida eingelöst. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1931 am 9./10. Stimmrecht: Je RM. 200 St.-A.-K. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 10 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F. (ist erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Vorz.- Div. mit Nachzahl.-Pflicht bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt. von RM. 1500 je Mitgl., der Vors. das Doppelte), Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 513 000, Masch. u. Einricht. 465 000, Hyp. 50 000, Eff. 85 000, Kassa 5336, Wechsel 155 000, Schuldner 1 445 000/ Vorräte 1170 000. – Passiva: A.-K. 2 805 000, Div. 1065, R.-F. 310 975, Pens.-F. für Beamte 150 000, Arbeiter-Unterst.-F. 50 000, Gläubiger 373 408, Gewinn 197 888. Sa. RM. 3 888 336. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern, soziale Ausgaben 310 322, Löhne, Gehälter, Unk., Versicherungs-Prämien u. Abschreib. 1 612 230, Gewinn 197 888 (davon: Div. 107 820, Vortrag 90 068). – Kredit: Vortrag 111 190, Erträgnisse 2 009 250. Sa. RM. 2 120 440. Kurs: Ende 1913: 301.50 %; 1925–1930: 122, 190, 235, 180, 101.50, 85 %. Notiert in Leipzig. Ppfridenden: 1912/13: 22 %; 1924/25–1930/31: 15, 15, 16, 14, 10, 8, 4 % (Div.-Schein 12). Vorstand: L. Steinegger. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Kurt Wunderlich, Leipzig; Stellv. Fabrik-Dir. Georg von Struve, Mittweida; Rechtsanw. u. Bank-Dir. Emil Polster, Wilhelm Schomburgk, Leipzig; Dir. Walter Steinegger, Lengenfeld i. V.; Major a. D. C. Berckmüller, Chemnitz; Fabrikbes. Fritz Backofen, Mittweida; vom Betriebsrat: Johs. Kötz, B. Haberkorn. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig, Dresden, Chemnitz u. Mittweida: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Leipzig: Meyer & Co. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Nicht nur die allgemeine wirtschaftliche Lage Deutschlands, sondern auch die Entwicklung der Rohbaumwollpreise in den Vereinigten Staaten von Amerika hatten zur Folge, dass die Nachfrage nach Baumwollgarnen ausser- ordentlich gering geworden ist u. von einem regulären Geschäftsgang überhaupt nicht mehr die Rede sein kann. Der dauernde Rückgang der Preise machte es der Kundschaft unmöglich, auf längere Sicht zu kaufen, so dass auch die Spinnerei nicht langfristig disponieren konnte. Wir haben daher wenig lohnende Aufträge mit hereingenommen, um in einem gewissen Ausmasse die fixen Kosten zu decken u. einer grösseren Anzahl Arbeitern Beschäftig. zu schaffen. Trotz des bedenklichen Anschwellens der Insolvenzwelle blieben wir bisher vor grösseren Verlusten bewahrt. Schuhfübrik Mittweida, Akt.-Ges. in Liqu., Mittweida. Die Ges. liquidiert seit Anfang 1925. Liquidator: Jacob Halpern, Mittweida, Am Markt 16. Laut Mitteil. des Amtsgerichts Mittweida vom 17./6. 1931 wurde die Firma am 28./4. 1926 von Amts wegen gelöscht. Letzte ausführliche Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1928. ―